«Gemeinde im Zentrum - Region im Blick»

Standpunkt des Synodalrates (2012)

Wenn Kirchgemeinden regional kooperieren, profitieren alle Beteiligten. Die Mitarbeitenden sind besser vernetzt und können ihre persönlichen Begabungen besser einbringen. Die Gemeindeglieder profitieren von einem breiteren Angebot. Und die Behörden verfügen dank Synergien über mehr Ressourcen. Die reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn unterstützen deshalb Kirchgemeinden, die vermehrt mit anderen zusammenarbeiten wollen.

«Gott jedoch hat unseren Leib so zusammengefügt, (…) damit es im Leib nicht zu einem Zwiespalt komme, sondern die Glieder in gleicher Weise füreinander besorgt sind.» (1.Kor 12, 24 f)

Der Gewinn

Die weltweite Kirche beginnt schon an der Grenze zur Nachbargemeinde. So kann, ganz im Sinne des zitierten Paulusbriefes, Kirche nicht an der Gemeindegrenze aufhören, wenn sie weltweit wirken will.

Regionale Zusammenarbeit von Kirchgemeinden wird mehr und mehr zum Normalfall im Kirchengebiet. So bleiben  auch in Zeiten rückläufiger Mitgliederzahlen Ressourcen frei für eine kreative kirchliche Arbeit. Regionale Zusammenarbeit entspricht besser den vielfältig vernetzten Zusammenhängen moderner Biografien und den sozialen Bindungen vieler Kirchenmitglieder. Sie fördert durch das Sichtbarmachen unterschiedlicher Profile von Kirchgemeinden die Wahlmöglichkeit der Mitglieder in einer pluralen Gesellschaft und fördert in der Gesellschaft ein vielfarbiges Bild einer vielschichtigen Kirche.

Die Inhalte

Regionale Kooperationen sind in den meisten kirchlichen Arbeitsfeldern möglich und gewinnbringend. Es stellt sich die Frage, welcher Inhalt «der Erste» oder «der Nächste» ist: Ein Katechet oder eine Katechetin, welche die Kirchgemeinden gemeinsam anstellen? Ein Jugendgottesdienst? Ein gemeinsamer Gospelgenerationenchor? Eine Nähgruppe für Migrantinnen? Eine regionale Sozialberatung? Gemeinsame OeME-Aktivitäten? Ein gemeinsames Sekretariat mit guter Erreichbarkeit? Regionale Erwachsenenbildung?

Die Akteurinnnen und Akteure

Regionale Zusammenarbeit ist komplex und vielfältig. Die ganze Kirchgemeinde ist gefordert: Kirchgemeinderätinnen und -räte, Pfarrpersonen, Katechetinnen, Sozialdiakone, Freiwillige Mitarbeiterinnen, Sigristen.

Die kirchlichen Bezirke fördern kleinräumige Kooperationen in ihrem Gebiet und achten darauf, dass keine Kirchgemeinde aus dem Geflecht der Zusammenarbeit herausfällt. Die Bereiche der gesamtkirchlichen Dienste arbeiten bei der Unterstützung für Kooperationsprojekte intensiv zusammen.

Die Formen

Kooperationen basieren auf unterschiedlichen rechtlichen Grundlagen von der mündlichen Vereinbarung über Kooperationsverträge bis hin zur Fusion. Die Kirchgemeinden sind gefordert, das passende Modell für die eigene Situation auszuwählen. Nach einer informellen Probephase lohnt es sich zum Schutz der geleisteten Arbeit, eine Formalisierung der  Kooperation zu prüfen. Es wäre schade, wenn die Zusammenarbeit endet, nur weil eine wichtige Person geht. Wenn politische Gemeinden fusionieren, ist angezeigt, auch die Fusion der Kirchgemeinden zu prüfen.

Der Synodalrat

Der Synodalrat fordert die Kirchgemeinden und Bezirke auf, sich Zeit zu nehmen, um über intensivere regionale Zusammenarbeit nachzudenken und Schritte auf dem Weg in die kirchliche Region in Angriff zu nehmen.

Der Synodalrat fördert die regionale Zusammenarbeit mit gezielten Hilfsangeboten (Beispiele, Beratung, finanzielle Unterstützung via Bezirksfonds). So bleibt auch in Zukunft der Spielraum für kreative kirchliche Arbeit erhalten.

Die Vision

Die selbstbewusste und aktive Gemeinde im Zentrum, vielfältig verbunden mit den Nachbargemeinden in der starken kirchlichen Region. Gemeinsame Angebote wo immer möglich, lokale Angebote wo nötig. Unterstützt von kirchlichen Bezirken und vielfältigen Dienstleistungen der gesamtkirchlichen Dienste. So kann die Botschaft der Kirche weiterhin auf vielfältige Weise verbreitet und mit Leben gefüllt werden.

Referentin des Synodalrats: Judith Pörksen Roder

Weiterführender Link
Region im Blick 
Regionale Zusammenarbeit

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