ENSEMBLE Nr. / N° 22 - Oktober / Octobre 2017

21 ENSEMBLE 2017/22 —– Fokus Wir hatten im Nachhinein Glück im Unglück, da unser Lager erst in der Woche darauf geplant war und uns die Heilsarmee, mit der wir Lager- platz und Material teilten, beim Wiederaufbau half. Aus den zwei Eisenstangen, welche vom Hauptzelt noch übrig geblieben waren, konnten wir ein Piratenschiff bauen, welches wunderbar zu unserem Thema «auf hoher See» passte. So wur- de aus etwas Schlimmem dann doch wieder etwas Tolles, und die Schiffscrew verbrachte eine span- nende Woche mit Matrosenausbildungen und einer Schatzsuche. Was würden Sie einer Kirchgemeinde mit auf den Weg geben, die sich überlegt, selbst ein Sommer- lager durchzuführen? Ich würde das jeder Kirchgemeinde sofort wärmstens empfehlen! Das Sommerlager ist eine besondere Möglichkeit, Kindern und Jugendlichen den Glauben näherzubringen und somit auch die Zukunft der Kirche zu sichern. Die Teilnehmenden des Lagers lernen auch, Verantwortung zu über- nehmen und sich zu engagieren – auf solche Leute ist die Kirche angewiesen. Was ich als Tipp für die Organisation eines Sommerlagers geben würde: Man sollte sich für die erste Durchführung nicht zu viel vornehmen. Ein Zeltlager zum Beispiel ist vom Material her eine viel grössere Herausforde- rung als ein Hauslager. Ich würde den Kirchge- meinden raten, klein anzufangen – vielleicht auch nur mit einem Wochenendlager – und dann mit der Zeit zu wachsen. Dominic Amstutz, Psychologiestudent im dritten Semester, hat seinen Zugang zum christlichen Glauben nicht etwa durch Gottesdienste in der Kirche gefunden – sondern in mehreren Sommerlagern der Jungschar. Im Juli war er «Captain» des Sommerlagers der Kirchgemeinden Eriswil, Huttwil, Dürrenroth und Wyssachen. Er berichtet von seinen Herausforderungen als Hauptleiter. Von Daria Lehmann Dominic, Sie sind schon länger in der Jungschar dabei – früher als Teilnehmer, dann als Leiter der zweiwöchentlichen Zusammenkünfte und nun als Hauptleiter des Sommerlagers. Was bedeutet Ihnen die Jungschar? Für mich ist die Jungschar ein Ort, an dem die Kinder sie selbst sein und auch mal «die Sau raus- lassen» können. Dabei üben sie sich nicht nur im guten Umgang miteinander, sondern lernen auch das Vertrauen in Gott kennen. Und sie können sich mit Dingen beschäftigen, die man heute sonst nicht mehr unbedingt lernt, wie zum Beispiel Seil- techniken oder Feuer machen. Dadurch, dass die Leiter meist auch noch sehr jung sind, entsteht eine wirklich tolle Stimmung im Sommerlager. Ich habe in diesen Wochen als Teilnehmer für mich erkannt, dass Glauben nicht uncool ist. Was waren Ihre Aufgaben im diesjährigen Som- merlager und welche davon empfanden Sie als grösste Herausforderung? Als Hauptleiter hat man sehr vielschichte Auf- gaben. Die Organisation beginnt bereits im Sep- tember des Vorjahres. Da geht es dann erst einmal darum, ein motiviertes Leiterteam aufzustellen. Danach werden vier Sitzungen durchgeführt, in welchen man den groben Rahmen bestimmt und Aufgaben verteilt. Unter anderem muss man ein Thema fürs Lager auswählen und einen Lagerplatz finden, das Material organisieren und natürlich ein Programm aufstellen. Die grösste Herausfor- derung dieses Jahr war aber eindeutig das Wetter, das uns einen grossen Strich durch die Rechnung machte. Nachdem wir alle Zelte aufgebaut hatten, zog ein Unwetter auf und vernichtete unsere ge- samte Arbeit. Wie sind Sie mit diesem «Zwischenfall» umge­ gangen? J U N G S C H A R «Glauben ist nicht uncool» Dominic Amstutz ©Daria Lehmann

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc3MzQ=