ENSEMBLE Nr. / N° 23 - November / Novembre 2017

12 Dossier —– ENSEMBLE 2017/23 tiquées ensemble. La Suède, par exemple, a un Conseil des Eglises chrétiennes, le pendant de la CTEC.CH , qui coordonne tout l’engagement socié- tal des Eglises, l’aumônerie notamment, que ce soit dans les prisons, les hôpitaux ou les écoles. Cet exemple peut être une source d’inspiration, même s’il n’est pas transposable tel quel du fait de nos structures fédéralistes. En Suisse, la plupart des Eglises sont cantonales avec des situations bien différentes en termes de moyens financiers et de statut. Cela donne un niveau de complexité que l’on ne retrouve pas ailleurs. En Suisse, ce qui n’est pas forcément le cas dans d’autres pays, nous avons des personnalités dirigeantes au plus haut niveau des Eglises qui s’engagent aussi dans les structures de la CTEC.CH. C’est un élément très positif! D Anne Durrer, die ehemalige Pressespre- cherin des Schweizerischen Evangeli- schen Kirchenbundes, ist seit diesem Sommer neu Generalsekretärin der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz (agck.ch) . Sie lässt uns teilhaben an ihren Überlegungen zum aktuellen Stand der Ökumene in der Schweiz. Von Nathalie Ogi Welche Aufgaben nimmt die AGCK in der Schweiz wahr? Die AGCK ist die einzige national tätige öku- menische Plattform in der Schweiz. Ihr sind zehn Kirchen angeschlossen. Die Aufgabe der AGCK besteht darin, den theologischen Dialog und den Informationsaustausch unter ihren Mitgliedern zu fördern. Ein konkretes Beispiel: ein Studientag zum Thema Tod, zur Hoffnung über den Tod hin- aus, und zur Hoffnung allgemein. Wir haben die- sen Studientag 2017 gemeinsam mit der Universi- tät Freiburg und der neuapostolischen Kirche auf die Beine gestellt. Letztere ist seit kurzem «Gast»- Mitglied unserer Gemeinschaft. Ein anderes Bei- spiel: Nach Naturkatastrophen organisieren wir gesamtschweizerische Gottesdienste. Alle vier Jahre hält die AGCK zur Eröffnung der neuen Le- gislatur einen Gottesdienst ab, an dem sich ein bis zwei Vertreter unserer Mitgliedkirchen mit unter- schiedlicher Ausrichtung beteiligen. Eine weitere wichtige Aufgabe der AGCK besteht darin, die verschiedenen religiösen Gemeinschaften sowohl auf regionaler wie auch kantonaler Ebene mit­ einander zu vernetzen und die Kommunikation über ihre Projekte zu fördern. Zudem haben wir unseren Beitrag dazu geleistet, die «Nacht der Museen» bekannt zu machen. Angestossen wurde das Ganze vom Kanton Waadt. Sie sind diesen Sommer zur AGCK gestossen. Worin besteht Ihre Arbeit? Die AGCK beschäftigt in der Schweiz genau eine Person, und das zu 50 Prozent. Meine Aufgabe ist es, dieses Netzwerk von Kirchen lebendig zu gestalten, Kontakte zu pflegen und die Leute im Rahmen von wegweisenden Projekten zusammen- zubringen. Die konkrete Arbeit vor Ort wird dann von den lokalen Akteuren realisiert. Es sei noch angemerkt, dass es in der Ökumene eine lange Tradition des interreligiösen Dialogs zwischen Pro- testanten und Römisch-Katholischen gibt. In der Schweiz stellen wir nun aber fest, dass zahlreiche kleine Kirchen und christliche Gemeinschaften aus dem Boden schiessen. Gerade Letztere sind auf die Unterstützung von bereits gut verankerten Kirchen angewiesen, etwa um passende Örtlichkeiten für Gottesdienste zu finden. Es ist eine der Aufgaben der AGCK, den Dialog unter Kirchen zu fördern, die ihren Glauben manchmal auch anders ausdrü- cken oder eine andere Theologie vertreten. Auf der anderen Seite arbeitet die AGCK auch an Pro- jekten wie etwa der Organisation eines ökumeni- schen Gebets am Samstag vor dem Bettag, dieses Projekt gehen wir gemeinsam mit der Schweize- rischen Evangelischen Allianz an. Ein anderes Bei- spiel ist das Label oecumenica, mit dem aus öku- menischer Sicht herausragende Projekte ausgezeichnet werden. In der Politik auf Bundes- ebene votieren einige christliche Parlamentarier dafür, dass sich die Kirchen mit einer einzigen ungeteilten Stimme ausdrücken, um besser gehört zu werden. Während die grossen Kirchen ihre Be- ziehungen zur Politik bereits bestens organisiert haben, stecken die kleinen hier noch in den Kin- derschuhen. Die AGCK arbeitet in diese Richtung – auch wenn es manchmal nicht ganz einfach ist, bei bestimmten gesellschaftlichen Themen einen gemeinsamen Nenner zu finden. Wo befindet sich die Ökumene heute in der Schweiz? In Bezug auf die Ökumene wurden zwischen Römisch-Katholischen und Protestanten auf theo- logischer Ebene bereits zahlreiche Fortschritte erzielt. Die grosse Frage nach der Teilnahme am Abendmahl hingegen ist weiterhin ungelöst, und das nicht nur in der Schweiz. Bei uns sind die Schweizer Kirchen gefordert, weil neue christliche Gemeinschaften auftreten. Ich denke hier beson- ders an katholische und an afrikanisch-protestan- tische Gemeinschaften oder an weitere protestan- tische Gemeinschaften aus anderen Winkeln dieser Welt. Die Ökumene steht hier vor einer Herausforderung, die durchaus positive Effekte haben könnte, sind doch diese Gemeinschaften oft sehr lebendig. Die Schweizer Gesellschaft säkularisiert sich immer stärker. Viele Personen

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