ENSEMBLE Nr. / N° 23 - November / Novembre 2017

27 ENSEMBLE 2017/23 —– Kreuz und quer «Agents of Change» oder «Agenten der Veränderung» – was bedeutet das genau? Es geht um Menschen, die einen Wandel zum Besseren anstreben. In der Kirche und ihrem Umfeld gibt es viele solche Personen. Im Rahmen ihrer aktuellen Kampagne sucht «Mission 21» nach diesen Menschen als Reformatoren und Reformatorinnen von heute. Von Alena Lea Bucher «Mission 21» ist dafür bekannt, dass sie sich mit verschiedensten Projekten im Ausland für Men- schen in schwierigen Lebenssituationen einsetzt. Solche Projekte haben das Leben vieler Frauen, Männer und Kinder verändert, ihnen gezeigt, wie es ist, Hilfe zu bekommen und anderen etwas wert zu sein. Vielen, die von Hilfe profitieren konnten, ist es ein Anliegen, auch anderen Menschen zu helfen. Sie wollen selbst Projekte auf die Beine stellen und anderen zeigen, dass auch sie nicht allein sind. Sie wollen «Agents of Change» sein. Von der Vision zur Mission Auf der Website von «Mission 21» werden verschie- dene «Agents of Change» vorgestellt, die ihre Vi- sion zur Mission gemacht haben. So zum Beispiel Bahati Mshani aus Tansania. Sie wuchs in armen Verhältnissen mit ihrer alleinerziehenden Mutter auf. Diese starb jedoch, als Bahati Mshani 14 Jahre alt war. Die 14-Jährige konnte sich die Schule nicht leisten. «Mission 21» unterstützte sie, damit sie den Bachelor in Theologie machen konnte. Heute setzt sie sich zusammen mit anderen Frauen für die Bildung von Kindern und Jugend- lichen ein, die aus schwierigen Verhältnissen stammen oder Waisen sind. Mshani ist Leiterin eines Waisenhauses der Herrnhuter Brüdergemei- ne in Tansania. In einem Interview sagt sie: «Wenn wir die Waisenkinder heute nicht fallenlassen, haben wir morgen eine bessere Gesellschaft.» Viele ihrer Schützlinge haben vergleichbare Lebensgeschichten wie sie. Bahati Mshani sagt: «Auch ich war auf Unterstützung angewiesen, um diesen Punkt meines Lebens zu erreichen. Mein Glück möchte ich an jene weitergeben, die ein ähnliches Schicksal haben.» Auch Suzan Mark aus Nigeria stammt aus ar- men Verhältnissen. Als sie ein kleines Mädchen war, gingen nur die Jungen aus ihrem Dorf zur Schule. Ihr Vater brach diese Tradition und schick- te sie als erstes Mädchen zur Schule. Suzan Mark hatte es nicht leicht und doch erkämpfte sie sich einen Abschluss in Theologie. Heute leitet sie die Frauenarbeit der Kirche der Geschwister in Nigeria (EYN) und stärkt Frauen in schwierigen Situationen. Ihr Credo: «Bilde eine Frau aus, und du bildest die ganze Nation aus. Gebildete Frauen geben ihr Wissen weiter, besonders an ihre Kinder.» Geben und nehmen Wem Hilfe geboten wird, der hilft auch andern. Wer sich entschliesst, ein «Agent of Change» zu sein, ermöglicht damit Menschen, etwas Sinnvol- les zu tun und selbst weiterzugeben, was man erhalten hat. «Mission 21» sucht Botschafterinnen und Botschafter, die über diese «Agents of Change» informieren, sich für mehr Gerechtigkeit ein­ setzen, Veranstaltungen in der Schweiz organi­ sieren, Projektpartnerschaften ins Leben rufen und vieles mehr. Im Gegenzug bietet «Mission 21» eine sinnvolle Tätigkeit auf ehrenamtlicher Basis, regelmässigen Austausch mit internationalen Partnern, Teilnahme an verschiedenen Anlässen und Anregungen zur Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit und der Gemeinde. Weitere Infos: www.mission-21.org > Wandel oder direkt bei: Friedrich Weibel, Koordinator Kirchliche Partnerschaften, friedrich.weibel@mission-21.org , Tel. 061 260 23 37 K A M P A G N E « A G E N T S O F C H A N G E » Menschen verändern die Welt Bahati Mshani, Leiterin der Waisenkinder- arbeit in Mbeya, mit ihrem jüngsten Sohn. Bahati Mshani, responsable du centre de la petite enfance à Mbeya, avec son plus jeune fils. ©Mara Wirthlin

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