ENSEMBLE Nr. / N° 25 - Januar / Janvier 2018

12 Dossier —– ENSEMBLE 2018/25 chambre. Ces bénévoles peuvent être présents lors de la fin de vie, mais si des soins ou des entretiens sont nécessaires, la tâche est déléguée au person- nel soignant ou aux aumôniers. Certaines per- sonnes sont vraiment très seules et lorsqu’elles décèdent on ne retrouve pas leurs proches. Le service social organise l’enterrement et j’y suis toujours présent. C’est un geste de dignité hu- maine que je n’aimerais pas manquer de faire. Parfois, je lis juste un poème, lorsque je sais que la personne ne voulait pas de lecture biblique. Je tiens à dire aussi que les situations de fin de vie comme les entretiens révèlent toujours les inépui- sables ressources de la vie et la forme unique qu’elle donne aux individus que nous sommes. C’est très enrichissant. D Der 58-jährige Eric Geiser ist seit 18 Jahren Seelsorger im Spitalzentrum Biel. Er erzählt, wie er Kranke und ihre Angehörigen begleitet, manchmal bis zum Tod. Interview von Nathalie Ogi Was hat Sie dazu bewogen, diese Stelle anzu­ nehmen? Ich würde sagen, es war Schicksal. Ich hatte eine Ausbildung als Landwirt und studierte da- nach in Bern Theologie. Ich konnte mir während des Studiums nicht vorstellen, Pfarrer zu werden. Anschliessend habe ich mein Vikariat im Seeland absolviert, und das hat mir doch gefallen. Dann kam meine erste Tochter zur Welt, ich nahm eine Stelle in Ligerz an, und ich fühlte mich wohl dort. Ich glaube, die Rolle als Spitalseelsorger passt gut zu mir. Als Pfarrer in einer Kirchgemeinde ist die Arbeit auf die Kirche ausgerichtet, ich bin aber nicht so der «Kirchentyp». Im Spital hingegen ist die Arbeit in der Regel stärker auf den Menschen konzentriert. Wie sieht Ihre Arbeit konkret aus? Meine Hauptaufgabe ist es, den Patienten zu- zuhören. Ich halte imWechsel mit der katholischen Seelsorge auch zweisprachige Gottesdienste in der Aula des Spitalzentrums ab. Diese sind immer be- gleitet von Orgelmusik und Gesang. Ich sehe die Patientinnen und Patienten im Gottesdienst und besuche sie anschliessend in ihrem Zimmer. Manch- mal sind es sie selbst, Ärzte oder Pflegende, die mich sehen wollen. Ich mache ferner Hausbesuche, denn die Spitalaufenthalte werden immer kürzer und lassen einem manchmal nicht genügend Zeit, um existenzielle Fragen zu klären. In einem solchen Fall stelle ich die Nachbetreuung sicher. Auch wenn eine ältere Person das Spital verlässt und dann in ein Heim kommt. Ein solcher Übertritt ist manch- mal ein harter Einschnitt, und meine Anwesenheit schafft eine gewisse Kontinuität. Es kommt ausser- dem vor, dass ich auf Anfrage des Personals Be­ erdigungen, Hochzeiten oder Taufen durchführe. Machen Sie auch Sterbebegleitung? Wie? Oft ist es die für die Palliativpflege verantwort- liche Pflegefachperson, die mich darauf hinweist, dass ein Mensch im Sterben liegt und seine Fami- lie bei ihm ist. Es kommt vor, dass die Patientin oder der Patient nicht mehr bei Bewusstsein ist und die Begleitung nur noch durch Gesten möglich ist, durch Halten der Hand etwa, oder sie richtet sich an die Angehörigen. Es gibt Begleitungen, die sich über Tage oder sogar Monate hinziehen. Wenn jemand viel Zeit zum Überlegen hat und dem Tod ins Auge schaut, gibt das den Gesprächen eine an- ©Alena Lea Bucher Eric Geiser

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