ENSEMBLE Nr. / N° 25 - Januar / Janvier 2018

5 ENSEMBLE 2018/25 —– Dossier bei Neuzuzügern und Eltern von Neugeborenen sind gute Kontaktmöglichkeiten zu Menschen, welche die Angebote der Kirchgemeinde noch wenig nutzen. Geburtstagsbesuche bei Seniorin- nen und Senioren können ebenfalls einen Zugang zum Angebot der Kirchgemeinde schaffen oder den Kontakt auch dann aufrechterhalten, wenn es Einzelnen nicht mehr möglich ist, regelmässig am kirchlichen Leben teilzunehmen. Kein Auslaufmodell Rund 170 von 217 Kirchgemeinden innerhalb der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn bieten aktuell einen Besuchsdienst mit Freiwilligen an. Nach wie vor werden neue Gruppen gegründet. Die grössten Besuchsdienstteams bestehen aus rund 100 Personen, die kleinsten aus zwei. Während Besuchsdienste im Bereich der Palli- ative Care eine Warteliste mit interessierten Frei- willigen führen, haben einige Kirchgemeinden Mühe, neue Freiwillige zu finden. Ein Blick in die Praxis zeigt, dass mit geeigneten Massnahmen die Suche deutlich erleichtert werden kann. Im Rah- men von Beratungen geben die gesamtkirchlichen Dienste gerne Anregungen dazu. Angebote weiterentwickeln Langjährige Mitglieder von Besuchsdiensten fragen sich dann und wann, ob es sich lohnt, das Angebot weiterzuführen. Verschiedenste Fach­ kräfte aus dem Sozialbereich beantworten diese Frage mit einem klaren Ja. Die Spezialisierungen im Gesundheits- und Sozialwesen nehmen zu. Die Stimmen werden lauter, dass daneben eine neue Sorgekultur nötig ist, damit der Einzelne weiterhin als ganzheitliche Person im Blick bleibt. Kirchgemeinden sind durch die Verwurzelung vor Ort durch ihre Mitglieder ein aktiver Teil des Gemeinwesens. Ein wesentlicher Teil ihrer Iden­ tität besteht darin, sich um die Nächsten zu küm- mern. Werden diese Ressourcen aktiviert, die Bedürfnisse der Besuchten und der Besuchenden ernst genommen und die Angebote entsprechend angepasst, so haben Kirchgemeinden die Chance, ©Keystone /Gaëtan Bally Ein wesentlicher Teil der Identität besteht darin, sich um die Nächsten zu kümmern. Une part essen­ tielle de notre identité est de prendre soin de notre prochain.

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