ENSEMBLE Nr. / N° 26 - März / Mars 2018

19 ENSEMBLE 2018/26 —– Fokus Migrationskirchen sind Teil unserer kirch- lichen Realität und unsere ökumenischen Partner. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, zusammen Kirche zu sein und den Aus- tausch zu fördern. Wie geschieht das, und was braucht es noch? Von Sabine Jaggi* Seit 2011 besteht der Kredit «Migrationskirchen und Integration», dessen Ziel es ist, Migrations­ kirchen in ihrer Integrationsarbeit zu unterstützen und ihnen Zugang zu theologischer Weiterbildung zu ermöglichen. Der Kredit dient auch als Instru­ ment, um Begegnungsanlässe zwischen reformier­ ten Kirchgemeinden und Migrationskirchen sowie Integrationsprojekte zu fördern. Die Wintersynode 2017 hat mit der Erhöhung der jährlichen Kredit­ summe auf 40 000 Franken eindrücklich bewiesen, wie wichtig den Reformierten die Beziehungen zu Migrationskirchen sind. Neues wagen Seit 2017 gibt es den neuen Kredit «Leitungs­ personen von Migrationskirchen». Sieben Migra­ tionskirchen werden für vier Jahre finanziell unterstützt. Ihre Leitungspersonen kommen zu theologischen Austauschrunden mit Mitarbeiten­ den der Bereiche OeME-Migration und Theologie zusammen. «Es ist zentral, dass wir uns gegen­ seitig das Christsein nicht absprechen», betonte eine Person an der ersten Zusammenkunft. Gemeinsam lernen Zusammen mit der Universität Basel und verschie­ denen Deutschschweizer Kantonalkirchen bieten die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn den CAS-Kurs «Interkulturelle Theologie und Migra­ tion» an. Dieser richtet sich an Personen aus Mig­ rationskirchen und Landeskirchen. Das Lernen in einer multikulturellen Gruppe empfinden die Teilnehmenden als grosse Bereicherung. Eine phi­ lippinische Pastorin formulierte es so: «Für mich ist dieser Kurs ein Geschenk Gottes. Er hat meine Augen geöffnet, indem meine Haltung gegenüber anderen Kirchen offener und toleranter geworden ist.» Am 18. August 2018 startet der nächste CAS. Das Kursprogramm liegt ENSEMBLE bei. Nicht innehalten Reformierte und Migrationskirchen sind gemein­ sam unterwegs: Projekte werden realisiert, Got­ tesdienste zusammen gefeiert, Begegnungsan­ lässe geplant, Weiterbildungen absolviert. Doch nach wie vor suchen Migrationskirchen Räume, und immer noch schrecken Kirchgemeinden vor den Herausforderungen zurück, welche die Ge­ währung von Gastrecht mit sich bringt. Die meisten Leitungspersonen von Migrationskirchen leisten ihre Arbeit noch immer unentgeltlich. Zudem schwingt in vielen Begegnungen mit Migrationskirchen die Hoffnung auf eine weiter­ reichende Anerkennung mit. Auch im theolo­ gischen Austausch gibt es noch manch heisses Eisen, das gemeinsam diskutiert werden muss. Dafür braucht es Vertrauen und tragende Be­ ziehungen, die vielerorts erst wachsen müssen. Der gemeinsame Weg ist herausfordernd – Stehenbleiben aber ist keine Option. Broschüre: Gottes Volk hat viele Farben Seit Dezember liegt die vollständig überarbei­ tete Broschüre «Gottes Volk hat viele Farben – Migrationskirchen als Herausforderung und Chance für die Reformierten Kirchen Bern- Jura-Solothurn» vor. Nebst Grundlageninforma­ tionen zu Migrationskirchen, zur Funktion von Religion im Integrationsprozess und zur Beziehung zwischen Migrationskirchen und Landeskirchen werden auch unterschiedliche Missionsverständnisse thematisiert. Im fünften Kapitel finden sich zudem Handlungsvor­ schläge für Kirchgemeinden, die sich gemein­ sam mit einer Migrationskirche auf den Weg machen wollen. Kostenlose Bestellung bei: sabine.jaggi@refbejuso.ch R E F O R M I E R T E U N D M I G R A T I O N S K I R C H E N Gemeinsam unterwegs Ein spezieller Kurs richtet sich an Personen aus Migrationskirchen. Un cours spéci- fique s’adresse aux personnes issues des Eglises de la migration. ©zVg * Mitarbeiterin Fachstelle Migration

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