ENSEMBLE Nr. / N° 29 - Juni / Juin 2018

22 Fokus —– ENSEMBLE 2018/29 Massnahmen bestimmen Bei einer weiteren Begehung kam die begrünte Umgebung des Hauses unter die Lupe. Eine Bio­ login identifizierte Kleintierfallen und Neophyten (gebietsfremde Pflanzen). Sie schlug eine Reihe von Massnahmen vor, die den Lebensraum von Pflanzen und Tieren aufwerten. Welche Vorschlä­ ge umgesetzt werden, diskutiert das Umweltteam an einer der nächsten Sitzungen. Dabei fliessen auch die Vorschläge ein, die über eine Befragung von den Mitarbeitenden gemacht wurden. Schöpfungsleitlinien als roter Faden Das Umweltteam steckt mitten in der Bestands­ aufnahme. Anschliessend wird ein Umweltpro­ gramm entwickelt. Bereits gutgeheissen hat der Synodalrat die «Schöpfungsleitlinien». Die Einfüh­ rung dazu hat der hauseigene Bereich Theologie beigesteuert. Sie macht klar, warum sich gerade die Kirche mit Umweltfragen auseinandersetzt: «Gott hat die Erde erschaffen als einen Ort, wo alles Geschaffene einen Platz zum Leben hat. Als solcher Ort bezeugt die Schöpfung die Liebe Got­ tes, ihres Schöpfers. Der Mensch ist dazu berufen, das Geschaffene ‹zu bebauen und zu bewahren› (Genesis 2,15).» Die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn wollen also dazu beitragen, die Schöpfung als Miteinander allen Lebens zu erhalten und zu fördern. * Umweltbeauftragter oeku Auf Beschluss des Synodalrats wird im Haus der Kirche das Umweltmanagement- system Grüner Güggel eingeführt. Auch Kirchgemeinden können den Grünen Güggel einführen. Ein «Konvoi» und das Förder- programm helfen beim Start. Von Kurt Aufdereggen* Wer heute an der Altenbergstrasse in Bern das Haus der Kirche betritt, wird im Eingangsbereich von einem Grünen Güggel begrüsst. Im Hinter­ grund arbeitet ein Umweltteam seit einem halben Jahr an der Einführung des Umweltmanagements. Synodalratsbeschluss zeigt Wirkung Im Umweltteam sind fast alle Bereiche des Hauses vertreten. Geführt wird die Gruppe von Marcel Maier. Als Leiter der Fachstelle Infrastruktur be­ fasst er sich oft mit technischen Fragen. Er kennt das Heizsystem der gemieteten Liegenschaft und ist zuständig für die Beschaffung von Geräten und Arbeitsmaterial der rund 100 Angestellten. Des­ halb war er überrascht, als sich bei einem Gebäu­ derundgang herausstellte: Wegen eines defekten Teils in der Lüftungssteuerung wird konstant zu warme Luft ins Innere des Gebäudes geblasen. «Ohne die Begehung mit dem städtischen Energie­ berater hätten wir diesen Mangel nicht fest­ gestellt!», gesteht er und ist davon überzeugt, dass sich die Arbeit der Gruppe langfristig nicht nur für die Umwelt lohnt. «Durch reduzierten Ressour­ cenverbrauch können wir auch finanziell ge­ winnen.» O E K U K I R C H E U N D U M W E L T Grüner Güggel im Haus der Kirche Grüner Güggel attraktiv für Kirchgemeinden Refbejuso unterstützt Kirchgemeinden, die sich für eine energetische Analyse ihrer Gebäude oder für ein umfassendes Umweltmanagement entscheiden. Bei Vorliegen eines Umweltpro­ gramms werden Fr. 4000.– pro Kirchgemeinde im Synodalgebiet ausbezahlt. Gesuchsformulare und Reglemente bei www.oeku.ch/de > refbejuso.php Im Herbst startet ein «Konvoi», also ein Zu­ sammenschluss von etwa fünf Kirchgemeinden, die im nächsten Jahr gemeinsam und mit Unterstützung der Fachstelle oeku das Umwelt­ label Grüner Güggel erarbeiten. Infoveranstaltung am Dienstag, 12. Juni, um 17 Uhr im Politforum Käfigturm in Bern. Auskunft: oeku Kirche und Umwelt, Tel. 031398 23 45, info@oeku.ch, www.grüner-güggel.ch Mitglieder des Umweltteams im Haus der Kirche bei der Begehung des Aussenraums. oeku-Biologin Claudia Baum­ berger zeigt, wie der Lebensraum für Pflanzen und Tiere aufgewertet werden kann. ©Kurt Aufdereggen

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