ENSEMBLE Nr. / N° 31 - August / Août 2018

10 Dossier —– ENSEMBLE 2018/31 An der Langen Nacht der Kirchen fanden im gesamten Kirchengebiet zahlreiche Aktivitäten statt. Dies mit grossem Erfolg. Was es braucht, um einen solchen Anlass zu organisieren und durchzuführen, erzählen Pfarrerin Alexandra Flury-Schölch aus Solothurn und Pfarrer Martin Tschirren aus Leissigen im Berner Oberland. Von Adrian Hauser In Solothurn war einiges los: Die Lange Nacht star­ tete um 18 Uhr mit Glockengeläut aller beteiligten Kirchen in der Stadt. Aufgrund der guten ökume­ nischen Zusammenarbeit in Solothurn wurde auch dieser Anlass gemeinsam getragen. Beteiligt waren die reformierte Stadtkirche, die christ­ katholische Franziskanerkirche, die römisch-katholische St.-Ursen-Kathedrale und die rö­ misch-katholische Jesuitenkirche. Nach dem Glockengeläut fand in der Stadtkirche ein ökume­ nischer Auftakt statt mit einem Bläserquartett und anschliessender Maibowle zum Anstossen. «Das Projekt passte zu unserem Konzept einer offenen und gastfreundlichen Kirche», erklärt Pfarrerin Alexandra Flury-Schölch. Zusammen mit Pfarrerin Thala Linder, Pfarrer Koen De Bruycker und vielen Freiwilligen hat sie auf reformierter Seite die Lange Nacht der Kirchen organisiert. So kümmerte sich eine der Jugendgruppen um den Barbetrieb vor der Kirche, eine andere um das Boulespielen, der Apéro wurde gespendet. Am Programm wirkten Gruppen mit, die sowieso in der Stadtkirche beheimatet sind, wie die Kantorei oder der Organist Urs Aeberhard. Auslagen für Essen und Trinken sowie Honorare für eingelade­ ne Musiker konnten über die Kollekte und durch das bestehende Budget für kulturelle Anlässe ge­ deckt werden. Die Organisation hielt man bewusst schlank: Es gab keine langen Sitzungen eines Or­ ganisationskomitees, zwei Sitzungen im ökume­ nischen Rahmen reichten, um die Aufgaben zu verteilen. Kirche als Haus Die Mühe und der Aufwand haben sich gelohnt! Gemäss Alexandra Flury-Schölch waren im Laufe des Abends allein in der Stadtkirche immer rund 50–100 Personen anwesend, immer wieder ande­ re, da die Besucherinnen und Besucher zirkulier­ ten. Doch nicht nur die Anzahl der Besuchenden zeugt vom Erfolg des Anlasses, sondern auch die gute Atmosphäre. Und besonders erfreulich: «Es kamen viele Gäs­ te, die zum ersten Mal in unserer Kirche waren und den Anlass als Tag der offenen Tür nutzten. Auch sie fühlten sich wohl», freut sich Alexandra Flury-Schölch. «Ich glaube, alle Leute gingen zufrieden nach Hause», erzählt Alexandra Flury-Schölch. Besonders gut angekommen ist der spirituelle Barfuss-Tanz von 22 bis 24 Uhr, wobei der Kirchenraum leergeräumt und farbig beleuch­ tet war und moderne Musik nach einem Leitfaden aufgelegt wurden, der dem inneren Leitfaden einer Liturgie entspricht. Zuvor standen weitere musikalische Darbietungen wie romantische Orgelstücke oder Musik & Poesie mit einem Bläser­ quartett auf dem Programm. Vor der Kirche konn­ ten sich Kinder und Erwachsene beim Boule-Spiel vergnügen. PARALLELEN VON STADT ZU LAND SOLOTHURN UND LEISSIGEN ©Adrian Hauser Alexandra Flury- Schölch vor der reformierten Stadtkirche in Solothurn. Alexandra Flury- Schölch de l’Eglise réformée de la ville de Soleure.

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