ENSEMBLE Nr. / N° 31 - August / Août 2018

19 ENSEMBLE 2018/31 —– Fokus können sie eine Brücke zur Bibel bauen und Kinder nicht irritieren, wenn sie später die Geschichte aus der Vollbibel hören. Eines Ihrer Anliegen ist auch, dass sich Kinder und Jugendliche an eine «Vollbibel» heranwagen. Ab welchem Alter ist es sinnvoll, eine Vollbibel in Händen zu haben und zu lesen? Das hängt von unterschiedlichen Vorausset­ zungen ab, die nicht pauschal beantwortet wer­ den können. Bei Kindern, die früh im häuslichen Umfeld an die Bibel herangeführt werden, kann dies schon im Grundschulalter gelingen, während es anderen noch im Erwachsenenalter schwer- fällt, eine Vollbibel zu erschliessen. Der Vorteil bei der grossen Auswahl an Bibelausgaben ist, dass man immer eine Brückenbibel findet, die für einen die richtige sein kann, um am Ende auch eine Voll­ bibel zumindest auszugsweise erschliessen zu können. Sie sind Autor zahlreicher Unterrichtshilfen. Wo- rauf legen Sie religionspädagogisch und didaktisch besonderen Wert? Bei den Texten achte ich auf eine leicht ver­ ständliche Sprache. Informationen müssen gut fundiert und nachvollziehbar auf elementare Wei­ se auf den Punkt gebracht werden. Bei den Im­ pulsen ist es mir wichtig, dass neben dem Lernen und Diskutieren auch kreativ weitergearbeitet werden kann. Neben der fachwissenschaftlichen Arbeit versu- chen Sie auch einem weiteren Publikum wichtige christliche Inhalte nahezubringen, beispielsweise über Ihre schriftstellerische Arbeit. In Ihrem his- torischen Roman «Der Protestant» tauchen Sie in die Zeit der Reformation ein. Welches sind für Sie zentrale Aussagen aus dieser Zeit, welche noch heute Gültigkeit haben? Wir sind wie damals in einer Umbruchzeit. Da ist die Medienrevolution. Durch den Buchdruck wurden Texte der Reformatoren erschwinglich und verbreiteten sich rasant. Daher gestalte ich meine Lesungen als Buchdrucker von damals. Heute ist durch Smartphones das überall präsente Internet mit seiner Informationsflut kostenlos Tagung und Arbeitshilfen Was glaubst du? Fragen zwischen Himmel und Erde – Theologisieren mit Kindern und Jugend­ lichen: Neue Themen – neue Zugänge – neue Materialien. Ökumenische religionspädagogi­ sche Fachtagung 2019 mit Rainer Oberthür, Autor und Dozent für Religionspädagogik, Frei­ tag, 5. April 2019, 9–15.30 Uhr, Haus der Kirche, Bern. Mehr Informationen: www.refbejuso.ch > Bildungsangebote > kuw Arbeitshilfen von Michael Landgraf für den Unterricht zur Ausleihe: www.kirchliche-bibliotheken.ch > landgraf verfügbar – inklusive Stimmungsmache und der Fake News, was früher nicht anders war. Damals wie heute ist auch eine Suchbewegung zu spüren. Alte Strukturen, ob gesellschaftlich oder kirchlich, scheinen an ihre Grenzen gekommen zu sein. Da­ mals entstand aus der Suche heraus eine neue Glaubensrichtung – der Protestantismus mit all seinen Facetten. Wohin bei uns das Ganze läuft, ist noch nicht abzusehen. Es ist wichtig, dass wir offen mit unseren Angeboten in der Gesellschaft präsent sind – so wie es die Initiative Vision Kirche 21 anstrebt. Und dazu zählen auch Angebote rund um die Bibel als Lebensbuch. * Dozentin RefModula «Informationen müssen gut fundiert und nach- vollziehbar auf elemen- tare Weise auf den Punkt gebracht werden.» Michael Landgraf ©Wellhöfer Verlag

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