ENSEMBLE Nr. / N° 32 - Oktober / Octobre 2018

23 ENSEMBLE 2018/32 —– Kreuz und quer Matthias Zeindler – Vor gut einem Jahr hat unsere Kirche mit einem grossen Fest in der Stadt Bern ihre neue Vision begrüsst: «Von Gott bewegt. Den Menschen verpflichtet.», mit diesem Grundsatz wollen die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solo­ thurn in den kommenden Jahren unterwegs sein. Die Vision und ihre sieben Leitsätze sollen das kirchliche Leben auf sein Fundament ausrichten und einen Weg in die Zukunft weisen. Vision und Leitsätze drücken aus, wie unsere Kirche sich den Herausforderungen von heute und morgen stellen will: als offene, vielfältige Volkskirche; als Kirche in einer lebendigen reformierten Tradition; und als Kirche auf biblischem Funda­ ment. Zwischenhalt Visionssonntag Seit einem Jahr sind die Kirchgemeinden und die Landeskirche daran, die Vision in ihrem Handeln wirksam werden zu lassen. Die Umsetzung kann nur gelingen, wenn es immer wieder Momente gibt, in denen man sich gemeinsam auf diese Sät­ ze besinnt. Und gemeinsam darüber nachdenkt, was sie für unser Kirchesein bedeuten. Deshalb hat der Synodalrat entschieden, dass einmal im Jahr in allen Kirchgemeinden eine Art Zwischen­ halt eingeschaltet wird. Ein Marschhalt, eine Denkpause, ein Moment des Feierns und der Freude. Am ersten Sonntag im November – am Reformationssonntag – findet darum in den kom­ menden Jahren im ganzen Kirchengebiet der Visionssonntag statt. Warum am Reformationssonntag? Der Refor­ mationssonntag dient dazu, des Ursprungs der reformierten Kirchen im reformatorischen Auf­ bruch von Zwingli, Calvin und anderen zu geden­ ken. Er dient aber auch dazu, darüber nachzuden­ ken, was es heute heisst, reformiert zu sein. Eine Kirche also, die sich immer wieder von Gottes Wort reformieren lässt. Am Reformationssonntag schauen wir nicht primär zurück, sondern nach vorn. Und genau darum geht es auch in der Vision – um den Blick in die Zukunft, indem wir uns auf unsere Fundamente besinnen. Der Reformations­ sonntag war so gesehen immer schon etwas wie ein Visionssonntag. Und der Visionssonntag soll im Grunde nichts anderes sein als ein Reformations­ sonntag. Ein Leitsatz als «Jahresmotto» Jedes Jahr soll in Zukunft ein Leitsatz besonders im Mittelpunkt stehen. Nicht ausschliesslich, aber als Schwerpunkt. Der Leitsatz bildet sozusagen ein V I S I O N S S O N N T A G Die Vision leben Jahresmotto – ohne dass dabei die anderen Leit­ sätze vergessen werden sollen. Der Visionssonntag eröffnet jeweils für das kommende Jahr den Weg mit dem neuen Leitsatz. Für den Visionssonntag 2018 und das Jahr 2019 ist dies der erste Leitsatz: «Auf die Bibel hören – nach den Menschen fragen.» Der Sonntag bietet Gele­ genheit, zusammen darüber nachzudenken, was es für uns persönlich und die eigene Kirchgemein­ de bedeutet, sich an den biblischen Texten zu orientieren. Und was es heisst, ernsthaft nach den Menschen zu fragen. Nicht nur nach denen, die bereits am kirchlichen Leben teilnehmen, sondern auch nach den vielen, die dies nicht tun. Materialien für den Gottesdienst Der Visionssonntag soll vor allem im Gottesdienst gefeiert werden. Die Reformierten Kirchen Bern- Jura-Solothurn stellen denen, die für diesen Gottesdienst verantwortlich sind, Materialien zur Verfügung. Nicht fertige Gottesdienste, aber An­ stösse und Anregungen zum persönlichen Weiter­ arbeiten. Dies sind theologische Überlegungen, Bibel­ texte, Impulse für die Predigt, eine ausgearbeite­ te Predigtstudie, ein Vorschlag für einen Gottes­ dienst für Kinder und Familien sowie ein etwas «anderer Gottesdienst». Auch für Gemeindeaktivi­ täten über den Gottesdienst hinaus bieten die Materialien Impulse. Materialien für Kirchgemeinden: kirche21.refbejuso.ch > Visionssonntag Startschuss zur Umsetzung der Vision: Kirchenfest von 2017. Signal de départ pour la mise en œuvre de la Vision: la fête de l’Eglise de 2017. ©Adrian Hauser

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