ENSEMBLE Nr. / N° 33 - November / Novembre 2018

17 ENSEMBLE 2018/33 —– Fokus wurde sogar an eine Klinik gedacht. Auf einer Farm lernen die Menschen zudem, wie man selbst­ ständig Landwirtschaft betreibt. Menschen zusammenbringen Friedensaktivist Markus Gamache spielt in diesem Projekt eine sehr grosse Rolle. Er baute Gurku Village auf. Er selber war als junger Mann mit die­ sem Religionskonflikt konfrontiert. Seine Eltern konvertierten zum Islam, er selber entschied sich aber für das Christentum. In der nigerianischen Kultur ist es üblich, dass es eine Schüssel gibt, aus der alle mit der Hand essen. Markus Gamaches Vater weigerte sich aber aus derselben Schüssel wie sein Sohn zu essen, weil dieser ein Christ ist. Die Intoleranz seines Vaters führte so weit, dass dieser ihn aus dem Haus warf. Dieser Spaltung versucht Markus Gamache so gut wie möglich ent­ gegenzuwirken. Es ist eine tägliche Herausforde­ rung, aber der Erfolg spricht für sich. Aktiv werden Was kann die Kirche tun? Für die Kirchgemeinden besteht die Möglichkeit, einen Suppentag oder ein Benefizessen mit Kollekte zum Thema Afrika zu organisieren. Dadurch ergibt sich auch die Ge­ legenheit, sich mit der afrikanischen Kultur aus­ einanderzusetzen. Man denkt über den eigenen Horizont hinaus und probiert dazu ein neues Gericht aus, gleichzeitig unterstützt man hilfsbe­ dürftige Menschen. Ganz nach dem Motto von Mission 21: «Frieden wächst mit uns». Im Fokus der diesjährigen Kampagne von Mission 21 steht die Friedensarbeit in Nord- nigeria. Seit Jahren zwingt die Terrormiliz Boko Haram immer mehr Menschen dazu, die Flucht zu ergreifen. In einem Dorf namens Gurku Village finden 1200 Menschen ein neues Zuhause. Von Adam Moubtassim In der diesjährigen Kampagne von Mission 21 steht ein Dorf im Zentrum, das beispielhaft ist für Frie­ den und Zusammenhalt. Das Gurku Village wurde mit Hilfe von Spendengeldern gegründet. Im Fokus dieses Dorfes steht, Menschen unterschied­ licher Religionen zusammenzubringen. Ange­ hörige des Christentums und des Islams leben hier miteinander, gehen aufeinander zu, lernen ein­ ander zu respektieren und reichen sich die Hand. Ein Vorzeigemodell dafür, dass ein friedliches Zusammenleben beider Religionen möglich ist. Angebote zur Traumaverarbeitung helfen den Menschen, mit schlimmen Erlebnissen umzuge­ hen. Dazu gibt es interreligiöse Workshops, aber es bedarf mehr: Im Dorf gibt es bereits eine Kirche, eine Moschee wird noch gebaut. Die Kinder im Dorf können sogar in die Schule. Es ist sehr wich­ tig, dass auch die Eltern der Kinder lernen, die andere Seite zu respektieren und zu tolerieren. Nur so lernen die Kinder von klein auf Toleranz zum Nächsten. Damit die dort lebende Bevölke­ rung eine medizinische Grundversorgung hat, FRIEDENSARBEIT IN NIGERIA KAMPAGNE MISSION 21 Markus Gamache: Friedensaktivist im Dienste der Gemeinschaft. Markus Gamache: militant pour la paix au service de la communauté. ©David Sollenberger

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