ENSEMBLE Nr. / N° 33 - November / Novembre 2018

27 ENSEMBLE 2018/33 —– Fokus mit sehr viel Herz und Verstand bei der Sache sein. Dinge wie Mut, Wille, Robustheit, Belastbarkeit, Ausdauer und Flexibilität muss man einfach haben. Eine gewisse Lebens- und Berufserfahrung mit der Bereitschaft zu interdisziplinärer Zu­ sammenarbeit mit Blaulichtorganisationen ist ebenso von grosser Bedeutung. Sich nicht zu scha­ de sein, um einmal im Jahr einen einwöchigen Wiederholungskurs bei Rettungsorganisationen zu absolvieren. Man muss flexibel sein und bereit sein zu ausserordentlichen Einsätzen, und das rund um die Uhr im ganzen Kanton. Zu guter Letzt ist es noch sehr wichtig, dass man sehr sicher Auto fährt. Wie könnten wieder mehr Pfarrpersonen fürs Care Team gewonnen werden? Die Leiterin des Care Teams Kanton Bern möge in den Vikariatskursen ein Zeitfenster bekommen, während dessen sie die kantonalbernische Care-Organisation und die dahintersteckende not­ fallseelsorgerliche Tätigkeit von rund 160 Leuten im Dienst der Öffentlichkeit vorstellen und dafür Werbung machen kann. Der Synodalrat möge sich stets um die Belange des Care Teams Kanton Bern kümmern, dieses finanziell und ideell mittragen und die Verantwortlichen und die im Care Team eingeteilten Pfarrpersonen in ihrem Dienst ermu­ tigen und unterstützen. Das bernische Care Team ist ein sinnvoller «Brückenschlag» von Kirche und Staat. Ja, sicher! Die Mitarbeit ist nicht nur für uns Pfarrerinnen und Pfarrer eine gewinnbringende und nützliche Sache, sondern auch für Kirchge­ meinden. Sie können von der seelsorgerischen Weiterbildung und Zusatzkompetenz ihrer Pfarr­ person viel profitieren. Eine Kirchgemeinde muss zwar eine Pfarrperson einmal pro Jahr für sieben Tage entbehren und der Allgemeinheit des ganzen Kantons zur Verfügung stellen, aber dafür bringen Pfarrerinnen und Pfarrer mit notfallseelsorgeri­ scher Schulung und Erfahrung viel Wissen und Können in die eigenen Kirchgemeinden ein. Der Anteil an Pfarrpersonen im Care Team schwin- det rapid. Ausserdem ist der Frauenanteil hoch. Wie schätzen Sie diese Entwicklung ein? Dass im bernischen Care Team ungefähr zwei Drittel Frauen und ein Drittel Männer mitarbeiten, ist irgendwie begreiflich. Trösten und Mittrauern ist von Natur aus eher eine mütterliche Ange­ legenheit. Aber ich habe als Einsatzleiter des Care Teams Kanton Bern Situationen erlebt, in denen es für gewisse Betreuungsaufgaben unbedingt Männer brauchte. Wer eignet sich fürs Care Team (und wer nicht)? Für die Mitarbeit im Care Team Kanton Bern braucht es folgende Voraussetzungen: Man sollte eine grosse Begabung und Motiva­ tion haben, um in tragischen Akutfällen seelsor­ gerlich zu helfen. Den Menschen vorurteilslos lieb haben, auch das ist sehr wichtig. Ich muss immer Mitarbeit im Care Team: Christian Sieber, Chef Regional- polizei MEOA, Barbara und Hans Zaugg, Pierre-André Kuchen, stv. Leiter Care Team Kanton Bern. Collaboration au sein du Care Team: Christian Sieber, chef de la police régionale, Barbara et Hans Zaugg, Pierre-André Kuchen, chef adjoint du Care Team du canton de Berne. ©zVg

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