ENSEMBLE Nr. / N° 34 - Dezember / Décembre 2018

22 Kreuz und quer —– ENSEMBLE 2018/34 KREUZ UND QUER DE LONG EN LARGE Stéphanie von Bergen ist Kirchgemeinderätin in der Kirchgemeinde Meiringen, Hasliberg, Schattenhalb. Sie ist seit eineinhalb Jahren mit dabei und erzählt, wie es dazu kam. Von Adrian Hauser Als sie angefragt wurde, hat sie zuerst gezögert. Sie gehe ja viel zu wenig «z’Predig», hat sie ge­ dacht. Sie möchte im Dorf nicht so «ausgestellt» sein, hat sie befürchtet. Und überhaupt: «Was kann ich da schon einbringen?», hat sie sich ge­ fragt. Vielen heutigen Kirchgemeinderätinnen und -räten ging es am Anfang genau gleich. Und heute? «Das ist etwas vom Coolsten, was ich je gemacht habe», freut sich Stéphanie von Bergen aus Hasliberg. Denn: «Ich habe gemerkt, dass ich hier so sein kann, wie ich bin.» P O R T R Ä T So sein, wie man ist Strukturierte Arbeit Zusammen mit ihrem Mann und zwei Kindern lebt sie auf einem Bauernhof in Hasliberg, oberhalb von Meiringen. Auf dem Hof betreiben sie vor allem Milchwirtschaft und halten Lamas. Ange­ fangen hat ihr kirchliches Engagement eigentlich damit, dass sie die Organisation des kirchlichen Unterrichts ihrer Kinder kritisierte. Seit eineinhalb Jahren ist sie nun selbst als Kirchgemeinderätin für die Kirchliche Unterweisung KUW zuständig. Im Kirchgemeinderat hätten sie einen sehr guten Zusammenhalt, erzählt sie. Sie unternehmen hin und wieder auch privat etwas miteinander. Auf die Sitzungen, die einmal im Monat stattfinden, freut sie sich jeweils. Diese seien durch die profes­ sionelle Leitung gut strukturiert, ihre Arbeit wer­ de von einem erfahrenen Sekretariat unterstützt. Unterstützend wirken Als Verantwortliche für die KUW arbeitet sie mit den Pfarrpersonen und den katechetischen Mit­ arbeitenden zusammen. In der Oberstufe erfolgt der Unterricht durch einen Pfarrer, einen Sozial­ diakon und eine Katechetin, in der Unterstufe durch eine Katechetin, einen Sozialdiakon und katechetische Mitarbeiterinnen. Mit diesen hat Stéphanie von Bergen zwei- bis dreimal im Jahr noch separate Sitzungen, um Organisatorisches zu besprechen und zu regeln. Das KUW-Team sei sehr selbstständig und sie möchte sich grundsätz­ lich auch nicht zu sehr in deren Arbeit einmi­ schen, sondern vor allem unterstützend wirken und helfen, Konflikte zu lösen, wenn es welche gibt. Bereut hat Stéphanie von Bergen den Schritt in den Kirchgemeinderat keine Sekunde. Sie weiss jetzt, wie genau eine Kirchgemeinde funktioniert, und schätzt vor allem das soziale Engagement der Kirche. Und: «Ich gehe heute mehr z’Predig», schmunzelt sie. Stéphanie von Bergen ©Adrian Hauser

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