ENSEMBLE Nr. / N° 38 - Mai 2019

21 ENSEMBLE 2019/38 —– Fokus Workshops durch anschliessende Kurzinterviews, in denen die unterschiedlichen Ansätze der Work­ shops mit der Vision Kirche 21 verzahnt wurden. Folgen von Veränderungsprozessen An einem Podiumsgespräch am Morgen des zwei­ ten Tages wurden inhaltliche und strukturelle Folgen der Veränderungsprozesse diskutiert und ergänzende Formen zur parochialen Idee von Ge­ meinden empfohlen. Es brauche mehr Mut zum Experimentieren und vermutlich auch den Ab­ schied von einer flächendeckenden Versorgung, so der abtretende Synodalrat Stefan Ramseier. Ein Votum, das von Lehre und Publikum positiv auf­ genommen wurde. Im anschliessenden Kirchenentwicklungs­ parcours konnte an sechs Stationen intensiv expe­ rimentiert und weitergedacht werden. In der Schlussstation, an der das Bild der Kirche 2050 gezeichnet und beschrieben werden durfte, zeig­ te sich, dass viel in Bewegung gekommen war. Alles deutet auf eine bewegliche, vielleicht fluide Kirche hin, deren Zentrum nicht das aus Stein ge­ baute Kirchengebäude ist. Synodalrat Iwan Schulthess nahm zum Schluss viele Bilder auf und sagte zu, dass man die auf­ geworfen Fragen weiter diskutieren und ent­ wickeln werde. Inhalte, Bilder und Eindrücke von der Tagung: www.refbejuso.ch > kirche-in-bewegung * Kirche und regionale Entwicklung, Mitorganisator der Tagung Wie könnte eine «Kirche in Bewegung» heute und morgen aussehen? Diese Frage stand im Zentrum der Tagung vom 15. und 16. März 2019. Von Ralph Marthaler* Mehr als 130 Kirchenbewegte liessen sich von der Tagung «Kirche in Bewegung» inspirieren. Mit an­ regenden Impulsen, viel Austausch und einem Kirchenentwicklungsparcours wurden neuere und bewährte Formen von Kirche betrachtet und ge­ prüft. In der Heiteren Fahne, dem kreativen Ta­ gungsort, konnten im perfekten Zusammenspiel zwischen Inhalt und Raum Entwicklungen wahr­ genommen und Innovationen gedacht werden. Wertvolle Inputs Den Grundstein legte Arnd Bünker, Leiter des Schweizerischen Pastoralsoziologischen Instituts in St. Gallen, mit seinem Referat «Verflüssigungspro­ zesse in der Gesellschaft». Er formulierte als Heraus­ forderung, die Situation der Unsicherheit anzuneh­ men und sie als Zeugnis der fluiden Gegenwart Gottes anzuerkennen. Bünker nannte mögliche Merkmale einer fluiden Kirche: Sie ist verfügbar, adressierbar, machtlos, hoffnungsvoll, überfordert, chaotisch, unorganisiert und unkontrolliert. Uta Pohl-Patalong, Professorin für Praktische Theologie an der Universität Kiel, referierte unter dem Titel «Wohin geht die Reise? Modelle und Perspektiven künftiger Gestalt(ung)en von Kirche». Sie ordnete die verschiedenen Versuche, Kirche in diesen Zeiten der Unsicherheit neu aufzustellen, in ein umfassendes und sehr hilfreiches Raster verschiede­ ner Modelle des Kirche-Seins ein. In insgesamt zehn verschie­ denen Workshops konnten konkrete Beispiele ungewohn­ ter Formen von Kirche be­ schnuppert werden. Die Palette reichte von Velowegkirchen über die mobile «UnfassBar», digitale Formen von Kirche bis hin zu kirchlichen Kasualbüros. Bei der Diskussion dieser Bei­ spiele war immer auch die Fra­ ge wichtig, wie diese Projekte mit den bestehenden Ortsge­ meinden zusammenspielen können. Gekrönt wurden die R Ü C K B L I C K A U F D E N 1 5 . / 1 6 . M Ä R Z 2 0 1 9 Tagung Kirche in Bewegung Die «Heitere Fahne»: ein inspi- rierender Ort. Un endroit inspirant. ©Adrian Hauser

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