ENSEMBLE Nr. / N° 39 - Juni / juin 2019

8 Dossier —– ENSEMBLE 2019/39 sein muss. Es sei nicht einfach, die gesellschaft­ lichen Folgen dieser Entwicklung abzuschätzen, betont Judith Pörksen Roder. «Wird die Digitali­ sierung zum Verlust von zahlreichen Arbeitsplät­ zen führen? Oder tritt das Gegenteil ein und es werden zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen? Oder beides? Sind die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn gewillt, Stellenprozente für ein spezielles ‹digitales Pfarramt› einzusetzen? Und falls ja: Wie viel Arbeitszeit muss man für die virtuelle Kommunikation aufwenden? Wie viel Arbeitszeit können wir mit Menschen im Ge­ spräch von Angesicht zu Angesicht verbringen? Wie können wir in einer Zeit von Fake News und offener Desavouierung von Menschen, die sich für die Wahrheit einsetzen, der christlichen Bot­ schaft von Wahrheit und Liebe das nötige Gehör verschaffen?» Chancen Trotz allem eröffnen sich auch viele Chancen: Eine verantwortungsbewusste Nutzung der digi­ talen Medien kann die Möglichkeiten der kirch­ lichen Arbeit erweitern. So kann man beispiels­ weise via Online-Seelsorge (Seelsorge.net) Menschen ansprechen, die man in der «analogen» Seelsorgearbeit in der Kirchgemeinde nicht er­ reicht. Ein weiterer Vorteil der Digitalisierung: «Das Internet erlaubt es, in kurzer Zeit über wei­ te geografische Räume hinweg aktiv zu werden, wie das kürzlich die Europäische Vereinigung der Dombaumeister nach dem Brand in der Notre-Dame getan hat», erzählt Judith Pörksen Roder. Refbejuso und weitere reformierte Kirchen der QR-Code auf einem Grabstein, der zum Vater­ unser oder zu anderen Gebeten oder Bibelstellen führen kann. QR code sur une pierre tombale qui peut mener au Notre Père ou à d’autres prières ou passages bibliques. Das Handy und seine vielfältigen Möglichkeiten sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Le téléphone mobile et ses différentes possibilités font désormais partie intégrante de la vie quotidienne. ©REUTERS /Leonhard Foeger ©REUTERS /Leonhard Foeger ©REUTERS /Dado Ruvic