ENSEMBLE Nr. / N° 40 - Juli / Juillet 2019

23 ENSEMBLE 2019/40 —– Kreuz und quer KREUZ UND QUER DE LONG EN LARGE In Solothurn findet diesen Sommer das 23. Jugendmusical statt. Ruth Wüthrich, Synodale und ehemalige Katechetin, über- setzte dazu einen biblischen Text in die moderne Zeit, und über 80 weitere Beteiligte bringen das Musical dann gemeinsam auf die Bühne. Drei Mitwirkende berichten. Von Daria Lehmann In der Familie Fankhauser sind gleich alle drei Töchter am Jugendmusical beteiligt, das aus Solothurn aufgrund seiner langen Tradition schon fast nicht mehr wegzudenken ist. Die 24-jährige Myriam, die ihren Master in Politikwissenschaft in Bern absolviert, stand schon in vier Produktio­ nen auf der Bühne und betätigt sich nun zum dritten Mal als Szenenleiterin. «Das beinhaltet sowohl das Organisieren eines Teils der Requisiten als auch das Anleiten der Kinder und Jugendlichen beim Theaterspielen», erklärt Myriam. «Ich bin zwar kein Theaterprofi», räumt sie ein, «aber über die Jahre konnte ich mir das nötige Wissen an­ eignen, und das gebe ich nun gerne weiter.» Selbstbewusstsein aufbauen Der Weg von der Teilnehmerin zur Mitorganisa­ torin könnte Charlotte, Myriams vier Jahre jünge­ rer Schwester, noch bevorstehen. Dieses Jahr wirkt sie auf der Bühne mit. «Man lernt auch etwas fürs Leben», beschreibt sie ihre Motivation dafür. «Wenn man dann plötzlich vor so vielen Personen auftritt, verleiht einem das Selbstbewusstsein.» Auch Disziplin und Verantwortung seien wichtige Fähigkeiten im Jugendmusical. Nach einem einzigen Probentag im Juni geht es bei der Vorbereitungswoche Ende August Schlag auf Schlag: Fünf Tage Probe, dann am Sams­ tag die CD-Aufnahme und am Sonntag die Pre­ miere. «Das ist eine intensive Zeit!», bestätigt An­ J U G E N D M U S I C A L Lebensschule und beste Unterhaltung ne, die jüngste der drei Schwestern. «Ich bin aber immer wieder überrascht, wie schnell man die Dialoge auswendig kennt.» Anne be­ sucht das zweite Jahr der Sekundar­ schule in Solothurn und verbringt ihre Freizeit, auch aus­ serhalb des Jugend­ musicals, gerne mit Singen, Tanzen und Theaterspielen: «Auf der Bühne kann ich mich in meiner Rolle vergessen und in eine neue Welt ein­ tauchen.» Familiäre Atmosphäre Myriam schätzt indes den Austausch mit den Jün­ geren aus ihrer Region sehr: «Man wächst praktisch zusammen auf, weil man sich mindestens alle zwei Jahre im Musical trifft.» «Das Musical ist wirklich sehr familiär», bestä­ tigt Charlotte. «Auch deswegen, weil sich nebst Musicalautorin Ruth Wüthrich auch ihre Söhne mit so viel Herzblut für das Musical einsetzen.» Die drei Schwestern sind sich einig: Dank diesem Engagement wird vielen Jugendlichen ein tolles Erlebnis ermöglicht – und den ZuschauerInnen erstklassige Unterhaltung geboten. Nicht ohne Grund war der Zuschauersaal in den letzten Jahren stets bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Uraufführung des diesjährigen Jugend- musicals «Linus» findet am 11. August statt. Eine Reservation unter www.jugendmusical.ch wird empfohlen. ©Daria Lehmann Charlotte, Anne und Myriam Fankhauser

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