ENSEMBLE Nr. / N° 40 - Juli / Juillet 2019

34 Kurz und bündig —– ENSEMBLE 2019/40 TOTALREVISION Reglement über den gesamtkirchlichen Finanzhaushalt (63.120) Die rechtliche Grundlage betreffend Führung des Finanz­ haushaltes und des Rechnungswesens stammt aus dem Jahr 1995. Sie regelt nur die Grundzüge des Rechnungs­ wesens. Über die Führung des Finanzhaushalts enthält sie nur wenige Bestimmungen. Das Reglement vermag grund­ sätzlich den heutigen Anforderungen an die Haushalts­ führung und an das Rechnungswesen nicht mehr zu ge­ nügen. Im Dezember 2016 hat der Synodalrat zudem beschlossen, die Rechnungslegung ab 1. Januar 2019 nach dem Harmonisierten Rechnungsmodell (HRM2) zu gestal­ ten. Auch beeinflussen die neuen Aufgaben, welche sich aus dem neuen Landeskirchengesetz ergeben, die Haus­ haltsführung. Diese unterschiedlichen neuen Rahmenbedingungen führen dazu, dass die rechtliche Grundlage betreffend Füh­ rung des gesamtkirchlichen Finanzhaushalts generell über­ arbeitet werden musste. In ihrer Sommersession beschloss die Synode daher, das totalrevidierte Reglement über den gesamtkirchlichen Finanzhaushalt rückwirkend auf den 1. Januar 2019 in Kraft zu setzen. Nachfolgend werden die wesentlichsten Punkte des neuen Reglements erläutert: • Die Ausgabenkompetenzen des Synodalrats für ein­ malige und wiederkehrende Ausgaben werden nicht er­ höht (Art. 59 Abs. 1 Bst a und b). • Die Kompetenz des Synodalrats für die Genehmigung von Zusatzkrediten und Nachtragskrediten für einmalige und wiederkehrende Ausgaben wird unter Einhaltung von Art. 17 Abs. 2 der Verfassung der Evangelisch-reformierten Landeskirche (KES 11.010) und unter Einbezug der bisheri­ gen Regelung gemäss Art. 34 des Reglements über den gesamtkirchlichen Finanzhaushalt dagegen massvoll er­ höht (Art. 59 Abs. 1 Bst. f, g + h). Die bisherige Kompetenz hatte, nebst dem unverändert übernommenen absoluten Betrag von max. CHF 20 000, zusätzlich einen relativen Schwellenwert von max. 10%. Die Zehn-Prozent-Regel fällt weg. Der Synodalrat wird für Zusatz- und Nachtragskredi­ te neu somit über eine absolute Nachkreditkompetenz von maximal CHF 20 000 verfügen. Mit dem Wegfall der Zehn- Prozent-Regel wird es dem Synodalrat im Bedarfsfall mög­ lich, auch auf relativ niedrig budgetierten Krediten mode­ rate Nachkredite zu genehmigen. • Ein weiteres Element, um die Handlungsfähigkeit des Synodalrats in Zukunft gewährleisten zu können, ist eine erweiterte Aufzählung konkreter Ausgaben, welche als gebunden gelten (Art. 66). Für gebundene Ausgaben ist der Synodalrat unabhängig ihrer Höhe zuständig (Art. 59 Abs. 1 Bst. e). Die Aufzählung enthält beispielsweise auch Ausgaben für Abgangsentschädigungen oder Austrittsver­ einbarungen, welche der Synodalverband oder die Berner Kirche als Arbeitgeberin oder Anstellungsbehörde zu leisten hat, oder die Brutto-Arbeitgeberlohnkosten im Um­ fang der von der Synode beschlossenen Stellenpunkte für die gesamtkirchlichen Dienste und der Pfarrstellen im Umfang der von der Synode beschlossenen Vorgaben. Wei­ tere als gebundene Ausgaben definierte Sachverhalte un­ terstützen den Synodalrat in seiner Führungsaufgabe. Namentlich kann er bei Übertragung neuer Aufgaben durch die Synode an die gesamtkirchlichen Dienste die für die Verwaltungstätigkeit erforderlichen personellen und modifiée de la législation communale bernoise. La révision en cours du Règlement ecclésiastique offre l’opportunité d’adapter certains termes à la terminologie modifiée de la législation communale bernoise. Une disposition relative à l’utilisation du capital propre (art. 90 al. 2) est en outre formulée plus précisément à cause des directives liées au MCH2. De plus, la péréquation financière peut à l’avenir être intégrée en tant que financement spécial dans les comptes du Synode (art. 192 al. 3). 2) Adaptations rédactionnelles (en particulier art. 3, 90, 105, 108, 119, 163, 168, 175, 192) La nouvelle loi sur les Eglises nationales évite d’utiliser les termes d’affaires «internes de l’Eglise» pour mieux repré­ senter l’autonomie accrue et l’indépendance des Eglises nationales. Par conséquent, il est proposé, également dans le Règlement ecclésiastique, de choisir les termes «ecclé­ sial», «de l’Eglise» et «ecclésiastique» au lieu de «ecclésial interne», «interne de l’Eglise» et «intérieure». La révision offre également l’occasion d’apporter d’autres précisions rédactionnelles mais qui n’impliquent pas des modifica­ tions d’ordre matériel. La décision concernant le crédit d’engagement est soumise à la réserve que personne ne fasse usage du référendum financier. Le référendum peut être demandé a) par au moins 20 000 membres de l’Eglise réformée évan­ gélique, possédant le droit de vote en matière ecclé­ siale, ou b) par au moins 20 paroisses de l’Eglise réformée évangé­ lique dont chacune en a décidé ainsi séparément, lors d’une assemblée de paroisse convoquée et menée conformément à la loi, ou c) par l’Assemblée de l’Eglise jurassienne. La demande de référendum doit être déposée jusqu’au 31  octobre 2019 à l’attention du Conseil synodal de l’Union synodale réformée évangélique, Altenbergstrasse 66, case postale, 3000 Berne 22. Bases légales: Art. 18 let. a et art. 23 de la Constitution de l’Eglise nationale réformée évangélique du canton de Berne, du 19 mars 1946 (RLE 11.010), en relation avec l’art. 6 al. 3 let. a et l’art. 10 de la «Convention jurassienne» du 16 mai / 14 juin 1979 (RLE 71.120).

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc3MzQ=