ENSEMBLE Nr. / N° 41 - September / Septembre 2019

17 ENSEMBLE 2019/41 —– Fokus tatsächlich ein einziger Gott, an den wir Menschen glauben? Oder beten wir nicht doch eine Vielzahl von Göttern an und richten unsere Hingabe auf materielle Besitztümer? So erzählt das Stück eine interreligiöse Geschichte, die eine Brücke zwi­ schen Judentum, Christentum und Islam baut. Für Schulklassen geeignet Das Theaterensemble Johannes ist ein generatio­ nenverbindendes Laienensemble aus Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Politisch enga­ giert und kirchlich verwurzelt, begeistert es seit zehn Jahren ein grosses Publikum, das über den kirchlichen Kontext hinausragt. «Exodus» eignet sich auch zum Besuch mit Schul- und KUW-Klas­ sen. Das Theaterensemble Johannes empfiehlt die Modelllektionen zur Vorbereitung im Unterricht, die unter www.theaterensemble.ch zur Verfügung stehen. Zusätzlich bietet das Theaterensemble auch Workshops mit Klassen an, die in die The­ matik des Theaterstücks einführen. Aufführungen: So, 27.10., 17 Uhr, Fr, 1.11, 14 Uhr (Vorstellung für Klassen) und 19 Uhr, So, 3.11., 17 Uhr, Fr, 8.11., 19 Uhr, Sa, 9.11., 17 Uhr, So, 10.11., 15 Uhr. Platzreservation: info@theaterensemble.ch, www.theaterensemble.ch (frühzeitige Reser­ vation für Gruppen empfohlen). Ort: Kirchgemeindehaus Johannes, Wyler- strasse 5, 3014 Bern. Eintritt frei, Kollekte. Altersempfehlung: Ab 10 Jahren mit Vorbereitung. Dauer: ca. 2 Stunden mit Pause. Das mit Live-Musik angereicherte Stück des Berner Theaterensembles Johannes, das im Herbst aufgeführt wird, beginnt mit dem Ende einer langen Reise. Im Zentrum des Stücks steht Mose – widerwilliger Befreier und Anführer eines Volkes, das nicht immer nur glücklich über seine Freiheit ist. Von Noemi Harnickell Vierzig Jahre ist das Volk der Israelitinnen durch Wüste und Schilfmeer gewandert, hat fades Him­ melsbrot als einzige Nahrung hingenommen und schmerzende Füsse erduldet, ständig auf der Suche nach dem gelobten Land, das Gott ihnen versprochen hat. Nun liegt es vor ihnen. Nur der Jordan trennt sie noch von ihrer neuen Heimat, aber ihr Anführer, Mose, wird sein Volk den Rest des Weges nicht begleiten! Stattdessen steigt er auf den Berg Nebo und lässt die Israeliten mit einem neuen Anführer zurück. Auf seiner letzten Wanderung zur Spitze des Nebo blickt Mose zurück auf sein Leben: auf seine Geburt und den Mut der Frauen, die sein Leben retteten, auf Gottes Auftrag, die Israeliten aus der Sklaverei zu befreien, auf die lange Wanderschaft und auf Gottes Wunder, die ihnen unterwegs im­ mer wieder aufs Neue Kraft und Leben schenkten. Die Geschichte des Exodus ruft zur Befreiung unterdrückter Minderheiten auf: Sie macht Hoff­ nung und Mut zur Veränderung bestehender Systeme und lässt den Glauben an einen rettenden Gott wach werden. Es ist aber auch diese selbe Geschichte, die zur Legitimierung von Unrecht missbraucht wird. Der Exodus kann Fragen beant­ worten und gleichzeitig eine Menge weitere auf­ werfen: Was ist die Freiheit wirklich wert? Und was hat es mit den sechshundertdreizehn Geboten auf sich, die Mose von Gott für sein Volk vermittelt bekommt? Und schliesslich: Wohnen nicht bereits Menschen in dem von Gott verheissenen Land, in dem sie bald alle leben sollen? Thema von aktueller Brisanz Mit «Exodus» greift das Theaterensemble Johannes ein Thema von aktueller Brisanz auf: die Flucht aus Gewalt und Unterdrückung, die Wanderung Tausender durch Wüsten und über Meere, aber auch die Kraft und Hoffnung von Menschen, die sich für Gerechtigkeit und für die Wahrung von Schöpfung und Menschenwürde einsetzen. Dem Stück liegt die Frage nach Gott zugrunde: Ist es M U N D A R T T H E A T E R S T Ü C K Theater «EXODUS» Das Theater­ ensemble Johannes. ©zVg

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