ENSEMBLE Nr. / N° 41 - September / Septembre 2019

9 ENSEMBLE 2019/41 —– Dossier in der Regel aus eigenem Antrieb, allerdings sei dieses Engagement eher ein Feigenblatt, wie Lau­ rent Sedano betont. Es gehe eher darum, die Pflicht erfüllt zu haben, als darum, einen echten Filter einzubauen. Trotzdem gibt es «gute» und «schlechte» Anbieter. 2014 lancierte Pro Juventute eine schweizwei­ te Kampagne im Bereich Sexualaufklärung und neue Medien. Sie richtete sich an Eltern, die mit neuen Herausforderungen im Internet konfron­ tiert sind. Mit der Kampagne wurde das Ziel ver­ folgt, für Risiken zu sensibilisieren, die online lauern. Den Eltern wurden Informationen geliefert und ihnen wurde mitgeteilt, dass sie sich für wei­ tere Unterstützung an die Organisation wenden können. Diese Art von Kampagnen ist allerdings Kritik ausgesetzt. Angesichts der Notwendigkeit, für das Thema zu sensibilisieren, fürchten die einen, dass die Jugendlichen durch derartige Kam­ pagnen in ein schlechtes Licht gerückt würden, während andere wiederum überhaupt keine Pro­ bleme sähen, erwähnt Laurent Sedano. Übrigens beinhalten sämtliche Studienpläne in der Schweiz auf die eine oder andere Weise das Modul «Medien und Informatik». Das ermöglicht es, Grundlagen­ wissen über Medien und das Internet zu verbreiten und den kritischen Umgang zu fördern. Eltern sollten sich für das Thema interessieren, sich in­ formieren oder Anlässe besuchen, die den Um­ gang mit Medien und Internet thematisieren. Vor allem aber sollten sie sich für die Welt der Kinder und Jugendlichen und für die verschiedenen Ak­ tivitäten interessieren, die im Internet stattfinden. Bestimmte Internetplattformen wie «jugend­ undmedien.ch» oder «zischtig.ch» informieren auch über Sicherheit und vermitteln Wissen im Zusammenhang mit Medien. Die genannten Web­ sites bieten News zu WhatsApp, Smartphones, Instagram, Snapchat etc. sowie Informationen über Vertraulichkeit, Medienschutz für Kinder, aber auch Informationen über Online-Sucht, Präventionsprogramme, Medienerziehung, Tablets für Kinder, Sexting, Cybermobbing, Cybergroo­ ming und weitere Themen. ©Keystone /Christof Schürpf Gemäss einer Stu- die verbringen die «Digital Natives» rund zweieinhalb Stunden pro Tag im Internet. Une étude récente révèle que les «na- tifs du numérique» passent à peu près deux heures et demie par jour sur internet.

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