ENSEMBLE Nr. / N° 43 - November / Novembre 2019

23 ENSEMBLE 2019/43 —– Fokus wiss», so Stefan Studer, Geschäftsführer bei An­ gestellte Schweiz. Der digitale Reifegrad von klei­ nen und mittleren Schweizer Unternehmen sei noch entwicklungsfähig. 85% der Firmen müssten immer noch als «digitale Dinosaurier» eingestuft werden. 2% seien sogenannte «digitale Korrekto­ ren», sie haben bereits digitalen Kontakt mit der Aussenwelt. 4% sind «digitale Arbeitende», sie arbeiten digital im Innen- und Aussenbereich. 9% gelten als «digitale Master». Die meisten Unter­ nehmen wollen ihren Standard nicht ändern. Veränderung «Die Digitale Transformation ist jetzt nicht zu Ende, nur weil wir alle ein Smartphone haben. Sie hat vor 30 Jahren begonnen und wird sich auch noch die nächsten 30 Jahre entwickeln», sagt Joël Luc Cachelin von der Wissensfabrik. Etwas, das heute noch unbekannt ist, ist beispielsweise, wie zwei Dinge miteinander reagieren. Was passiert, wenn man eine Drohne mit künstlicher Intelligenz vernetzt? Was passiert, wenn wir mehrere Techno­ logien verknüpfen? Computer, die Arbeit über­ nehmen und individuell auf Wünsche eingehen können, entsprechen bereits der Realität. Doch klar ist, dass es noch lange dauert, bis Roboter fähig sind, alle Berufungen komplett zu überneh­ men. Dass zukünftig Pfarrpersonen durch Roboter ersetzt werden, ist wohl eher unrealistisch. Wissensfabrik: www.wissensfabrik.ch www.ekd.de > Schwerpunkte > unsere Kirche > Kirche und Digitalisierung In den letzten Ausgaben von ENSEMBLE wurde das Thema Digitalisierung mehrmals aufgenommen. Wir besuchten ein Fach- gespräch der Beratergruppe für Verbands- Management (B’VM) zum Thema «Verbände und Non-Profit-Organisationen im Zeichen der digitalen Transformation». Von Alena Lea Bucher Digitalisierung ist ein unaufhaltsamer Prozess. Wer bestehen will, muss sich engagieren und in­ formieren. Einen Überblick zu behalten, ist aber nicht so einfach. Wie kann man Mitglieder errei­ chen? Gerade für die Kirche, mit ihren durch­ mischten Anspruchsgruppen, eine schwierige Aufgabe. Thomas Zurkinden, Fachbereich Qualitäts- und Managementsysteme, spricht von vier Haupttypen von Mitgliedern. «Die Ökonomen» suchen mate­ rielle und sachliche Vorteile. Sie wollen, dass die Leistungen des Verbands erhalten bleiben, und das Angebot mitbestimmen. «Den Geselligen» ist es wichtig, Kollegialität zu pflegen, sie wünschen sich Anerkennung, Wertschätzung und sich mit anderen auszutauschen. «Die Visionäre» möchten etwas Gutes und Sinnvolles tun und dabei ihre Ziele erreichen. «Die Selbstverwirklicher» wollen ihnen wichtige Projekte verwirklichen. Ein Blick nach Deutschland «Kirche und Digitalisierung ist kein Selbstläufer, aber auch kein Gegensatz. Zahlreiche Initiativen und Debatten zeigen: Man ist unterwegs. Mei­ nungsstark, vielfältig, mitunter kontrovers, expe­ rimentierfreudig und einfallsreich – gut protes­ tantisch digital.» So klingt es bei der evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Auf der Internetsei­ te der EKD sammeln sich diverse Beispiele, wie sich Digitalisierung im kirchlichen Alltag einflech­ ten lässt. So berichten sie beispielsweise von «sublan.tv» , einem interaktiven Gottesdienst. Ver­ schiedene Ansprechgruppen werden so erreicht. In einem anderen Bericht erzählt eine Pastorin von Social Media: «Ich finde, jeder Pastor und jede Pastorin sollte bloggen. Das, was wir zu sagen ha­ ben, müssen wir in der Öffentlichkeit tun. So kommt auch das Evangelium in die Welt.» Digitale Dinosaurier «Die Digitalisierung stellt die Arbeitswelt auf den Kopf. Wie Arbeit in 20 Jahren aussieht, ist unge­ D I G I T A L I S I E R U N G Digitale Transformation Stefan Studer an der BVM-Tagung zu Digitaler Trans- formation. Stefan Studer à la journée de formation de la BVM sur la transformation numérique. Joël Luc Cachelin ©Alena Lea Bucher ©Alena Lea Bucher

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