ENSEMBLE Nr. / N° 44 - Dezember / Décembre 2019

28 Kreuz und quer —– ENSEMBLE 2019/44 KREUZ UND QUER DE LONG EN LARGE Ulrich Zwingli und die reformierte Tradition überhaupt sind spiritueller als ihr Ruf. Samuel Lutz zeigt auf, dass sich Zwinglis Spiritualität nicht im Verborgenen ab- spielt, sondern in das kirchliche, politische und alltägliche Leben ausstrahlt. Von Pfr. Dr. theol. Andreas Zeller* Schon die Dissertation meines Vorgängers Samuel Lutz «Ergib dich ihm ganz. Das Gebet bei Huldrych Zwingli als Ausdruck seiner Frömmigkeit und Theologie», Bern 1990/1991, fand weitherum grosse Beachtung und befasste sich mit der Spiritualität Zwinglis. Lutz zeigt darin die reformatorische Kri­ tik am Gebet zu den Heiligen auf und stellt dar, wie aufgrund der neu verstandenen Christologie Kritik am mönchischen Plappern entstand, welches das Gebet zu einem verdienstlichen Werk hatte werden lassen. Gleichzeitig beschreibt er, dass nach Zwingli Christen grundsätzlich beten und dass Glieder der christlichen Kirche im Gebet den anderen Christen Bruder und Schwester sind. In seinem neuen Buch über Zwingli mit dem Titel «Ulrich Zwinglis Spiritualität», Zürich, TVZ 2018, legt Lutz dar, wie sich Zwinglis Spiritualität auch im kirchlichen, politischen und alltäglichen Leben manifestiert und nicht im verborgenen persönli­ chen Bereich versteckt bleibt. Schliesslich zeichnet Lutz Zwinglis Spiritualität als «Beispiel reformier­ ter Frömmigkeit» auf, das auch für das heutige Leben wegweisend sein kann. Nicht zuletzt wegen der vielen Zitate aus Zwinglis Schriften ist das Buch sehr lesenswert. E I N E K U R Z - R E Z E N S I O N «Ulrich Zwinglis Spiritualität» Samuel Lutz, Ulrich Zwinglis Spiritualität, Ein Beispiel reformierter Frömmigkeit © TVZ Theologischer Verlag Zürich AG 160 Seiten, 14,0 × 21,0 cm, Paperback ISBN 978-3-290-18170-3 www.tvz-verlag.ch * Präsident des Synodalrats ©zVg

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