ENSEMBLE Nr. / N° 44 - Dezember / Décembre 2019

29 ENSEMBLE 2019/44 —– Kreuz und quer Alle Menschen in der Schweiz sollen eine gute Versorgung bei schwerer Krankheit und im Sterben erhalten. So will es der Bundesrat, so will es auch die Bevölkerung. Dazu muss die Versorgung in den Gemeinden merklich verbessert werden. Von Pascal Mösli* Die Kirchgemeinden haben ein breites Angebot für schwer kranke und sterbende Menschen: Besuchs- und Trauergruppen, seelsorgliche und sozialdiakonische Unterstützung, Rituale und Gottesdienste beim Abschied. Damit dieses An­ gebot aber von den Betroffenen, von Gesundheits­ fachleuten und einer breiten Öffentlichkeit wahr­ genommen wird, ist die Kirche gefordert, sich mit den Akteuren der Palliative Care gut zu vernetzen und zusammen mit ihnen ihre Ange­ bote anzubieten. Der Bereich Sozial-Diakonie der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn hat darum an der Bernischen Diakoniekonferenz 2019 Palliative Care auf die Traktandenliste für Kirchgemeinden gesetzt. Steffen Eychmüller, Professor für Palliativ­ medizin an der Universität Bern und Co-Leiter des Palliativzentrums am Inselspital, betonte an der Konferenz die Verantwortung aller Bürgerinnen und Bürger für ein gutes Lebensende. Zusammen mit Bürgerinitiativen, der Nachbarschaftshilfe, lokaler Spitex, den Hausärzten, den Kirchgemein­ den, Pfarreien und vielen mehr können sorgende Gemeinschaften unterstützt oder initiiert werden, welche ein Netz sind für Kranke, Sterbende und ihre Angehörigen. An der diesjährigen Diakoniekonferenz wurden sechs Projekte vorgestellt, welche kirchgemeind­ liche Palliative Care unterstützen: −− «Letzte-Hilfe-Kurse»: Menschen werden an einem Kurstag allgemeinverständlich in die Fragen rund ums Sterben eingeführt. −− «Freiwilligenprojekte» in der Palliative Care: Frei­ willige begleiten Schwerkranke und ihre Ange­ hörigen und werden für diese Tätigkeit durch die Kirchgemeinde kompetent unterstützt. −− «Demenzsensible Kirchgemeinden»: Kirch­ gemeinden gestalten ihre Angebote so, dass sich Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen in der Gemeinde wohlfühlen. W Ü R D I G E S S T E R B E N Palliative Care −− «Sozialdiakonie in der Palliative Care»: Sozial­ diakonische Mitarbeitende beraten und unter­ stützen Betroffene und Angehörige in ihren per­ sönlichen, sozialen und finanziellen Anliegen. −− «Räume schaffen»: Eine Installation, die von Kirchgemeinden gemietet werden kann, macht etwas vom Besonderen erlebbar, was in der Begleitung von Sterbenden geschieht. −− «Beratung Leben und Sterben»: Die von der Kollekte am Visionsfest mitfinanzierte Be­ ratungsstelle wird schon bald Menschen bera­ ten, die sich Fragen zu ihrem Sterben oder dem ihrer Angehörigen machen. Ein wichtiges Anliegen Der Bereich Sozial-Diakonie hilft bei der Initi­ ierung und Koordination kirchlicher Angebote und Projekte in der spezialisierten und der all­ gemeinen Palliative Care. Kirchgemeinden können sich von Pascal Mösli, Verantwortlicher Palliative Care bei Refbe­ juso, 031 340 25 81, pascal.moesli@refbejuso.ch , beraten und unterstützen lassen. Auf der Website www.kirchenpalliative bern.ch können Informationen zu Angeboten der Landeskirchen abgerufen werden. * Beauftragter Spezialseelsorge und Palliative Care, Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn An der Diakonie- konferenz wurden Projekte vorge- stellt, welche kirchgemeindliche Palliative Care unterstützen. Lors de la confé- rence de diaconie, des projets ont été présentés qui soutiennent les soins palliatifs dans les églises. ©Tom Kaffka

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