ENSEMBLE Nr. / N° 44 - Dezember / Décembre 2019

8 Dossier —– ENSEMBLE 2019/44 mierten Kirche kann nur dann gelebt werden, wenn man auch die anerkennt, die als Christen eine andere Meinung haben.» Für den Theologen kann «Glaube im Plural» nur im Dialog gelebt werden. Der Austausch, die Diskussion und manchmal auch die Kontroverse sind die Mittel der Wahl, mit denen die Kirche mit der Vielfalt der Glaubensäusserungen umgeht. «Ein einschliessendes Miteinander» Das Leben bietet einen unerschöpflichen Reich­ tum. Es kann sich auch in der Einschränkung oder Behinderung äussern. «Die Kirche engagiert sich dafür, auch Menschen mit Behinderung zu inte­ grieren. Sie vertritt ein einschliessendes Mitein­ ander – das ist eine Haltung, die immer wichtiger wird», betont Helene Geissbühler, Verantwortliche Heilpädagogische KUW. So ist Refbejuso in zahl­ reichen Bereichen im Umfeld von Menschen mit Behinderung aktiv. Sie ist zudem auch engagiert in der Seelsorge und im Rahmen von persönlichen Kontakten, im kirchlichen Unterricht, bei Gottes­ diensten, welche die Freundschaft ins Zentrum stellen, im Rahmen von gemeinnützigen Aktio­ nen, in der Betreuung und Unterstützung von Menschen sämtlicher Altersklassen, in der Erzie­ hung, in der Weiterbildung von Lehrpersonen, Pfarrern, Sozialdiakonen und Freiwilligen, aber auch mittels Unterstützung von Institutionen, Spendenaufrufen mit Kollekten, Fahrdiensten usw. Helene Geissbühler erinnert daran, dass die Kirche «ähnlich wie eine ‹Schule für alle› eine spezielle Katechese für und mit allen anstrebt.» «In den vielen Jahren in meinem Beruf hatte ich immer ein offenes Ohr für den Wunsch nach Angeboten, die besser auf die Bedürfnisse von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit einer Behin­ derung eingehen», fügt die Verantwortliche an. Auch die Kirchgemeinden kümmern sich um die Behinderten. Das kann man daran ablesen, dass junge Menschen mit einer Behinderung eine ihnen angepasste Katechese erhalten und Zugang zur Konfirmation haben. Engagement für Migranten Die Kirche engagiert sich schon seit langem für Flüchtlinge, insbesondere via Seelsorgedienste in den Bundesasyl- und Verfahrenszentren, via Rechtsberatungsdienste oder auch via aktive Beteiligung an den Gesetzgebungsverfahren im Migrations- und Asylwesen, beispielsweise an­ lässlich von Volksabstimmungen. Im Bezirk Jura haben sich bereits einige Kirchgemeindemitglie­ der mobilisiert und sind weiterhin engagiert, auch in einem ökumenischen Umfeld, um Be­ gegnungen mit Migrantinnen und Migranten zu ermöglichen, die erst vor kurzem hierherge­ kommen sind (Asylbewerber, vorläufig aufge­ nommene Ausländerinnen und Ausländer usw.). Um derartige Begegnungen und das Aufgleisen Die Kirche ist in zahlreichen Be- reichen im Umfeld von Menschen mit Behinderung aktiv. L’Eglise est active dans de nombreux domaines au ser- vice des personnes handicapées. ©Franziska Lüber

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc3MzQ=