ENSEMBLE Nr. / N° 46 - März / Mars 2020

24 Dossier —– ENSEMBLE 2020/46 Demenzbetroffene Menschen und ihre Angehörigen ziehen sich oft unbemerkt aus dem gesellschaftlichen Leben und der Kirchgemeinde zurück. Sie verlieren religiöse Kraftquellen und die Zugehörigkeit zu wichtigen Netzwerken. Und die Kirchge- meinden verpassen häufig eine Chance auf eine lebendige Fülle und Vielfalt. Renata Aebi* Hier setzt die Idee von demenzsensiblen Kirch­ gemeinden an. In dem von der Theologin Antje Koehler initiierten Projekt «Dabei und mitten- drin – Gaben und Aufgaben demenzsensibler Kir­ chengemeinden» erproben evangelische und ka­ tholische Kirchgemeinden in Köln, wie Menschen mit Demenz nicht durch Spezialprogramme aus­ gegrenzt, sondern wie umgekehrt die bestehen­ den kirchlichen Angebote für demenzbetroffene Menschen und ihre Angehörigen angepasst wer­ K I R C H E N S O N N T A G 2 0 2 1 «Sorgsam miteinander leben» In Anlehnung an den dritten Leitsatz «Offen für alle – solidarisch mit den Leidenden» aus der Vision Kirche 21 werden wir am Kirchensonntag 2021 nach tragenden Beziehungsnetzen von Menschen fragen, die füreinander sorgen. Wir möchten gute Beispiele aufnehmen und zu neu­ en Projekten mit Menschen vor Ort motivieren. Und wir fragen, wie die Kirche heute Teil der Sorgeaufgaben der Gesellschaft sein kann und wie jede und jeder Einzelne einen sinnstiftenden Beitrag leisten kann. Vorbereitungstagung: Samstag, 12. September 2020, Campus Muristalden in Bern. Kontakt: Annemarie Bieri, Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn, Tel. 031 340 25 06, annemarie.bieri@refbejuso.ch F D I M A N C H E D E L ’ E G L I S E 2 0 2 1 «L’autre et moi» Lors du Dimanche de l’Eglise 2021, en nous ins­ pirant de la troisième idée directrice de la Vision 21 «Ouverts à tous – solidaires des laissés-pour- compte», nous nous interrogerons sur celles et ceux qui prennent soin et se soucient de l’autre et sur ces réseaux qui portent la société. Nous montrerons de bons exemples et donnerons une im­ pulsion pour lancer des nouveaux pro­ jets avec d’autres acteurs au niveau local. Ce dimanche offre l’opportunité de ques­ tionner plus en profondeur la façon dont l’Eglise aujourd’hui peut prendre part aux tâches de soins au sein de la société et comment chacune et chacun peut fournir à la communauté une contribution porteuse de sens. Soirée de préparation: La séance de préparation pour le Dimanche de l’Eglise a lieu traditionnellement en novembre et sera annoncée ultérieurement. den können, damit sie sich als Teil einer tragenden Gemeinschaft erfahren können. Demenzbetroffene und ihre Familien werden beispielsweise in die Vorbereitung von Senioren­ nachmittagen, Festen oder Aktionswochen mit­ einbezogen. Bewusst werden dabei sinnesanre­ gende Elemente integriert. Freiwillige kirchliche Besuchsdienste werden darin geschult, Geburts­ tags- und Krankenbesuche achtsam und sensibel zu gestalten. Und in regelmässig gefeierten in­ klusiven Gottesdiensten können Menschen mit und ohne Demenz voneinander profitieren. Dabei wird nicht zuletzt auf die Kommunikationsmög­ lichkeiten der demenzbetroffenen Menschen Rücksicht genommen. Die inspirierende Idee wird auch in der Schweiz vielerorts aufgenommen und regt zur Nachah­ mung an. Eine Handreichung für den Weg zur demenzsensiblen Kirchgemeinde ist zu beziehen über: demenz-sensibel.de . * Projektmitarbeiterin Bereich Sozial-Diakonie, Reformierte Kirchen Bern-Jura-Solothurn D E M E N Z S E N S I B L E K I R C H G E M E I N D E N Eine inspirierende Idee

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