ENSEMBLE Nr. / N° 47 - April / Avril 2020

23 ENSEMBLE 2020/47 —– Fokus Respekt, den viele als grundlegend erachten für diese innerkirchlichen Diskussionen, war ebenso spürbar wie das Bemühen, «die Bibel mehrstim­ mig beim Wort» zu nehmen. Er habe weder defi­ nitive Antworten gesucht noch erwartet, nun sei er erfreut über den offenen Austausch, resümier­ te ein gegenüber der Ehe für alle kritisch einge­ stellter Pfarrer. «Befreit die Ehe!» In einer der sieben Diskussionsrunden wurde auf die guten Erfahrungen mit Segnungen von homo­ sexuellen und lesbischen Paaren hingewiesen. Bezüglich der Ehe für alle sei ihre Kirchgemeinde offener, als sie dies erwartet habe, sagte eine Pfar­ rerin. Sie plädierte dafür, Kirchgemeinden auch etwas zuzutrauen und mit der kirchlichen Trau­ ung für alle vorwärtszumachen, gleichzeitig aber auch die Skepsis ernst zu nehmen. Die Ehe für alle beschäftigt als theologisch brisantes Thema und als konkrete Frage, die bald unmittelbare Auswirkungen auf die pfarramtliche Praxis haben wird: Das schrieb der «ThinkTank:Theologie» des Pfarrvereins Bern-Jura-Solothurn in seiner Einladung an die Pfarrschaft, anlässlich einer Tagung ihre «theologischen Kompetenzen in die Prozesse unserer Kirche» einzubringen. Von Gerlind Martin Eine im Nationalrat hängige parlamentarische Initiative fordert die Ehe für alle. Auch in den Kir­ chen wird sie seit längerem und zum Teil kontro­ vers diskutiert. An der 5. theologischen Tagung des Pfarrvereins Bern-Jura-Solothurn befassten sich rund 50 Personen damit. Der gegenseitige DAS RECHT AUF GLEICHE RECHTE EHE FÜR ALLE LE DROIT À L’ÉGALITÉ DES DROITS MARIAGE POUR TOUS Es gilt, den Kirch- gemeinden etwas zuzutrauen, aber auch die Skepsis ernst zu nehmen. Il est important de faire confiance aux paroisses, mais aussi de prendre les scep- tiques au sérieux. ©Keystone /DPA /Ralf Hirschberger

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