ENSEMBLE Nr. / N° 50 - Juli / Juillet 2020

18 Dossier —– ENSEMBLE 2020/50 Begrüssungsgottesdienst. Und da in Steffisburg für fast alle Kinder am Ende der 4. Klasse ein Schulhauswechsel ansteht, haben wir die KUW Unterstufe und Mittelstufe entsprechend aufge­ teilt. Am Ende der 4. Klasse feiern wir einen KUW- Gottesdienst, zum Abschluss der 6. Klasse einen Jugendgottesdienst. Auch die Konfirmation soll weiterhin wichtig bleiben. Doch sie soll nicht mehr das einzige Ziel des religionspädagogischen Handelns sein. Ansonsten wird unseres Erachtens das Leistungsergebnis der KUW zu dominant. Hier erhoffen wir uns gute Lösungen aus dem Prozess bei Refbejuso und befürworten flexible Lösungen für Kinder, die später einsteigen möch­ ten. Angedacht ist zudem eine Feier bei Volljäh­ rigkeit, während der Zeit der Mittelschul- und Lehrabschlüsse. Vertrauensschule Bei der Frage nach dem Kern unserer Arbeit und wie wir diesen verständlich machen können, sind wir schnell beim Begriff «Vertrauen» gelandet. Wie wäre es, wenn die KUW vor allem eine «Vertrau­ ensschule» wäre? Natürlich kreisen unsere Inhal­ te nicht einzig um Vertrauen, doch lässt sich vie­ les, was wir tun, damit verbinden. Die Leitidee, dass Kinder und Jugendliche dank unserer Arbeit zu Menschen mit Vertrauen werden, gefällt uns nach wie vor sehr. Und es fordert uns auch auf gute Weise heraus, zu überlegen, auf welche Art und Weise wir das Vertrauen von Kindern und Jugendlichen in ihre Ressourcen, in Beziehungen, das Leben, auf Gott und die Bibel fördern können. Unterrichtsformen und -zeiten Wenn immer möglich wollen wir etwas häufiger herauskommen aus der Schulstube. Neu bieten wir darum in der 5. Klasse geschlechtergetrennte Erlebnisweekends an. Und in der Oberstufe starten die Schülerinnen und Schüler mit einem Lager, danach wirken sie kirchenkreisübergreifend an Gottesdiensten und in Gemeindeprojekten mit. Zudem führen wir in der 9. Klasse eine Auswahl an Konfirmationskursen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten ein. Ob in der Unterstufe ein Bedürfnis nach Blockunterricht in den Ferien besteht, sind wir noch am Evaluieren. burtsbrief mit Babyfinken, die Krabbelgruppe, Angebote wie «Fiire und Singe mit de Chliine», die Taufbesuche und die Familiengottesdienste bieten wertvolle Berührungspunkte zwischen Familien und Kirche, die wir bis ins junge Erwachsenenalter anbieten werden. Beziehungsarbeit Der Eintritt in den Kindergarten ist ein wichtiger Schritt. Bei diesem Schritt wollen wir die Familien begleiten. Wir besuchen darum neu alle Familien mit vierjährigen Kindern und laden sie herzlich ein, die Angebote für Vierjährige zu besuchen (Gschichtestube, Fröschli oder Kinderbibelwoche). Zudem geben wir dem Aspekt der Beziehungs­ pflege mehr Gewicht, indem wir die Erlebnis- und Lagerangebote leicht ausbauen und für Kateche­ tinnen und Katecheten attraktive Pensen schaffen, in Verbindung mit weiteren Aufgaben im Bereich Kind, Jugend und Familie. Auch wird das KUW- Team neu an wichtigen Gemeindeanlässen für Familien möglichst präsent sein. Lebensübergänge feiern Lebensübergänge sollen auch im frühen Genera­ tionenbogen gefeiert werden. Nebst der Taufe werden alle Vierjährigen zum Kindergartenstart zum «Fiire mit de Chliine» eingeladen. Neu be­ ginnt die KUW in der 1. Klasse zudem mit einem Lebensübergänge sollen auch im frühen Generationenbogen gefeiert werden. Eine grosse Chance Mirjam Richard * – «Was bedeutet die Abkürzung KUW? Konf und weg!», sagen die Jugendlichen manchmal. Denn für viele von ihnen enden die religiösen Erfahrungen und das Kirchenleben bis anhin mit der Konfirmation. Als Katechetin sehe ich darum in der Arbeit im Generationen­ bogen, wie sie das neue Konzept für das reli­ gionspädagogische Handeln vorsieht, eine grosse Chance. Einerseits eröffnet dies ein viel­ seitigeres Arbeitsfeld und fördert eine engere Vernetzung mit den Mitarbeitenden der ver­ schiedenen Ämter. Andererseits steigt dadurch die Qualität der Begleitung der Kinder und Jugendlichen. Wir können ihnen individuelle, auf ihre persönlichen Bedürfnisse angepasste Erfahrungsräume und Ressourcen bieten, damit sie die Kirche mit Hand, Herz und Kopf erleben und gestalten können. So werden der persön­ liche Glaube und die Erlebnisse mit der Kirch­ gemeinde die Jugendlichen hoffentlich weit über die Konfirmation hinaus unterstützen und stärken – und ihre Kreativität, die bei der Um­ interpretation der Abkürzung KUW sichtbar wird, weiter gefördert. *Katechetin Kirchgemeinde Thun-Stadt

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