ENSEMBLE Nr. / N° 50 - Juli / Juillet 2020

21 ENSEMBLE 2020/50 —– Fokus DIE BRÜCKEN- BAUERIN WAHLEN FÜR SYNODALRATSPRÄSIDIUM wir den Übergang von einer Versorgungskirche zu einer Kirche, die nicht nur von unseren Ämtern, sondern von einer breiten Gemeinschaft getragen wird, einschliesslich der jungen Generation? Was ist unser Beitrag für die Bewahrung der Schöp­ fung, für Armutsbetroffene und für den sozialen und interreligiösen Frieden? Und wie schaffen wir es, dass christliche Traditionen und Inhalte die Gesellschaft weiterhin positiv prägen? Wie würden Sie diesen Herausforderungen als Präsidentin begegnen? Es gibt kein einfaches «Rezept», aber ich sehe viele gute Projekte und Ansätze, auch in anderen Synodalrätin Judith Pörksen Roder steht seit 2019 dem Departement Gemeindedienste und Bildung vor. Auch als Präsidentin wäre der Pfarrerin der Kontakt zu den Kirch- gemeinden wichtig. Von Olivier Schmid Judith Pörksen Roder, warum bewerben Sie sich um das Präsidium? Ich sehe grosse Potenziale, die wir als refor­ mierte Kirche haben: die Fähigkeiten und Erfah­ rungen der Ehrenamtlichen, Freiwilligen und Mitarbeitenden, die Vielfalt und Offenheit unserer Volkskirche, ihre lokale Verankerung und ihr En­ gagement für unsere Gesellschaft. Es ist erfreulich, wie die Kirchgemeinden die jetzige Coronakrise meistern und wie die seelsorgerliche und diako­ nische Arbeit in der Öffentlichkeit gewürdigt wird. Für mich ist es eine schöne Lebensaufgabe, mich zusammen mit dem Synodalrat für bestmögliche Bedingungen einzusetzen, damit das Gemeinde­ leben unserer Kirche sich entfalten kann. Warum sind Sie die ideale Person für dieses Amt? Gibt es die ideale Person für dieses Amt? Ich lebe in Bern. Zu Bern gehören die schönen Brü­ cken über die Aare. Als ich aus dem Vorstand des kantonalen Pfarrvereins verabschiedet wurde, nahm der Präsident darauf Bezug und sagte mir, dass er mich als Brückenbauerin erlebt habe. Die Verschiedenheiten von Stadt und Land, von unter­ schiedlichen Frömmigkeitsstilen und Überzeu­ gungen, Sprachen und Kulturen sehe ich denn auch als Chance. Darum ist mir der Kontakt und persönliche Austausch mit den Kirchgemeinden wichtig. Unsere Entscheidungen im Synodalrat sollen den Gemeinden dienen. Was sind aus Ihrer Sicht die grössten Herausfor- derungen für unsere Landeskirche? Viele Menschen haben keinen Bezug mehr zu Glaubensfragen und zu unserer Kirche. Wie kön­ nen wir mit Menschen aus verschiedenen Milieus ins Gespräch kommen? Wie erreichen wir sie trotz rückläufigen finanziellen Mitteln? Wie schaffen ©Michael Stahl

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