ENSEMBLE Nr. / N° 50 - Juli / Juillet 2020

5 ENSEMBLE 2020/50 —– Dossier KUW eine Pause einzulegen, ohne dass man des­ wegen nicht konfirmiert wird. Was soll sich konkret ändern? Es soll möglich werden, sich «teilzuverpflich­ ten». Das bedeutet, dass man sich zum Beispiel für einen bestimmten Kurs einschreibt und diesen lückenlos besucht – ohne sich für neun Jahre zu verpflichten. Es ist aber klar, dass es auf dem Weg zur Konfirmation einen roten Faden geben muss, trotz dieser Flexibilität. Aber wenn ein Angebot terminlich oder aus anderen Gründen nicht passt, soll man ihm ohne Folgen fernbleiben dürfen. Daher wird im neuen Konzept eine Teilverbind­ lichkeit eingeführt. Teilverbindlichkeit heisst aber nicht Beliebigkeit? Nein, aber die Kinder sollen auswählen kön­ nen, wann sie welche Angebote besuchen – dies aber verbindlich. Die Kirchgemeinden müssen diese ja organisieren. Das ist eine Herausforderung für alle. Eine Teilverbindlichkeit bedeutet auch, dass es Angebote braucht, die Spass machen und an denen man gerne teilnimmt. Dabei spielt auch die Gruppendynamik eine Rolle. Wenn sich der Freund anmeldet, gehe ich auch mit. Wir nehmen also die Familien vermehrt in die Ver- antwortung? Wir geben keine «Carte blanche». Man kann nicht einfach so konfirmiert werden. Es geht auch nicht darum, getauft zu werden und das nächste Rendezvous mit der Kirche erst in fünfzehn Jahren bei der Konfirmation zu haben. Aber wir überge­ ben die Verantwortung für den Besuch der An­ gebote den Familien. Sie entscheiden selber: Das machen wir, jenes nicht. Selbstverständlich ist hierfür ein «Modellweg» wichtig, an dem sich die Familien orientieren können. Es ist eine neue Art, KUW zu denken – indem man vermehrt begleitet und zusammen unterwegs ist. Damit alle in ihrem Rhythmus mitmachen können. Eine Stärke des neuen Konzepts ist auch, dass die Begleitung des Kindes schon bei seiner Geburt be- ginnt und nicht wie bisher erst in der 1. oder 2. Klasse. Wir wollen als Kirche Begleitung anbieten: von der Geburt bis zum Tod – und bis im Alter von etwa 25 Jahren im Rahmen der religionspädago­ «Die Kinder sollen auswählen können, wann sie welche Angebote besuchen.» Die KUW muss Spass machen: Wenn der Freund geht, geht man auch mit. Le catéchisme doit être amusant: lorsque ton ami y va, tu y vas aussi. ©Michael Stahl

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