ENSEMBLE Nr. / N° 51 - September / Septembre 2020

15 ENSEMBLE 2020/51 —– Dossier derungen entsprechen dem be­ kannten Standard ISO 14001. Doch sind die Verbrauchszahlen erst einmal eruiert und die Abläufe festgelegt, ergeben sich aus den ergriffenen Massnahmen in den darauffolgenden Jahren automa­ tisch Verbesserungen in der Um­ weltleistung der Gemeinde. Diese praktischen Verbesserungen sind das Ziel des Umweltmanage­ ments. Weil in jeder Kirchgemeinde eine andere Ausgangslage be­ steht, legen die Kirchgemeinden die inhaltlichen Prioritäten ihres Umweltprogramms selbst fest. Dies kann die energetische Opti­ mierung der Liegenschaften sein, die Förderung der Artenvielfalt durch die naturnahe Gestaltung der Umgebung und das Ansiedeln von einheimi­ schen Pflanzen und Tieren, die Umstellung auf Recyclingpapier oder der Kauf von ökologischen Lebensmitteln für Apéros. Wichtig ist die Öffent­ lichkeitsarbeit: Passende Kommunikation nach innen und nach aussen macht den Einsatz der Kirchgemeinde für die Schöpfung sichtbar. 28 zertifizierte Kirchgemeinden In der Schweiz wurden die ersten Kirchgemeinden 2015 zertifiziert. Seither haben 28 Kirchgemeinden ein Umweltmanagement eingeführt und das Zer­ tifikat «Grüner Güggel» erworben. Im Kanton Bern gehören das Haus der Kirche von Refbejuso, die reformierte Kirchgemeinde Ins, die katholische Pfarrei St. Josef Köniz und das Ökumenische Zen­ trum Ittigen dazu. An der letzten Zertifizierungsfeier Ende Juni in Windisch erklärte Luc Humbel, der Präsident der Römisch-Katholischen Kirche im Aargau, dass es letztlich um die Glaubwürdigkeit der Kirche gehe. Ein nachhaltiger Umgang mit den Ressour­ cen und eine umfassende Bewusstseinsänderung seien aus einem christlichen Leben nicht wegzu­ denken. Dies sei auch ein ökumenisches Anliegen, das weitere Kreise ziehen werde. Lehrgang «Kirchliches Umwelt- management» Für den Aufbau eines UMS mit dem Label «Grüner Güggel» sind in der Gemeinde vor allem zeitliche Ressourcen gefragt: Gut zehn Sitzungen sollte das Umweltteam dafür vorse­ hen. Das Team wird von einer Person angeleitet, die den Lehrgang «Kirchliches Umweltmanage­ ment» der Fachstelle oeku besucht hat. Dieser Lehrgang umfasst sechs Tageskurse und kostet 1280 Franken. Weitere Kosten: Kirchgemeinden, die das Label erwerben, werden Mitglied des Vereins oeku Kirche und Umwelt (Jahresbeitrag min­ destens 200 Franken). Die Erstellung des Gut­ achtens durch einen externen Auditor oder eine externe Auditorin (Validierung) sowie die Zerti­ fizierung schlagen mit rund 1000 Franken zu Buche. Refbejuso unterstützt die Kirchgemein­ den des Synodalgebiets bei der Einführung des Labels finanziell (siehe Seiten 8–10). Infos: www.oeku.ch/de/gruener_gueggel.php In der Schweiz wurden bereits 28 Kirchgemeinden zertifiziert. 28 paroisses en Suisse sont déjà certifiées. Ein konkreter Beitrag zum Umweltschutz: die Photovoltaikan- lage auf dem Dach des Ökumenischen Zentrums Ittigen. Contribution concrète à la protec- tion de l’environne- ment: installation photovoltaïque sur le toit du Centre œcu- ménique d’Ittigen. © Jene Novakovic © Kurt Aufdereggen

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