ENSEMBLE Nr. / N° 52 - Oktober / Octobre 2020

17 ENSEMBLE 2020/52 —– Dossier karten von Dorf und Kirche aus der Sammlung von Josef Portmann. Während der Ausstellung im Sep­ tember hatte der seit kurzem pensionierte Drogist seine Postkarten-Ordner dabei, um Publikums­ fragen zu beantworten. Ein weiteres der von Jordi initiierten und be­ gleiteten Visionsprojekte fand im August und Sep­ tember statt und war praktisch ausgebucht. Der vierteilige Kurs über Achtsamkeit, Meditation und Flow ergründete einerseits die westlich-christli­ chen Wurzeln der buddhistischen Achtsamkeits­ technik und gab andererseits Impulse der Hirn­ forschung zu Meditation und zum Flow-Gefühl weiter. Damit vereinte der Kursleiter Simon Stäh­ li seine Berufsfelder: Er ist Biologe mit Erfahrung in der Hirnforschung, arbeitete als Primarlehrer und studiert aktuell als Quereinsteiger Theologie; im Rahmen seines praktischen Semesters hat er in Begleitung von Pfarrer Jordi dieses Angebot ent­ wickelt, «um die Spiritualität zu entkrampfen». Auch ihn inspirierte der Visionsleitsatz «Die Ein­ zelnen stärken – Gemeinschaft suchen». Gelinge es, die innere Ruhe, die eigene Stärke wahrzuneh­ men, könnten Ressourcen frei werden sowohl fürs eigene Gestalten als auch für die Gemeinschaft. Die Teilnehmenden sollen dazu ermutigt werden, von den eigenen Sinnen und Erfahrungen auszu­ gehen und so Spiritualität als etwas Alltägliches zu erkennen. suchen», basierend auf dem Gedanken: Wer bei sich selber ist, kann sich öffnen für Gemeinschaft. «In der Kirche sollten wir nicht nur stillhalten und zuhören», sagt die spirituell erfahrene QiGong- Lehrerin, die das Angebot gerne wiederholen wür­ de. Im Corona-Sommer konnten nur wenige Per­ sonen teilnehmen. Die Bibel als Model «Es war eine Challenge», sagt Andreas Reber. Der Amateurfotograf sollte mit je vier bis fünf Foto­ grafien die sieben Visionsleitsätze illustrieren, mit dem Ziel, das spirituelle Leben Langnaus einzu­ fangen sowie zum Nach- und Weiterdenken an­ zuregen. Zusammen mit seiner Partnerin Brigitte Hertig und Initiant Roland Jordi hätten sie viele Gespräche geführt über diese faszinierenden Visionssätze, erzählt Andreas Reber, darüber, wie sie zu verstehen sind und wie sie fotografisch um­ gesetzt werden können. Zusammen mit Brigitte Hertig streiften sie mit der Bibel als Begleiterin durchs Dorf, sprachen Leute an, warfen die Bibel in die Luft – und Andreas Reber setzte sie im Stu­ dio wie ein Model ins beste Licht. «Frau Bibel ist schön», sagt der freikirchlich aufgewachsene Oberstufenlehrer und Schulleiter. Ausstellungs­ macherin Madeleine Ryser konzipierte die Aus­ stellung, Roland Jordi steuerte kurze Texte bei. Erweitert wurde die Ausstellung mit alten Post­ Die Kirche als Gemeinschaftsraum körperlich erleben: Pilates in der reformierten Kirche Langnau. Expérimenter l’Eglise comme une pièce commune: une séance de Pilates dans l’église réformée de Langnau.

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