ENSEMBLE Nr. / N° 53 - November / Novembre 2020

6 Dossier —– ENSEMBLE 2020/53 Ja, wir denken an interreligiöse Zusammen- künfte zu religionspolitischen Handlungsfeldern, wie zum Beispiel «Schule» oder «Seelsorge», zu denen wir Direktbetroffene einladen. Um der Viel- falt der Religionsgemeinschaften des Kantons und der religionspolitischen Themen gerecht zu werden, braucht es verschiedene Gesprächsforen mit unterschiedlichen Partnern. Dabei wollen wir keinesfalls bestehende interreligiöse Begegnungs- plattformen konkurrenzieren. Im Gegenteil: Es braucht ein koordiniertes Zusammenspiel mit bestehenden Gremien. Ihre Behörde möchte auch erheben, welche Leis- tungen Religionsgemeinschaften im gesamtge­ sellschaftlichen Interesse erbringen. An welche Leistungen denken Sie? Im Fokus stehen Leistungen, deren Wirkung der gesamten Gesellschaft zugutekommt. Gemeint sind zum Beispiel Kinder- und Jugendarbeit, Beratungsangebote für Paare und Familien, für Seniorinnen und Senioren, für Behinderte und Armutsbetroffene sowie Seelsorge- oder Migra- tionsarbeit. Wir möchten besser wissen, inwiefern neben den Landeskirchen auch privatrechtlich organisierte Religionsgemeinschaften Leistungen erbringen, die zur solidarischen Gemeinschaft, zur Vermittlung grundlegender Werte, zum Frieden unter den Religionen, zur religiösen Bildung und zur Kulturpflege beitragen. Wir möchten uns ein genaueres Bild darüber verschaffen und dazu bei- tragen, dass diese Leistungen besser bekannt wer- den und die angezeigte Wertschätzung erhalten. In diesem ENSEMBLE-Dossier fragen wir vier privatrechtlich organisierte Religionsgemeinschaf- ten nach ihren Wünschen an Staat und Gesell- schaft. Einige von ihnen wünschen sich eine finanzielle Unterstützung des Staates. Wie lautet Ihre Antwort? Eine allgemeine gesetzliche Grundlage zur Finanzierung von Leistungen von privatrechtlich organisierten Religionsgemeinschaften gibt es heute nicht. Die Landeskirchen erhalten öffent­ liche Gelder aufgrund historischer Rechtstitel und «Persönliche Begegnungen sind unverzichtbar, um Vertrauen zu schaffen.» Dialog der Kul­ turen: Hindus und ein Schweizer Bauer beim Spaten- stich für das Haus der Religionen 2012 in Bern. Les cultures dia- loguent: des hin- dous et un agricul- teur suisse en 2012, lors de la pose de la première pierre de la Maison des Religions à Berne.

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