ENSEMBLE Nr. / N° 55 - Januar / Janvier 2021

28 Fokus —– ENSEMBLE 2021/55 sprechenden Kalenderjahr «Stellvertretungsgut­ scheine» für pastorale Tätigkeiten in der Höhe der Erwerbsersatzordnung zur freien Verfügung. Diese Gutscheine können unabhängig der zeit­ lichen Ansetzung der Einzeldiensttage eingelöst werden. Regionalpfarrer Matthias Inniger koor­ diniert die Gutscheine für die deutschsprachigen Kirchgemeinden, Pfarrer Jean-Marc Schmid für die Gemeinden im Jura. − Erhöhung Weiterbildungssubventionen: Weiter­ bildungen der Landeskirche im Zusammenhang mit einer gesamtkirchlichen Aufgabe werden weiterhin je nach Kurskosten mit einem Betrag zwischen 160 und 800 Franken subventioniert. Vom Restbetrag, den die Pfarrpersonen bisher selbst trugen, übernimmt die Landeskirche neu zusätzlich 500 Franken. − Anerkennung von Weiterbildungen: Einzelne Weiterbildungsmodelle für Einsätze im Care Team und in der Armeeseelsorge werden schon heute für die Erfüllung der WEA-Pflicht an­ erkannt (z. B. Seelsorgemodul). Neu werden auch vergleichbare Module von anderen Organisatio­ nen anerkannt. Weitere Informationen: www.refbejuso.ch/ personalentwicklung-pfarrschaft F M I S S I O N S P A S T O R A L E S H O R S P A R O I S S E Au service de toute l’Eglise Matthias Zeindler – Les pasteures et pasteurs exercent leur ministère dans la paroisse où ils sont engagés. Dans bien des cas, leur cahier des charges comporte des tâches régionales, cantonales voire nationales – Synode, commission ŒTM cantonale, Care Team du canton ou aumônerie de l’armée. Ces deux derniers lieux ont beau être des points de visibilité clés de l’Eglise au sein de la société, les ministres sont de moins en moins nombreux à être prêts à s’y investir. Plusieurs motifs expliquent qu’il soit de plus en plus difficile de trouver des ministres pour accomplir toutes ces missions ecclésiales hors paroisse. Avec la baisse du nombre de postes pas­ toraux, la plupart des ministres sont entièrement accaparés par leur paroisse; qui plus est, comme ils doivent se remplacer les uns les autres au sein des équipes pastorales, dès que l’un d’eux est ab­ sent, les autres sont surchargés. Enfin, les dix jours Matthias Zeindler – Pfarrerinnen und Pfarrer leisten ihren Dienst in den Kirchgemeinden, in denen sie angestellt sind. Viele von ihnen übernehmen da­ rüber hinaus Aufgaben auf regionaler, kantonaler oder nationaler Ebene: etwa in der Synode, im Care Team, in der kantonalen OeME-Kommission oder als Armeeseelsorgerin. Das Care Team und die Armeeseelsorge sind wichtige Orte kirchlicher Präsenz in der Gesellschaft. Doch immer weniger Pfarrerinnen und Pfarrer sind bereit, in diesen Or­ ganisationen mitzuwirken. Auch für andere ge­ samtkirchliche Aufgaben wird es immer schwie­ riger, Pfarrpersonen zu finden. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Aufgrund des Stellenabbaus sind die meisten Pfarrerinnen und Pfarrer mit Aufgaben in der Gemeinde voll ausgelastet. In Pfarrteams, wo eine gegenseitige Vertretungspflicht besteht, führen Abwesenheiten zu zusätzlicher Belastung. Jüngere Pfarrpersonen sind zudem wegen der obligatorischen «Weiter­ bildung in den ersten Amtsjahren» (WEA) bereits zehn Tage pro Jahr absorbiert. Die ausgeprägte Gemeindeautonomie und die hohe Anzahl an Teilzeitstellen führen dazu, dass in manchen Kirchgemeinderäten wenig Bereitschaft besteht, Pfarrerinnen und Pfarrer für gesamtkirchliche Auf­ gaben freizustellen. Gesamtkirchliche Dienste werden attraktiver Der Synodalrat ist überzeugt, dass kirchliche Arbeit auf allen Ebenen für die öffentliche Sicht­ barkeit der Kirche unverzichtbar ist. Der Staat ver­ gütet die «gesamtkirchlichen Leistungen» der Kirche nicht zuletzt aufgrund ihres Engagements für solch etablierte Angebote wie diejenigen des Care Teams. Der Synodalrat hat deshalb eine Reihe von Massnahmen beschlossen, um gesamtkirch­ liche Dienste für Pfarrpersonen und Kirchgemein­ den attraktiver zu gestalten: − Gesamtkirchliche Aufgaben im Stellenbeschrieb: Im Stellenbeschrieb können künftig 5 bis 15 Tage pro Jahr (abhängig vom Anstellungsgrad) für folgende gesamtkirchliche Aufgaben vorgesehen werden: Care Team, Armeeseelsorge, Palliative Care, Ausbildungspfarramt, regionale Beauf­ tragung (z. B. OeME, Katechetik), Kommissions­ tätigkeit bei Refbejuso oder in kantonalen, nationalen und internationalen kirchlichen Gre­ mien (z. B. Mitarbeit in Pfarrvereinen), Bezirks­ synode, Synode. − Stellvertretungsgutscheine: Kirchgemeinden, deren Pfarrpersonen Armeeseelsorge in Form von Einzeldiensttagen leisten, erhalten im ent­ G E S A M T K I R C H L I C H E A U F G A B E N V O N P F A R R P E R S O N E N Im Dienst der ganzen Kirche

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