ENSEMBLE Nr. / N° 58 - Mai / Mai 2021

1 1 ENSEMBLE 2021 /58 —– Doss i er Von der Beteiligung zur Mitgestaltung Das traditionelle «z’Predig goh» steht für die Wert­ schätzung des Hörens auf Gottes Wort. Doch die Formel vom «Priestertum aller Gläubigen» macht deutlich, dass auch «l’Eglise, c’est vous» in der DNA der reformierten Kirche liegt. Die Beteiligung von Laien an der Gottesdienstgestaltung müsste also genauso selbstverständlich sein wie das Predigt­ hören. Am Kirchensonntag ist dies Programm. Aber auch der reguläre Sonntagsgottesdienst bie­ tet dazu viele Möglichkeiten: Gemeindeglieder können etwa einzelne liturgische Elemente wie Lesungen oder Gebete übernehmen, beim Abend­ mahl Brot und Wein austeilen oder im Chor oder als Band den Gottesdienst musikalisch mitge­ stalten. Daneben gibt es Gottesdienstformen wie zum Beispiel Taizéfeiern und liturgische Tagzeitenge­ bete, die von der aktiven Beteiligung aller leben. Leitung ist auch hier nötig, doch in solch weit­ gehend vorgegebenen Formen realisiert sie sich weniger in der aktiven, kreativen Gestaltung der Feier, sondern mehr in der Führung auf einem vor­ gegebenen Weg. Daher können diese Gottes­ dienstformen, nach einer kleinen Einführung und mit etwas Übung, gut auch von Laien (mit-)ge­ leitet werden. Sie eignen sich fürs Innehalten im Alltag, auch im kleineren Kreis – zum Beispiel für «Einfach feiern» Die Broschüre ist eine Starthilfe für Gemeinden, die kleine partizipative Gottesdienstformen er­ proben möchten. Diese leben vom Miteinander in grösserer oder kleiner Runde, sei es in der Kirche, im Kirchgemeindehaus, zu Hause oder an anderen Orten. Zwei der Vorlagen eignen sich zudem für den individuellen Gebrauch zu Tagesbeginn bzw. Tagesschluss. Die Broschüre enthält Liturgievorlagen samt Einführungen, Methoden der gemeinsamen Bibellektüre, Hin­ weise zum Singen und weiterführende Links. Download: www.gottesdienst.refbejuso.ch/material © Michael Stahl Die Beteiligung von Laien sollte genau so selbstver- ständlich sein wie das Predigthören. La participation des laïcs devrait être tout aussi naturelle que l’écoute des sermons.

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