ENSEMBLE Nr. / N° 68 - Dezember / Décembre 2022

25 ENSEMBLE 2022 /68 —– Fokus DANIEL KOCH Das Tierwohl im Zentrum Daniel Koch, der ehemalige «Mister Corona», ist ein grosser Tierfreund. Am vergangenen 24. September war er Ehrengast des traditionellen ökumenischen Gottesdiensts mit Tieren in der Loge La Chaux in Les Reussilles. Von Nathalie Ogi Was haben Sie für eine Beziehung zu Tieren? Mein Herz hat schon immer für die Tiere geschlagen. Ich bin mit Hunden aufgewachsen und habe immer Hunde gehabt. Nun habe ich einen neunjährigen Boxer und zwei Eurohounds, die beide dreijährig sind und mit denen ich Canicross und imWinter Skijöring praktiziere. Ich liebe aber alle Tiere, nicht nur Hunde. Die Tiere geben uns viel, und man kann von ihnen lernen. Sie zeigen uns, was Glück ist, und sie führen uns vor, wie man im Hier und Jetzt lebt. Weshalb haben Sie an einem Gottesdienst mit Tieren teilgenommen? Ganz einfach: Weil ich dazu eingeladen wurde. Es war das erste Mal, dass ich an einem derartigen Gottesdienst teilgenommen habe. Ich halte es für eine sehr gute Sache, wenn sich Organisationen – die Kirche gehört hier dazu – um das Tierwohl kümmern und sich zu diesem Thema äussern. Es war ein sehr schöner Gottesdienst im Austausch mit den Tieren, und besonders bereichernd war er für gläubige Menschen. Ich selbst bin schon vor langer Zeit aus der Kirche ausgetreten, und ich bezeichne mich mehr oder weniger als Atheisten. Ich wurde katholisch und ziemlich streng erzogen damals im Wallis. Glauben Sie, Tiere haben eine Seele? Natürlich. Ich bin allerdings der Überzeugung, es gehe nicht nur darum zu wissen, ob sie eine Seele haben, vielmehr muss man verstehen, dass der Mensch und sämtliche Lebewesen Teil eines Planeten sind und dass der Mensch weder über noch neben den anderen Lebewesen steht. Es ist sehr wichtig, auf die Natur achtzugeben. Es ist unmöglich, sich um den Planeten zu sorgen, ohne die Tiere zu lieben. Weshalb ist es wichtig, dass Tiere gesegnet werden? Wichtig ist, dass Tiere ernst genommen werden und dass man sich respektvoll um ihr Wohl kümmert. Eine Segnung ist eine gute Sache für gläubige Menschen. In meinen Augen ist das ein Ausdruck dafür, dass man sich um Tiere kümmert und sorgt. D Waren Sie enttäuscht über die Ablehnung der Massentierhaltungsinitiative? Es stimmt, dass die Schweiz bereits über ein hervorragendes Tierschutzgesetz verfügt. Es ist gar nicht so wichtig, ob die Initiative nun angenommen wurde oder nicht. Wichtig ist vielmehr, dass wir dranbleiben und fortfahren, Bestimmungen zum Umgang mit Tieren zu erlassen. Dieses Thema muss im Zentrum unserer Überlegungen stehen. Man kann nicht behaupten, man wolle den Planeten retten und die Klimaerwärmung drosseln, ohne sich um die anderen Lebewesen zu kümmern und ohne die Tiere und deren Wohl zu respektieren. Ein gelungener Anlass Die von Françoise Surdez, Pfarrerin des Par8, organisierte 7. Auflage dieses Gottesdienstes wurde von ca. 50 Personen besucht. Unter dem vierbeinigen Publikum konnte man viele Hunde ausmachen, aber auch ein Pferd. Pfarrer Olivier Jelen, Philippe Charmillot, Leiter des Service de la Pastorale catholique des familles dans le Jura und Pfarrer, Michel Ummel, ehemaliger mennonitischer Pastor und Theologe, sowie Kathleen Hasler, Biologin und Tierkommunikatorin, nahmen ebenfalls am Gottesdienst teil, der darüber hinaus von Künstlerinnen und Künstlern aus der Region sowie vom Sänger Jacques Chételat und dem Pianisten Ulysse Fueter animiert wurde. Die versammelte Gemeinschaft erinnerte an die Menschen, die immer wieder an der Feier teilgenommen hatten und nun nicht mehr unter uns weilen, und an die Tiere, die in den vergangenen zwei Jahren von uns gegangen sind. Die 7. Auflage dieses Gottesdiensts, die zu den bislang gelungensten gezählt werden kann, wurde vom Publikum sehr gut aufgenommen, wie Françoise Surdez betont. Daniel Koch © zVg

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