ENSEMBLE Nr. / N° 68 - Dezember / Décembre 2022

6 Doss i er —– ENSEMBLE 2022 /68 Agil in der Coronazeit Eine Erhebung von Diakonie Schweiz zeigt auf, dass die Kirche sich durchaus rasch auf die Coronakrise anpassen konnte. Dies durch teilweise originelle Angebote für verschiedene Zielgruppen. Von Adrian Hauser Diakonie Schweiz machte als Dachverband eine Erhebung zu «Diakonie in Krisenzeiten». Dabei entstand eine Sammlung an Leistungen, mit denen die Sozialdiakonie in dieser Zeit einerseits rasch reagieren konnte und dabei auch auf die Bedürfnisse der Menschen einging. Deutlich wird: Die Sozialdiakonie hat es in dieser Zeit geschafft, «agil» zu bleiben, wie es Christoph Schwarz im Interview benennt, und sich aktiv auf eine neue, noch nie da gewesene Situation einzustellen. Die veröffentlichten Resultate lesen sich schon fast wie ein «Rezeptbuch». Es ist beindruckend, wie viele Ideen entstanden, die auch einen effektiven Nutzen hatten. Altersarbeit durch Kontakte Bei der Altersarbeit wurden rasch Einkaufshilfen organisiert. Dies tat auch Refbejuso mit einer Online-Plattform, die Helfende und Hilfesuchende miteinander vernetzte und in Kontakt brachte. Es wurde aber auch Essen über den Gartenzaun verteilt, teilweise inklusive seelsorgerlicher Dienste oder anderer Gespräche. Damit deckte man zwei Grundbedürfnisse ab: Nahrung und soziale Kontakte, die in dieser Zeit erschwert oder gar unmöglich waren. Kontakten wurde gemäss der Erhebung eine grosse Beachtung geschenkt. Mit verschiedenen Angeboten ermöglichte man es den Leuten trotz Zeiten der Isolation, soziale Kontakte zu pflegen. Es gab schriftliche Möglichkeiten durch Briefe und Karten. Auch Briefe mit Predigten wurden angeboten. Oder man verteilte Zeichnungen. Dies war auch ein Angebot, das Personen mit Demenz auf eine niederschwellige Ebene ansprechen konnte. Doch auch per Telefon versuchte man mit der älteren Bevölkerung im Gespräch zu bleiben. Online mit Jugendlichen Für die Altersarbeit wurden viele Angebote geschaffen, doch auch die Jugend und Familien wurden in dieser Zeit von den Kirchgemeinden nicht vergessen. So wurden Familien mit Spielzeug versorgt und für diejenigen mit finanziellen Problemen wurden Unterstützungsfonds eingerichtet. Berufstätige Eltern unterstützte man zudem mit Entlastungsangeboten. Auch Gutscheine für Einkäufe oder Essenslieferungen wurden verteilt. Jugendlichen gab man beispielsweise Aufgabenhilfe per Whatsapp oder man kommunizierte online mit ihnen. Es wurde auch gemeinsames Spiel per Zoom angeboten. Für Bedürftige gab es einen Gabenzaun. Spendende konnten haltbare Lebensmittel und Kleidung in gut verschlossenen Beuteln an Zäunen aufhängen, Bedürftige konnten diese dann für ihre Bedürfnisse auswählen und mitnehmen. Ganz ohne menschlichen Kontakt. Die Erhebung von Sozialdiakonie Schweiz beweist, dass die Kirche auf Krisen reagieren kann. Mit Einfallsreichtum und Anpassungsfähigkeit an eine aktuelle Situation. Die Kirche schaffte es in der Coronazeit, auf kreative Art mit den Menschen in Kontakt zu bleiben. Lors du Covid, l’Eglise a su faire preuve de créativité pour garder le contact avec les gens. © Pixabay

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