25 ENSEMBLE 2023/71 —– Fokus Ende Juni 2023 fand im Haus der Kirche die Abschlussfeier der fünf Frauen statt, die von 2019/20 bis 2023 bei RefModula ausgebildet wurden. Gemeinsam mit Gästen schauten sie zurück auf den Reichtum erworbener Kompetenzen und gemeinsam Erlebtes. Von Susanne Kühni* Der diesjährige Abschluss der fünf Frauen, die bei RefModula zu kirchlichen Religionspädagoginnen ausgebildet wurden, fand in der Sommerfülle statt. Während die Diplomierung gemäss Kalender am längsten Tag des Jahres angesetzt war, erfolgte die Beauftragung am Johannistag. Die Sommersonnwende und das Hochfest der Geburt Johannes des Täufers stehen in engem Zusammenhang. Nie ist die Sonne hierzulande grosszügiger mit Licht und Wärme. Zudem gelten diese Tage seit jeher als günstige Zeit für das Sammeln von Kräutern. Der feine Tee Kräuter und Aromen aus ihren Gärten brachten drei der Diplomandinnen für die Abschlussfeier mit und stellten den Eingeladenen eine diffizile Aufgabe. Mit Hilfe eines Feuerstarters und mit Unterstützung von Papier, Puste und Holzwolle sollte ein Feuer entfacht werden, um anschliessend darauf Tee zu kochen. Es brauchte etliche Versuche und viel Zuspruch. Anschliessend wurden die Gäste gebeten, jeweils ein Kraut oder eine Blüte ins heisse Wasser zu geben sowie einen Moment aus der Ausbildungszeit zu teilen, in dem ein Funke gesprungen ist. Es entstand ein vielfältiges Potpourri aus gemeinsamen Erinnerungen, religionspädagogischen Schlagwörtern und herausfordernden Studieninhalten: Kurstage hinter dem Bildschirm und Begegnungen am Mittagstisch, Lektionen zum brennenden Dornbusch und selber verfasste Psalmen sowie ein Armband mit der Aufschrift «never loose your sparkle» sind nur einige der genannten Stichworte. Der mit Zucker abgeschmeckte und erstaunlich farbintensive Tee konnte schliesslich degustiert werden. Der volle Rucksack Nicht umsonst trug die 8. Abschlussfeier von RefModula den Titel «Aus dem Vollen schöpfen». Die Ausbildungsleiterin, Rahel Voirol, nahm dies auch in ihrer Begrüssung auf: «Wir feiern Abschluss und Übergang. Was in der Ausbildung gesät wurde, kann DIE REFMODULA-ABSCHLUSSFEIER 2023 Frisch diplomierte Katechetinnen schöpfen aus dem Vollen nun geerntet werden.» Die engagiert erworbenen Kompetenzen führten zu einem Drang nach Selbständigkeit. Es sei eine Freude, die Absolventinnen nun in die Welt der kirchlichen Bildungsarbeit zu entlassen. Synodalrat Philippe Kneubühler ergänzte das Bild des Überflusses mit einem schöpfungstheologischen Gedanken: «Gott erschuf die Welt nicht aus dem Nichts. Vielmehr ordnete er das Tohuwabohu. Aber die Welt ist nicht mehr Chaos.» Wir lebten mitten in einer Gesellschaft, die viel erreicht habe und herausgefordert bleibe. Deshalb seien wir gehalten, den vielfältigen Geschichten und Themen zu begegnen und uns konsequent daran zu orientieren, was den Menschen zum Leben und Lernen und Sterben diene. Oder wie es im gemeinsam angestimmten Visionslied heisst: «Neu zu fragen, was uns trägt im Leben, was befreit und hilft zum Glücklichsein». Abwechslungsreiche Töne Musikalisch kamen die Anwesenden in den Genuss der Marimba-Musik von Hans Jon Ries. Mit vier Schlägeln gleichzeitig spielend, entlockte er den Klangplatten eine Vielfalt an perlenden und hüpfenden Tönen. Die gemeinsam gesungenen Lieder wurden gekonnt von Patrick von Siebenthal am Klavier begleitet. Schliesslich wurden Monica Jakob-Droz, Sophie Schudel, Fabienne Weber-Flury, Monika Gauchat und Esther Zemp-Brönnimann mit ihren Diplomen, einer Handvoll Samenkugeln und dem Wunsch entlassen, dass sie in ihrer Tätigkeit immer wieder merken: «Ich habe genug! Was ich bekommen habe, kann ich weitergeben.» Dies möge besonders in der oft strengen Phase des Berufseinstiegs gelten, aber auch mit der Routine und der Erfahrung spürbar bleiben. Von Ausbildungsseite her besteht ein grosser Funke Hoffnung, dass Kinder, Jugendliche und Familien begeistert begleitet und genährt werden von diesen frischen und fähigen Katechetinnen. * Dozentin RefModula V.l.: Fabienne Weber-Flury, Sophie Schudel, Monica JakobDroz, Monika Gauchat, Esther Zemp-Brönnimann © Mauro Mellone
RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc3MzQ=