20 Fokus —– ENSEMBLE 2024/73 DREI ÄMTER Wozu Beauftragung? Unsere Kirche ordiniert Theologinnen und Theologen für das Pfarramt. Und sie beauftragt zum sozialdiakonischen und zum katechetischen Amt. Dass man ohne Ordination nicht Pfarrerin oder Pfarrer sein kann, ist gesetzlich festgelegt. Aber warum eigentlich soll man sich für die beiden anderen Ämter beauftragen lassen? Von Stephan Schranz*, Patrick von Siebenthal**, Matthias Zeindler*** Die reformierten Kirchen kennen drei Ämter, das Pfarramt, das katechetische Amt und das sozialdiakonische Amt. Wer ein Amt ausüben will, wird von der Kirchenleitung, dem Synodalrat, in einem feierlichen Gottesdienst dazu ermächtigt. Für das Pfarramt erfolgt diese Ermächtigung durch die Ordination, für die beiden anderen Ämter durch die Beauftragung. Dass man für das Pfarramt ordiniert wird, ist sowohl für die angehenden Pfarrpersonen als auch für die Kirche selbstverständlich. Auch deshalb, weil weltweit in fast allen Kirchen die Geistlichen in einem vergleichbaren Akt in ihr Amt eingesetzt werden. Wobei die Bezeichnung je nach Kirche unterschiedlich ist, in der römisch-katholischen Kirche beispielsweise spricht man von der «Weihe». Anders ist es bei der Beauftragung. Hier entscheiden sich längst nicht alle, die eine entsprechende Stelle in unserer Kirche übernehmen, dafür, sich beauftragen zu lassen. Wozu eine Beauftragung? Warum soll man sich also beauftragen lassen? Die Frage ist berechtigt. Wer Katechetin oder Katechet werden will, tut dies in den meisten Fällen, weil ihr oder ihm die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen am Herzen liegt. Sie oder er will unterrichten, will junge Menschen in das kirchliche Leben einführen. In der katechetischen Ausbildung kommen zwar auch theologische Teile vor, trotzdem ist es nicht allen Katechetinnen und Katecheten wichtig, auch Gottesdienste für Kinder und Familien zu feiern. Eine katechetische Tätigkeit ist mithin auch ohne Beauftragung möglich. Desgleichen in der Sozialdiakonie. Auch wer in diesem Feld tätig ist, interessiert sich primär für das Soziale. Und wer von der Sozialen Arbeit herkommt, hat bisher auch keine theologischen Ausbildungsteile absolviert. Lohnt es sich also, noch theologische Ausbildungsteile nachzuholen, * Leiter Sozialdiakonie ** Co-Leiter Katechetik *** Leiter Theologie Wer ein Amt ausüben will, wird vom Synodalrat in einem feierlichen Gottesdienst dazu ermächtigt. © Mauro Mellone
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