ENSEMBLE Nr. / N° 73 - April / Avril 2024

24 Fokus —– ENSEMBLE 2024/73 ÖKUMENISCHE KAMPAGNE Jedes Zehntelgrad mehr ist zu viel Im Zentrum der diesjährigen Ökumenischen Kampagne von Fastenaktion, HEKS und Partner sein stand der Slogan «Weniger ist mehr – jeder Beitrag zählt». Die Organisationen weisen mit der Kampagne darauf hin, dass die Klimakrise massive Auswirkungen auf die Menschen in den ärmsten Ländern hat. Fastenaktion / HEKS – Wenn ein Auto mit laufendem Motor über eine längere Zeit in einer geschlossenen Garage läuft, werden die Insassen sterben. In einer ähnlichen Situation befindet sich zurzeit die Menschheit. Wir verbrauchen den Sauerstoff in unserer Atmosphäre, die CO2-Konzentration steigt an und es kommt keine «Frischluft» ins System. Noch ist die CO2-Konzentration nicht so hoch, dass wir umkommen, aber die Umwelt leidet schon und die Folgen sind bemerkbar. Klimagerechtigkeit – jetzt! Die Klimakrise ist real. Das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, ist in Gefahr. Doch jedes Zehntelgrad mehr Erwärmung hat massive Konsequenzen. Denn Berechnungen des Weltklimarats IPCC zeigen, dass eine Klimaerwärmung von 2 Grad gegenüber einer von 1,5 Grad ein Vielfaches bewirkt: So wird der Anteil von Personen, die extremer Hitze ausgesetzt sind, 2,6-mal höher, Ernteverluste (beispielsweise Mais in tropischen Gebieten) steigen um mehr als das Doppelte, und Fangverluste in der Fischerei sind ebenfalls doppelt so hoch. Darum muss das Ziel sein, jedes Zehntelgrad Temperaturanstieg zu verhindern. Dem Klima helfen Mit dem Slogan «Weniger ist mehr» forderten die Hilfswerke Fastenaktion, HEKS und Partner sein zum Handeln gegen die Klimakrise und zur Reduktion des Konsums auf. Dazu offerieren sie auch konkrete Hinweise und Anleitungen. Unter anderem gab der neue Online-Fastenkalender täglich Tipps, wie sich die Zeit vor Ostern als klimabewusste Zeit gestalten lässt. Workshops im Rahmen der Kampagne motivierten Menschen, ihren ökologischen Fussabdruck zu reduzieren oder ihren Klimahandabdruck zu vergrössern. Der Handabdruck ist ein Konzept, mit dem für das Klima positive Handlungen gefördert werden. Es eignet sich für Einzelpersonen, aber auch für grössere Gruppen, um kollektive Massnahmen gegen den Klimawandel zu entwickeln. Zum Beispiel die Philippinen … Der Reichtum auf den Philippinen ist ungleich verteilt und die Ärmsten leiden am stärksten unter den Folgen der Klimakrise, denn Wirbelstürme fegen immer öfter übers Land. Allzu oft verlieren Menschen Haus und Einkommen. Das Inselreich ist deutlich stärker vom Klimawandel betroffen als die verursachenden Länder des Nordens. Die häufiger werdenden Wirbelstürme fordern zahlreiche Opfer und zerstören Infrastrukturen. Der Rohstoffabbau wird in Gebieten indigener Gemeinschaften, die bereits seit Generationen dort leben, weiter vorangetrieben. Klimagerechtigkeit bedeutet hier, die Menschen zu stärken: mit Wissen über Rechte, Ressourcen, Katastrophenschutz und nachhaltige Existenzsicherung. Die Lebensgrundlage vieler Fischer- und Kleinbauernfamilien ist bedroht. Sie werden im Landesprogramm von Fastenaktion begleitet und unterstützt: Agrarökologie und mehr Vielfalt beim Anbau sind ein wichtiger Schlüssel. Sie forsten regelmässig die Küste mit Mangroven auf und lernen, wie Korallenriffe den nächsten Sturm abschwächen. In einem Workshop auf den Philippinen wird gelernt, wie sich natürliche, organische Pestizide herstellen lassen. Hier geht es um Kräuterkunde. © Bob Timonera / Fastenaktion

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc3MzQ=