ENSEMBLE Nr. / N° 74 - Juni / Juin 2024

5 ENSEMBLE 2024/74 —– Dossier Bern-Jura-Solothurn sowie von «Diakonie Schweiz» aktiv gefördert. Das Projektteam steht in regelmässigem Austausch mit anderen Initiantinnen und Initianten sorgender Gemeinschaften sowie mit Expertinnen und Experten der Berner Fachhochschule. Zudem wird das Projekt «Kilchhöri» vom Erprobungsfonds von «Kirche in Bewegung» (KiB) mit einem namhaften Startbeitrag unterstützt. Dieser Fonds begleitet Projekte mit Modellcharakter, die alternative Formen kirchlicher Präsenz in der Gesellschaft ausprobieren und damit neue Zielgruppen zu erreichen versuchen. Eine Übersicht über alle von KiB bisher geförderten Projekte findet sich auf der unten angegebenen Website. Um das Interesse bei möglichst vielen Menschen zu wecken, hat das Kernteam viele lokale Organisationen direkt kontaktiert. Der grosse Zeitaufwand hat sich gelohnt: Rund 40 Vereine und Einzelpersonen sind inzwischen Mitglied bei «Kilchhöri». Samariter, Dorf- und Frauenvereine, der Ofenhaus-Verein, der Kirchenchor, eine Zithergruppe sowie Handwerker, Fahrerinnen und Multitalente aus diversen Bereichen gehören dazu. Eine anfängliche Skepsis gegenüber der Kirche als treibender Kraft für ein solches Netzwerk ist mittlerweile einem grossen Interesse am Mitmachen gewichen. Die Akteure bleiben selbständig und selbsttragend in ihren Entscheidungen und Angeboten. Wissen und Erfahrungen sollen dagegen gemeinsam weiterentwickelt und auf einer digitalen Plattform für alle zugänglich gemacht werden. Der Drehpunkt ist das Sekretariat des Pfarramts. Diese Stelle koordiniert auch die neue Website www.kilchhoeri.ch, die Ende Mai online gegangen ist. Das Projekt kommt ins Rollen Der offizielle Start von «Kilchhöri» erfolgte bei einem besonderen Gottesdienst in der Kirche Ferenbalm, am Visionssonntag im November 2023. Ein grosser Globus und eine Kugelbahn, die von den Teilnehmenden zusammengebaut wurde, visualisierten dabei die Ziele des Projekts. An diesem Tag wurde ein kurzer Videobeitrag gedreht, in dem verschiedene Gemeindeglieder ihr Engagement für und ihre Erwartungen an die Kilchhöri ausdrücken. An Netzwerktreffen diskutieren die Mitglieder ihre Anliegen, teilen ihre Ideen und beraten gemeinsam die Weiterentwicklung des Projekts. Auch Anlässe, an denen sich Interessierte und Mitglieder kennenlernen können, sind geplant. Als Nächstes findet am 13. September ein Treffen im alten Schulhaus Ferenbalm statt. Ein gutes Beispiel für Zusammenarbeit Einem grösseren Publikum wurde das Projekt «Kilchhöri» erstmals an der Tagung der IKAS (Interkonfessionelle Arbeitsgruppe Sozialhilfe der drei Landeskirchen und der jüdischen Gemeinden Kt. Bern) im März vorgestellt. Diese Fachtagung für Mitarbeitende in öffentlichen und kirchlichen Sozialdiensten stand unter dem Motto «Gelingende Kooperationen». Best-Practice-Stationen zeigten, wie die Zusammenarbeit unterschiedlicher Trägerschaften Früchte tragen kann. Pfarrerin Katrin Bardet stellte dabei «Kilchhöri» als präventiv angelegtes Caring-Community-Projekt vor. Die Vernetzung von Menschen und Organisationen nicht nur über die Kirchgemeinde, sondern über verschiedene politische Gemeinden und sogar eine Kantonsgrenze hinweg, erfordert einen nicht zu unterschätzenden Aufwand. Vielerlei administrative und bürokratische Hindernisse müssen auch jetzt noch überwunden werden. Dafür braucht es eine gute Planung, Geduld und einen langen Atem sowie finanzielle, personelle und zeitliche Ressourcen. Aber der Aufwand lohnt sich: Mit einem Projekt wie «Kilchhöri» wird die Kirche in einer breiteren Öffentlichkeit sichtbar und bildet den grossen Mehrwert des zivilgesellschaftlichen Engagements mit einer religiös-weltanschaulichen Trägerschaft ab. Eine sorgende Gemeinschaft trägt viel zum gegenseitigen Verständnis und zum guten Funktionieren einer pluralistischen Gesellschaft bei. Der Präsident des Kirchgemeinderats Ferenbalm, Peter Rytz, drückt es so aus: «Dieses Projekt ist eine wichtige Ergänzung zu unserer heutigen Tätigkeit. Die sorgende Gemeinschaft gehört doch zur Kernaufgabe einer Kirchgemeinde.» * M itarbeiterin Kommunikation Weitere Informationen: Eine Übersicht über alle von KiB bisher geför- derten Projekte: kircheinbewegung.ch Mehr über Caring Community: https://www.diakonierefbejuso.ch Mehr über das Projekt: www.kilchhoeri.ch Pfrn. Katrin Bardet stellt «Kilchhöri» an IKAS vor. La pasteure Katrin Bardet présente le projet «Kilchhöri» à l’IKAS. © Isabelle Not

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