30 Kreuz und quer —– ENSEMBLE 2024/76 Die Menschen im Südsudan stehen vor immer grösseren Herausforderungen. Mission 21 bleibt vor Ort aktiv und unterstützt die Friedensförderung – das schafft Hoffnung. Von Jasmin Scherr * In der Stadt Renk im Südsudan herrscht Ausnahmezustand. Täglich kommen Hunderte von Menschen über die nahegelegene sudanesische Grenze nach Renk. Es handelt sich um zurückkehrende Südsudanesinnen und -Sudanesen sowie um Flüchtlinge aus dem Sudan. Frauen und Mädchen sind besonders vulnerabel, denn in Konfliktzeiten steigt das Risiko auf sexuelle Gewalt. Die Lebensbedingungen sind prekär: Ein Flüchtlingslager ausserhalb von Renk wurde im September 2023 überschwemmt. Seither leben die Flüchtlinge in improvisierten Unterkünften in der Stadt. Der Krieg im Sudan dauert an. Weil die Lieferung von Nahrungsmitteln in den Südsudan gestoppt wurde, sind knapp sieben Millionen Menschen im Südsudan von Lebensmittelunsicherheit betroffen. Verschlimmert wird die Hungerkrise durch die Inflation. Das Land ist zudem vom Bürgerkrieg (2013 – 2018) und von Naturkatastrophen wie Dürren, Überschwemmungen und Heuschreckenplagen geschwächt. S Ü D S U DA N Hoffnung auf Frieden und Versöhnung Die Kampagne 2025 von Mission 21: Förderung von Frieden und Gerechtigkeit Die Welt ist zunehmend von Spannungen und Konflikten geprägt. Friedensförderung wird immer wichtiger. Mit der Kampagne 2025 setzt sich Mission 21 gezielt für die Förderung von Frieden und Gerechtigkeit ein. Wir informieren über die Projekte der Friedensförderung im Südsudan, in Nigeria und in Indonesien und über den Einsatz unserer Partnerkirchen und -organisationen für Frieden und Versöhnung. Mission 21 lädt Kirchgemeinden ein, die Kampagne mitzutragen, die Projekte zu unterstützen und weltweit zu einer toleranten, respektvollen und gleichberechtigten Gesellschaft beizutragen. Kampagnenzeitraum: 7. September bis 1. Advent 2025 Abonnieren Sie unseren Kampagnennewsletter unter mission-21.org/kampagne-2025 Ende Jahr stehen Wahlen an, daher herrscht eine besondere Anspannung. Mit den Wahlen gibt es eine Chance auf grössere Stabilität und mehr Demokratie. Jedoch könnten Streitigkeiten über Wahlergebnisse zu neuer Gewalt führen. Die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Sudan stellt die Gesellschaft vor eine neue Herausforderung, denn viele Flüchtlinge sind traumatisiert. Doch den Menschen in Not zu helfen, ist für die Bevölkerung selbstverständlich. Sie wird dabei unterstützt durch Mission 21 und deren Partnerkirchen. Zum Beispiel in Renk, im Kinderzentrum Muhaba, das von Mission 21 unterstützt wird, finden seit 2013 – als im Südsudan der Bürgerkrieg ausgebrochen war – Weiterbildungen zu Frieden und Versöhnung statt. Ausserdem sind die Mitarbeitenden geschult, wie man mit traumatisierten Kindern arbeitet. Unterstützung für Frieden und Versöhnung «Immer wieder höre ich, dass den Menschen vor Ort der Glaube und die Hoffnung auf Frieden und Versöhnung Kraft geben. Dass wir als Mission 21 an die Projekte glauben und weitermachen. Dass wir ins Land reisen und uns die Situation anschauen. Und dass traumatisierte Menschen in den Projekten Rückhalt und Hoffnung finden», sagt die Programmverantwortliche Dorina Waldmeyer. Sie ergänzt: «Durch die Hilfsprojekte können wir ermöglichen, dass es den Menschen ein Stück besser geht, und dass sie miteinander friedlich und versöhnlich umgehen.» Dabei ist die Kirche eine wichtige Institution für die internationale Zusammenarbeit und humanitäre Hilfe, vor allem wenn die staatlichen Institutionen geschwächt sind. Denn die Kirche geniesst das Vertrauen der Bevölkerung. Sie ist ein wichtiger Ort für Zuflucht oder als Vermittlerin in Friedensprozessen zwischen Konfliktparteien auf lokaler und nationaler Ebene. Dadurch ist es wirksam, wenn Mission 21 kirchliche Friedensbemühungen unterstützt und entwickelt. * Mitarbeiterin Mission 21 Das Muhaba Child Centre in Renk bietet auch Cicilia Anthony einen sicheren Ort fürs Lernen und Spielen mit anderen Kindern. © Silvano Yokwe / Mission 21
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