Refbejuso - Tätigkeitsbericht 2018

38 Departement Theologie Frustrationen und Verletzungen. Auch dank der guten Zusammenarbeit mit der Regionalpfarrschaft und dem Beauftragten für kirchliche Angele- genheiten beim Kanton konnten wir in vielen Fällen zur Lösungsfindung beitragen. Der Leiter der Fachstelle wirkte in einem Kurs für WEA-Pflichtige zum Thema «Führen und Leiten im Pfarramt» mit. Dort stellte sich schnell heraus, dass in allen Landeskirchen das Leitungsthema immer wichtiger wird, und so hat die WEA-Programm- kommission entschieden, dass dieser Kurs künftig Pflicht wird. Und auf der anderen Seite braucht es weiter die konsequente Schulung neuer Kirchgemeinderätinnen und -räte, wie es ja auch immer wieder an den Pfarrkonferenzen gefordert wird. Vernetzungen und kommende Herausforderungen Der Austausch mit den Personalver- antwortlichen der anderen Landes- kirchen ist fruchtbringend. Wir können voneinander lernen und tauschen Erfahrungen und Instrumente aus. St. Gallen hat beispielweise eine eigene Version unserer Stellenbe- schriebs-Onlineplattform aufgeschal- tet, Zürich und Aargau haben eigene Versionen von STEBE implementiert. Langfristiges Ziel sollte sein, dass in allen Kantonalkirchen vergleichbare Arbeitsbedingungen herrschen und kein unfairer Wettbewerb zwischen reichen und weniger gut gestellten Landeskirchen um das Personal in Gang kommt angesichts des abseh- baren Pfarrerinnen- und Pfarrer- mangels. Eine Frage, die dringend geklärt wer- den muss, ist die Dienstwohnungs- frage. Hier wird der Druck nach Sonderregelungen immer grösser. Aber das Thema ist komplex und muss in den kommenden Jahren breit disku- tiert werden. Spannend wird die Frage sein, wie viel Bewegung in unsere Kirchenlandschaft kommt und wie sich das auf die Mitarbeitenden aus- wirkt, vor allem auf die Pfarrerinnen und Pfarrer, die nach wie vor wesent- lich das Gesicht der Kirche nach aussen prägen. Weiterbildung pwb Weiterbildung – Luxus oder Notwendigkeit? Weiterbildung ist unverzichtbar. Im Pfarramt ist – wie in jeder Profession, die eine akademische Ausbildung voraussetzt – eine grosse Freiheit verbunden mit der Pflicht, die eigene Praxis ständig zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Die Methoden und Fragestellungen der theologischen Forschung verändern sich. Vor allem aber verändern sich die gesellschaft- lichen Rahmenbedingungen, in denen Kirchen, Kirchgemeinden und das Pfarramt sich heute bewegen. Deshalb ist es unabdingbar, sich mit wichtigen Entwicklungen und gesellschaftlichen Megatrends auseinanderzusetzen. Kirche wird heute anders gelebt als vor 20 oder 40 Jahren, die Motivation zur Teilnahme oder zum Engagement hat sich verändert. Die Frage nach den Erwartungen und Bedürfnissen der vielen Mitglieder, die nur gelegentlich aktiv am Leben einer Kirchgemeinde partizipieren, aber sie durch ihre Mitgliedschaft mittragen, stellt sich stärker, und die Kirchen müssen sich auch den Fragen und Erwartungen von Konfessionslosen stellen. Weiter- bildung nimmt diese Fragen auf und ist ein Raum zum Austausch und zur Vernetzung. Inhaltliche Schwerpunkte der Weiterbildung Die Nordischen Filmtage in Lübeck er- freuten sich einer grossen Nachfrage, ebenso die Studienwoche in Paris zu «Kirche in säkularer Gesellschaft» und der Kurs «Auf den Spuren Calvins in Genf», der Kurs «Storytelling» und die traditionelle Studienwoche in Randolins/St. Moritz. Die durchge- führten Kurse deckten insgesamt eine breite Palette ab, wobei die Themen- bereiche Gottesdienst und Unterricht erstaunlich wenig nachgefragt wurden. Vielfalt der Aufgaben Zu den vielfältigen Aufgaben der Weiterbildung pwb gehört auch die Zu- sammenarbeit mit den Weiterbildungs- verantwortlichen des Konkordats und der Westschweiz, dem Weiterbildungs- rat und der Weiterbildungskonferenz, die Mitverantwortung für das «Magazin Bildungkirche» und die Mitwirkung in verschiedenen Gremien. Eine wichtige Aufgabe sind die Beratung bei geplanten Studienurlauben und die Würdigung der Berichte sowie die Genehmigung und Subventionierung von Weiterbildungen. Der mit der Ordination verliehene Titel «Verbi Divini Minister» / «Verbi Divini Ministra» bringt den Kernauftrag zum Ausdruck: den Dienst am Wort Gottes.

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