Refbejuso - Jahresbericht 2023

65 Jahresbericht 2023 Von Gott bewegt. Den Menschen verpflichtet.

62 63 2 Editorial von Judith Pörksen Roder, Präsidentin des Synodalrats 4 Die Synode und ihre Kommissionen Departemente/Bereiche 10 Departement Präsidiales 16 Kirchenschreiber Christian Tappenbeck 17 Kirchenkanzlei 19 Synodalrätin Annette Geissbühler, Departementschefin Zentrale Dienste 20 Departement Zentrale Dienste 22 Statistiken 25 Synodalrätin Ursula Marti, Departementschefin Sozial-Diakonie 26 Departement Sozial-Diakonie 30 Synodalrat Philippe Kneubühler, Departementschef Katechetik 31 Departement Katechetik 35 Synodalrat Iwan Schulthess, Departementschef Theologie 36 Departement Theologie 42 Synodalrätin Renate Grunder, Departementschefin Gemeindedienste und Bildung 43 Departement Gemeindedienste und Bildung 47 Synodalrat Ueli Burkhalter, Departementschef OeME-Migration 48 Departement OeME-Migration Bezirke 52 Übersicht der Kirchlichen Bezirke 54 Berichte der Kirchlichen Bezirke 26 Bernische Diakoniekonferenz 44 Die Trommlerin – Visionsmusical in Kirchberg vom 18./19. März 2023 50 Skilager mit Migrantinnen und Migranten 34 Katechetik-Konferenz in Spiez Inhaltsverzeichnis

2 3 Editorial Sich von Christus leiten lassen in den Erschütterungen unserer Zeit Im Jahr 2023 erlebten wir zum nicht enden wollenden Krieg Russlands gegen die Ukraine am 7. Oktober den barbarischen Terroranschlag der Hamas gegen israelische Menschen und die anschliessende folgenschwere Eskalation des Konflikts. Erschüttert hat auch die Pilotstudie, die am 12. September das Ausmass der Missbrauchsfälle in der römisch-katholischen Kirche der Schweiz aufzeigte. Jochen Klepper dichtete: Gerade in dunklen Zeiten ist Christus für uns wie ein heller Stern, der uns den Weg in unserer Zeit weist. vor Tod, Folter, Vergewaltigungen und Elend bringt, ist schwer auszu- halten. Im Namen des Synodalrats danke ich allen, die ukrainischen Geflüchteten auf die eine oder andere Weise zur Seite stehen und nicht nachlassen in ihrer Solidarität und in ihren Gebeten für den Frieden in der Ukraine. Einstehen gegen Antisemitismus Nach dem Terrorangriff der Hamas gedachten wir am 17. November gemeinsam der Opfer, vereint in Trauer: Alec von Graffenried, Stadtpräsident von Bern, Jehoshua Ahrens, Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Bern, Ramadan Shabani, Imam des Muslimischen Vereins Bern, Angela Büchel Sladkovic, Katholische Kirche Region Bern, und ich für die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn sprachen an diesem Anlass im Haus der Religionen. Jüdische Mitbürgerinnen und Mit- bürger in der Schweiz sind seit dem Beginn des Kriegsgeschehens vermehrt Anfeindungen ausgesetzt. Denken wir an unsere Verbundenheit in Christus mit dem jüdischen Volk und treten dem Antisemitismus entschlossen entgegen. Beten für den Frieden mit Christinnen aus Palästina Vom Krieg im Nahen Osten waren auch die Vorbereitungen für den Weltgebetstag betroffen. Dessen Liturgie wurde von Christinnen in Palästina vorbereitet. Vroni Peterhans, die Präsidentin des schweizerischen Dank für treue Solidarität Zum Jahrestag des Überfalls von Russland auf die Ukraine luden die Reformierten Kirchen Bern-Jura- Solothurn am 24. Februar 2023 zu einem Gedenkgottesdienst im Berner Münster ein. Dass dieser erbarmungslose, zerstörerische Krieg nach wie Judith Pörksen Roder Präsidentin des Synodalrats Weltgebetstags-Komitees, sagt dazu: «Das Gebet bezieht stets alle Seiten ein. Man kann Frieden nicht nur für eine Seite erbitten.» Sally Azar, die Präsidentin des Weltgebetstags- Komitees Palästina, stellte klar: «Die Hamas repräsentiert uns nicht, und schon gar nicht uns Frauen. Verschlimmert sich die Lage weiter, leben bald keine Christen mehr in der Region.» Der Synodalrat dankt den Kirchgemeinden für das Mittragen des nächsten Weltgebetstags, um der Unversöhnlichkeit und dem Krieg ein positives, solidarisches Zeichen entgegenzusetzen. Missbrauch verhindern und ihm vorbeugen Die Reformierten Kirchen Bern- Jura-Solothurn kennen weder das Zölibat noch ein eigenes kirchliches Strafrecht. Unsere Pfarrerinnen und Pfarrer sind frei, zu heiraten und mit einer Partnerin oder einem Partner zusammenzuleben. Dies gilt auch für homosexuelle Paare. Es gibt keine diakonischen Strukturen wie bei der Evangelischen Kirche in Deutschland, die viele eigene soziale Institutionen betreibt. Dennoch hat der publik gewordene Fall des ehemaligen Präsidenten der Evangelisch-Reformierten Kirche Schweiz aufgezeigt, dass es auch in unseren Reihen Machtmissbrauch gegeben hat und möglicherweise gibt. Es gilt daher, wachsam zu sein gegenüber jeglichem Missbrauch, sei er psychisch, spirituell oder sexuell. Jeder Missbrauch ist ein Verrat am Evangelium. Zum Schutz der persönlichen Integrität von Mitarbeitenden und Kirchenmitgliedern hat unsere Kirche seit Jahrzehnten verbindliche Regeln und hat diese ständig erweitert und überarbeitet. Von denjenigen, die in unseren Kirchendienst eintreten möchten, verlangen wir einen Privatauszug bzw. einen Sonderprivatauszug, der mehr ist als ein blosser Strafregisterauszug. Diese Massnahme trägt dazu bei, dass Personen mit einer einschlägigen Problematik schon gar nicht in unseren Kirchendienst gelangen. Bei Verdacht auf sexuelle Belästigung oder Mobbing können sich Mitarbeitende der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn an eine externe Fachstelle wenden. Wird uns der Fall eines Machtmissbrauchs oder Übergriffs zur Kenntnis gebracht, zeigen wir ihn bei den Strafverfolgungsbehörden an und ziehen personalrechtliche Konsequenzen. Dringend notwendig ist die Präventionsarbeit. «Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe» (1. Kor. 16,14), so lautet die Jahreslosung 2024. Orientieren wir uns an der Liebe Christi, so wird die Integrität jedes einzelnen Menschen geachtet und gewahrt und unsere Kirche wird ein Raum, der Geborgenheit und Heimat schenkt. Engagement für unsere Gesellschaft Das kantonale Landeskirchengesetz verpflichtet uns, die kirchlichen Tätigkeiten zugunsten der Bevölkerung darzulegen. Trotz der Einschränkungen durch Corona in den Berichtsjahren wurden im Jahr 2020 (konservativ gerechnet) in unseren Betrieben 588 000 Stunden Freiwilligenarbeit geleistet, was umgerechnet rund 275 Vollzeitstellen entspricht. Im Jahr 2021, als die Pandemie-Einschränkungen gelockert wurden, waren es sogar 622 000 Stunden. Der Kantonsbericht zeigt differenziert auf, wie sich unsere Kirche im sozialen Bereich, in der Bildung, der Seelsorge, der Kultur und weiteren Arbeitsfeldern für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft engagiert. Das, was unsere Kirche wirklich ausmacht, sind aber nicht Zahlen und Statistiken, sondern Menschen. Daher wurde der Bericht mit persönlichen Porträts ergänzt, die das Engagement für unsere Kirche aus vielen Perspektiven zeigt – sei es als Freiwillige, als Mitglied, als Mitarbeitende, als Amtsträger oder als ehrenamtliches Behördenmitglied. Im Namen des Synodalrats danke ich allen von Herzen, die unsere Kirche mittragen. Massgebliche Leitsätze: Die Welt im Blick / Solidarisch mit den Leidenden. Editorial

4 5 Synode und Kommissionen Synode und Kommissionen Sophie Kauz Präsidentin Die Pfarrstellenzuordnungsverordnung (PZV) führte in beiden Synoden 2023 zu grossem Diskussionsbedarf. Die Thematik wurde durch das Einreichen einer Interpellation (Sommersynode) und zweier Motionen (Wintersynode) von den Synodalen ausführlich und kontrovers diskutiert. Besonders in einigen ländlichen und kleinen Kirchgesellschaftlichen Interesse 2020– 2021. Der Bericht macht auf 164 Seiten deutlich, wie vielseitig und wichtig die Arbeit in den Kirchgemeinden für die Gesellschaft ist. Die quantitative und qualitative Auswertung der erbrachten Leistungen ist beeindruckend und sollte einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht werden. Auch der schön bebilderte Jahrzehntbericht 2011–2020 in Buchform zeigt das vielfältige Arbeiten und Wirken der Reformierten Kirchen Bern-Jura- Solothurn in dieser Zeit. Zudem wird auf die wohl wichtigsten Themen gemeinden ist die Befürchtung gross, die neue Pfarrstellenzuordnung könnte zu ihren Lasten gehen. Ein (drohender) Stadt-Land-Graben wurde herauf- beschworen, wo es doch in Zeiten des starken Mitgliederrückgangs wichtig ist, die Gemeinsamkeiten und den Zusammenhalt zu betonen. Das Leitbild und die Legislaturziele, die in der dieses Jahrzehnts eingegangen: die Drei-Ämter-Kirche, die Vision unserer Kirche und die Revision des Kirchengesetzes. In diesem Zusammenhang überlegt man sich vielleicht jetzt, was wohl im Jahrzehntbericht 2021–2030 zentral sein wird: Wie entwickeln sich die Reformierten Kirchen Bern-Jura- Solothurn im laufenden Jahrzehnt? Wohin wird es uns als Kirchgemeinden und als Gesellschaft führen? In den künftigen Geschäften der Synode werden uns diese Fragen bestimmt noch oft beschäftigen. Wintersynode 2023 thematisiert wurden, zeigen auf, wie wir gemeinsam als Reformierte Kirchen Bern- Jura-Solothurn in die Zukunft gehen können und wollen. Ein weiteres bedeutendes Dokument hat die Synode in der Wintersession 2023 zur Kenntnis genommen: den Bericht zu den Leistungen im gesamtDie Synode tagt 2023 wieder im Berner Rathaus. Synode Präsidentin Sophie Kauz, Pfarrerin, Zollikofen Vizepräsidentin Elisabeth Ruch-Reck, Ittigen Synodebüro Deutschsprachiges Sekretariat Susanne Gutfreund, Biel Französischsprachiges Sekretariat Jean-Marc Schmid, Pfarrer, Malleray Deutschsprachige Protokollführung Erika Wyss, Grindelwald Französischsprachige Protokollführung Sophie Bovy, Neuchâtel Prüfstein Pfarrstellenzuordnungsverordnung Nachdem die Synoden während der Corona-Pandemie in der BERNEXPO stattfinden mussten, konnten 2023 sowohl die Sommer- als auch die Wintersynode wieder im Grossratssaal des Berner Rathauses durchgeführt werden. Die Rückkehr zum «Normalzustand» in den gewohnten Hallen und zu den eingespielten Abläufen war wohltuend.

6 7 Im Februar 2023 hat sich die Kommission für die Gesprächssynoden neu konstituiert. Als Einzige der alten Crew bin ich in der Kommission verblieben und hoffe, damit deren Erfahrungsschatz zu erhalten und weiterzugeben. Neu sind Kathrin Zöllig (Positive) als Vizepräsidentin sowie Verena Koshy (Gruppe Offene Synode), Verena Meuli (Unabhängige), Kaspar Schweizer (Mitte) und Jean-Louis Walther (Fraction jurassienne) mit dabei. Nach intensiven Diskussionen entschied die Kommission, im Oktober 2025 eine nächste Gesprächssynode zum Thema Junge Menschen und Kirche durchzuführen. Wir schlagen folgenden Titel vor: «Junge Menschen und Kirche: kreativ im Dialog – Ideen für heute und die Zukunft entwickeln» Dabei möchten wir jungen Menschen zuhören und auch erfolgreichen kirchlichen Jugendprojekten eine Plattform bieten. Es sollen circa 60 Personen dazu eingeladen werden. Wir werden dieses Thema in der Sommersynode 2024 beantragen und hoffen, damit auf reges Interesse zu stossen. Herzlichen Dank allen Mitgliedern, Christoph Kipfer (Beauftragter Jugend, junge Erwachsene und Generationen), Dr. Christian Tappenbeck (Kirchenschreiber) und Carmen Binggeli (Kirchenkanzlei), für das Engagement und die sehr gute Zusammenarbeit! Kommission für die Gesprächssynoden (GSK) Karin Spiess-Brechbühl Präsidentin Synode und Kommissionen Synode und Kommissionen Auge auf das Kosten-Nutzen-Verhältnis der Geschäfte. In diesem Fall sah sie zu wenig klare Aussagen zum Aufwand und Nutzen der Kunden (Kirchgemeinden) einerseits und zu den Leistungen der gesamtkirchlichen Dienste andererseits. Wintersynode: Die Zahlen im Finanzplan 2025–2028 weisen in allen Jahren Ertragsüberschüsse aus. Dies ist einerseits durch die Pauschalkürzung von 2 Millionen Franken beim Personal- aufwand Pfarrschaft sowie die Annahme eines um rund 3 Millionen Franken höheren Beitrags des Kantons für die Beitragsperiode 2026–2031 begründet. Die Höhe des Kantonsbeitrags wird erst per Ende 2024 durch den Grossen Rat des Kantons Bern definitiv festgelegt. Die Ergebnisse der Jahre 2026–2028 sind somit mit einer grossen Unsicherheit behaftet. Das Budget für das Jahr 2024, wie es der Synode vorgelegt wurde, sieht einen Aufwandüberschuss von 231 800 Franken vor. Die Synode nahm von den vom Synodalrat beschlossenen Sparmassnahmen Kenntnis. Der Synodalrat berichtete zum Stand des Reorganisationsvorhabens. In diesem Zusammenhang ist die FiKo immer noch guter Dinge und hofft, dass mit der angestrebten Reorganisation auch ein namhafter Beitrag zur langfristigen Sicherung und Stabilisierung der Finanzlage herbeigeführt werden kann. Insbesondere, indem klare Zeichen und Prioritäten gesetzt werden und der Wille, langfristig zu denken, gefestigt wird. Die FiKo dankt dem Synodalrat und den Zentralen Diensten für die konstruktive Zusammenarbeit im Berichtsjahr. Die Geschäftsprüfungskommission (GPK) traf sich 2023 zu elf Sitzungen. Die Aufsichtsbesuche fanden wie üblich Anfang Juni im Haus der Kirche statt. Der Fragenkatalog wurde im Januar festgelegt und um bereichsspezifische Fragen auf der Basis des letztjährigen Tätigkeits- berichts ergänzt. Der Fokus lag dabei bei der inhaltlichen Umsetzung der Sparmassnahmen im Haus der Kirche, den Auswirkungen des Reorganisationsprozesses auf die Mitarbeitenden und der Erarbeitung der Pfarrstellenzuordnungs- verordnung (PZV). Die GPK konnte einmal mehr feststellen, dass im Haus der Kirche kompetente und engagierte Arbeit geleistet wird. Die Traktanden der beiden Synoden wurden in der GPK ausführlich vor- beraten. Dabei lösten insbesondere die PZV und die beiden diesbezüglichen Motionen an der Wintersynode intensive Diskussionen aus. Dabei ging es darum, wie einerseits die von der Synode beschlossenen Grundsätze umgesetzt und andererseits den Ängsten der vorwiegend ländlichen Kirchgemeinden Rechnung getragen werden kann. Im Herbst wurde die GPK über zwei grössere Geschäfte, die im Sommer 2024 in die Synode kommen werden, ausführlich vorinformiert: die Um- setzung der Reorganisation und die Weiterentwicklung des Erneuerungsfonds. Geschäftsprüfungskommission (GPK) Barbara Fankhauser Präsidentin Die Finanzkommission (FiKo) traf sich im Jahr 2023 zu drei Sitzungen. Im Vordergrund der Beratungen standen die finanzrelevanten Geschäfte der Sommer- beziehungsweise der Wintersynode, die obligate Jahresrechnung, der Finanzplan und weitere Aufgaben im Zusammenhang mit ihrer Aufsichtstätigkeit. Sommersynode: Als neues Mitglied der Finanzkommission wurde Herbert Graf (Unabhängige), Hilterfingen, gewählt. Die Jahresrechnung 2022 schloss um 4 485 316,20 Franken besser ab als budgetiert. Zu diesem Ergebnis trug grösstenteils der tiefere Personal- aufwand mit rund 3 Millionen Franken bei. Davon entfielen aufgrund nicht planbarer Vakanzen und tieferer Stellenprozente für die Verweser- schaft 2,5 Millionen auf die Pfarrschaft und rund 0,5 Millionen auf einen geringeren Personalaufwand der gesamtkirchlichen Dienste (inklusive Synode und Synodalrat) aufgrund von Vakanzen. Den vom Synodalrat beantragten Fondszuweisungen wurde zugestimmt. Die Vorlage für einen Verpflichtungskredit zur Förderung von Fundraising wurde, unter anderem auch auf Antrag der FiKo, zur Überarbeitung an den Synodalrat zurückgewiesen. Die Kommission wirft jeweils auch ein Finanzkommission (FiKo) Robert Gerber Präsident

8 9 Departemente/ Bereiche Die Rekurskommission hat im Berichtsjahr keinen Fall behandelt. Rekurskommission Marc Labbé Präsident Synode und Kommissionen Für das Berichtsjahr 2023 sind keine hängigen Motionen und Postulate zu verzeichnen. Hängige Motionen und Postulate Die Paritätische Ämterkommission traf sich im Berichtsjahr zweimal. Sie beschäftigte sich weiterhin vertieft mit dem Thema der Qualitätssicherung der drei Ämter hinsichtlich der Gleichwertigkeit. Ein weiterer Fokus wurde auf die Amtseinsetzung gelegt: Was könnte getan werden, damit alle Katechet:innen und Sozialdiakon:innen öffentlich in ihr Amt eingesetzt und so in ihren jeweiligen Kirchgemeinden bewusster als Amtsperson wahrgenommen werden, so wie es bei den Pfarrpersonen der Fall ist? Mit verschiedenen kleinen Anregungen soll in den Gemeinden das Bewusstsein geschärft werden, alle drei Ämter öffentlich und sichtbar zu begrüssen. Weiter im Gespräch bleibt die Vision der Anstellung aller drei Ämter bei den Reformierten Kirchen Bern-Jura- Solothurn und die Frage nach einem «Regionalamt», einer regionalen Anlaufstelle auch für Sozialdiakon:innen und Katechet:innen, als Weiterent- wicklung des bestehenden Regionalpfarramts. Der Paritätischen Kommission ist es ein Anliegen, gemeinsam an den Fragen der Gleichwertigkeit der drei Ämter weiterzuarbeiten und im gegenseitigen Austausch Lösungen zu finden. Paritätische Ämterkommission Rolf Liechti-Diethelm Präsident

10 11 Departement Präsidiales, Synodalratspräsidentin Judith Pörksen Roder, Pfarrerin, Bern Vizepräsident Iwan Schulthess, Pfarrer, Herzogenbuchsee Departement OeME-Migration Ueli Burkhalter, Pfarrer, Busswil BE Departement Zentrale Dienste Annette Geissbühler, Ing. Agr. ETH, Oberhofen Departement Gemeindedienste und Bildung Renate Grunder, lic. phil., Schwarzhäusern Departement Theologie Iwan Schulthess, Pfarrer, Herzogenbuchsee Departement Katechetik Philippe Kneubühler, Pfarrer, Dr. theol., Tramelan Departement Sozial-Diakonie Ursula Marti, Kommunikationsberaterin, Bern Drei zukunftsweisende Meilensteine aus dem vergangenen Jahrzehnt Im Jahrzehntbericht 2011–2020 werden drei zentrale Ereignisse anschaulich geschildert, die zukunftsweisend sind: 1) Das Verhältnis zwischen Kirche und Staat wurde mit der Revision des Landeskirchengesetzes neu bestimmt. Eine grössere Eigenständigkeit unserer Kirche wurde etabliert im partnerschaftlichen Verhältnis zum Staat. 2) Die Synode hat einen Visions- findungsprozess angeregt, der seinen Höhepunkt im Kirchenfest «Doppelpunkt» im September 2017 fand. Die Vision «Von Gott bewegt. Den Menschen verpflichtet.» mit ihren sieben Leitsätzen ist eine Quelle der Inspiration für unsere Kirche. 3) Seit 2012 werden Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone, Katechetinnen und Katecheten in unserer Kirche beauftragt. Dies ist ein wichtiger Schritt hin zu einer Kirche, in der Aufgaben in Kirchgemeinden von verschiedenen Ämtern und Diensten erfüllt werden; einer Kirche, die ausgeht vom Priestertum aller Gläubigen. Der Jahrzehntbericht wurde als Fotobuch gestaltet. Die Projektleitung oblag Pia Grossholz-Fahrni, die von 2003 bis 2019 als Synodalrätin in unserer Kirche wirkte. Ab 2007 war sie Vizepräsidentin des Synodalrats. Dieser dankt Pia Grossholz-Fahrni herzlich für ihre engagierte, kompetente Arbeit und freut sich am gelungenen Werk. Akzente des heutigen Synodalrats für die kommende Zeit Kirchenentwicklung ist nach dem Verständnis unseres Synodalrats ein organischer, kontinuierlicher Prozess, der weder von uns als Synodalrat Judith Pörksen Roder Präsidentin des Synodalrats «verordnet» noch «gemacht» werden kann. Wir vertrauen vielmehr auf die schöpferische Kraft Gottes und wollen unsererseits die bestmöglichen Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass Neues wachsen kann und Kontinuität erhalten bleibt. In der Wintersynode 2023 hat der Synodalrat in einem Auswertungsbericht Rechenschaft abgelegt über sein Legislaturprogramm 2020–2023 und das neue Legislaturprogramm 2024–2027 vorgelegt. Mit dem Themenfeld «Gott zur Sprache bringen» hat der Synodalrat einen neuen Akzent gesetzt. Von Gott zu reden, ist der ureigene Auftrag der Kirche, und dies ist umso wichtiger, je weniger es in unserer Gesellschaft selbstverständlich ist. Selbst das christlich-soziale Handeln ist nur als solches erkennbar, wenn es von einem entsprechenden Reden begleitet ist. Da wir auch nicht mehr davon ausgehen können, dass in den Familien von Gott gesprochen wird und Kinder und Jugendliche in den christlichen Glauben hineinwachsen, wird das Arbeitsfeld der Katechese und des religionspädagogischen Handelns immer wichtiger. Dabei geht es darum, Kinder und Jugendliche seelisch zu stärken und ihnen zu ermöglichen, ihren persönlichen Glaubensweg gehen zu können. Auch Kurse oder Gesprächskreise für Erwachsene, in denen über Glaubens- und Lebensfragen gesprochen wird, erhalten eine immer grössere Bedeutung. Das frühere Legislaturziel «Klar Stellung beziehen» wurde pointierter formuliert zum Legislaturziel «Als Kirche Stellung beziehen». Unser Standpunkt als Kirche muss vom Evangelium her begründet sein. In der Öffentlichkeit wollen wir darlegen, wie wir die Botschaft von Jesus Christus in unserer heutigen Zeit interpretieren. Unsere Stellungnahmen verstehen wir dabei als einen Beitrag zur öffentlichen Diskussion und nicht als eine «Direktive». Als evangelisch-reformierte Kirche verstehen wir uns als eine Gesprächsgemeinschaft, die in der Wahrheitsfindung gemeinsam unterwegs ist. Wie wichtig das Themenfeld «Digital Kirche sein» ist, haben wir in der Corona-Pandemie erlebt. Die Kirche ist heute auch gefordert, theologisch über die Veränderungen unserer Gesellschaft durch künstliche Intelligenz nachzudenken. Im Themenfeld «Kirche in Bewegung» soll die Begleitung innovativer Vorhaben in unserem Kirchengebiet durch die bestehende engagierte Innovationsgruppe weitergeführt werden. Wie die kirchliche Präsenz in der Gesellschaft durch ein diakonisches Engagement ermöglicht werden kann, zeigten die durchgeführten «ensa»-Kurse: Hunderte von Menschen tauschten sich dabei über die Wichtigkeit der Spiritualität für die Resilienz und damit für eine bessere psychische Gesundheit aus. Im Themenfeld «Wahrnehmen, unterstützen und bestärken» setzen wir besondere Akzente im diakonischen Handeln und im Engagement zur Bewahrung der Schöpfung angesichts des Klimawandels. Da immer mehr ältere Menschen in unserer Gesellschaft leben, halten wir die Entwicklung unserer Kirchgemeinden zu «sorgenden Gemeinschaften» für besonders wichtig und erstrebenswert. Wertvolle Partnerschaften Der Dialog und die Zusammenarbeit mit den landeskirchlichen evangelischen Gemeinschaften, den Freikirchen, den Migrationskirchen sowie anderen Religionsgemeinschaften sind uns wichtig. Wir denken darüber nach, wie die langjährige Zusammenarbeit mit den landeskirchlichen evangelischen Gemeinschaften und den Migrationskirchen weiter vertieft werden könnte. 2023 war auch das Jubiläumsjahr der Leuenberger Konkordie. Diese am 16. März 1973 verabschiedete Übereinkunft begründete die volle Kirchen- gemeinschaft zwischen den lutherischen, reformierten und den aus ihnen hervorgegangenen unierten Kirchen. Fast genau 50 Jahre später, am 18. März 2023, tagte in Bern die Versammlung des Bundes EvangelischLutherischer Kirchen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein (BELK). Anlässlich dieser Versammlung sagte ich in meiner Rede, dass ich eine Mitgliedschaft der evangelischlutherischen Kirchen im Verbund der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz begrüssen würde. Departement Präsidiales Der Synodalrat bleibt 2023 unverändert (v.l.): Renate Grunder, Ueli Burkhalter, Ursula Marti, Judith Pörksen Roder, Philippe Kneubühler, Annette Geissbühler, Iwan Schulthess. Neues entdecken und fördern Unsere Kirche befindet sich in einem tiefgreifenden Veränderungsprozess. Es ist nicht mehr selbstverständlich, zur Kirche zu gehören. Wir erleben aber, dass in unserer Kirche immer auch wieder Neues entsteht. Im Jesaja-Buch steht das göttliche Wort (Jesaja 43,19): Seht, ich schaffe Neues, schon spriesst es, erkennt ihr es nicht? Synodalrat Departement Präsidiales

12 13 Ausschüsse und Kommissionen Ausschüsse und Kommissionen GPA Messen An der neu aufgestellten Hochzeitsmesse «Swiss Wedding World» (vormals MariNatal) vom 13. und 14. Januar waren die Berner Landeskirchen mit einem gemeinsamen Stand vertreten. Brautpaare, die sich kirchlich trauen wollen, erhielten Anregungen für die Gestaltung ihrer Hochzeit und Beratungen zu Fragen z.B. im Zusammenhang mit gemischt-konfessionellen oder gemischtreligiösen Ehen. Dabei konnten wir auch auf die Berner Ritualagentur aufmerksam machen, die unter anderem Trauungsrituale anbietet. Die Agentur, die 2022 ihre Arbeit aufnahm, wurde durch Pfarrpersonen unserer Kirche initiiert und wird von uns finanziell unterstützt. Die Landeskirchen schauen auf etliche gute Gespräche zurück, auch wenn viele Paare sich hinsichtlich der kirchlichen Trauung bereits entschieden haben, wenn sie diese Messe besuchen. Vom 28. April bis zum 7. Mai stellten sich die Landeskirchen schon zum 31. Mal an der Berner Frühjahrsmesse BEA vor. Bereits am Eröffnungstag konnten wir uns mit Mitgliedern des Berner Regierungs- und Grossrats über viele Besucherinnen und Besucher am gemeinsamen Stand freuen. Unter dem Motto «mi Wäut, mis Läbe, mi Chiuche» zeigten die Kirchen, dass sie vielseitige und moderne Arbeitgeberinnen sind. An jedem Tag stand ein anderer kirchlicher Beruf im Mittelpunkt: vom Katecheten und der Religionspädagogin über die Sekretärin und den Verwalter, die Pfarrerin und den Priester, die Sigristin und den Sakristan, den Sozialdiakon und die Jugendarbeiterin bis hin zur Organistin und dem Spezialseelsorger. Die kirchlichen Berufsleute waren jeweils an «ihrem» Tag zu einem Apéro an den Stand eingeladen. Auf einer speziellen Stele, mit einem eigenen Slogan und mit den passenden Tagesgästen stellte sich der entsprechende Beruf vor. Am Tag der Sigristen und Sigristinnen «Mi Chiuche packt a» war beispielsweise die Münsterbauhütte zu Gast. Die Fachleute der Münsterbauhütte erklärten am Stand, wie sich der Sandstein des Berner Münsters restaurieren und konservieren lässt. Nach dem Motto «Mi Chiuche tönt guet» spielte der Organist Marc Fitze auf einer eigens dafür herantransportierten Truhenorgel für das Radio KIBEO ein kleines Konzert am Stand. Die Stimmung war toll und die BEAGäste hatten Gelegenheit, den Fachleuten direkt Fragen zu stellen. Da wir für alle kirchlichen Berufe Nachwuchs brauchen, war der BEA-Stand zu diesem Thema eine ideale Werbeplattform. Sowohl die neu konzipierte Swiss Wedding World als auch die beliebte BEA waren allerdings kostenintensiver als ursprünglich angenommen. Um den an der Sommersynode 2022 beschlossenen Verpflichtungskredit für die Messeauftritte der Jahre 2023–2025 möglichst einzuhalten, musste der GPA 2023 daher den Beschluss fassen, dass die Landeskirchen im nächsten Jahr nicht an der Swiss Wedding World teilnehmen. Judith Pörksen Roder, Vorsitz Marie-Louise Beyeler, Römisch-katholische Kirche des Kantons Bern Christoph Schuler, Christkatholische Kirche des Kantons Bern PARE Planungsausschuss Personalressourcen Die Regelung, gemäss welcher der PARE Stellenwiederbesetzungen nach Möglichkeit innerhalb von fünf Arbeitstagen beurteilen soll, fordert von den Sitzungsteilnehmer:innen eine hohe Flexibilität. Trotzdem konnte diese Frist bei allen 14 Sitzungen im Jahr 2023 eingehalten werden. Die im Hinblick auf die Reorganisation zunächst befristeten Stellen wurden im Herbst auf Antrag der Bereichsleitungen unbefristet verlängert, mit Ausnahme der ohnehin befristeten Projektstellen. Da mit der Umsetzung des Reorganisationsvorhabens die Stellenbeschriebe Änderungen erfahren können, werden alle Stellenbesetzungen unter dem Vorbehalt vorgenommen, dass im Rahmen der Reorganisation Änderungen im Stellenbeschrieb möglich sind. Annette Geissbühler, Vorsitz Hanni Wyrsch, Geschäftsführung Judith Pörksen Roder Iwan Schulthess GPA «Neues religions- pädagogisches Handeln» Der Ausschuss trat zweimal zusammen. Zusätzlich informierte Carsten Heyden, der Beauftragte für das Projekt «Zukunft der KUW», zwischen den Sitzungen über den Stand der Dinge, so dass der Ausschuss immer auf dem Laufenden war. Céline Ryf, Leiterin des Projekts «Zukunft der KUW» im Bezirk Jura, informierte zum aktuellen Stand der Projekte im Jura: Die Paroisse française de Berne ist unterwegs «zu einer generationenübergreifenden KUW («Vers une catéchèse intergénérationnelle») und die Gemeinden der Par8 (MoutierGrandval-Bévilard-Court) zu einer individuellen Begleitung im Gemeinschaftsprojekt («Vers un accompagnement individuel dans le projet collectif»). Der Ausschuss begleitete wichtige Meilensteine des Projekts: Start der Plattformtreffen und der Dialoggruppe bzw. der in den Dialoggemeinden durchgeführten Umfragen Jugend und Familien, erstes Plattformtreffen und zweites Dialoggemeindentreffen. Wichtigster Meilenstein war die Information über die Zwischenergebnisse in der Wintersynode, die einstimmig und wertschätzend zur Kenntnis genommen wurden. Die Projektleitung hat das Budget und den Zeitplan gut im Griff. Erstmals tauschte sich der Ausschuss darüber aus, welche Form und welche Tragweite das Endprodukt («Richtlinien für die kirchliche Bildung von Kindern und Jugendlichen») für die Winter- synode 2025 haben soll. Dass in der Arbeitsgruppe Religionspädagogisches Handeln mit Veronika Henschel eine Jugendbeauftragte dabei ist und die Jugendarbeit nicht isoliert, sondern eingebettet in die «Zukunft der KUW» gedacht werden soll, begrüsste der Ausschuss ausdrücklich. Philippe Kneubühler, Vorsitz Patrick von Siebenthal, Geschäftsführung Renate Grunder Iwan Schulthess Stephan Schranz Matthias Zeindler Stefan Zwygart, Protokoll Kommission RefModula Die Kommission RefModula begleitet die modulare kirchlich-theologische und katechetische Aus- und Weiterbildung der Reformierten Kirchen BernJura-Solothurn. Sie entscheidet über die Aufnahmen und Ausschlüsse, validiert Leistungsnachweise und begleitet die Ausbildungsleitung in der Qualitätssicherung und Weiterentwicklung des Ausbildungsangebots. Die Kommission trat viermal zusam- men und traf weitere Beschlüsse im Zirkularverfahren. Insgesamt konnten dem Synodalrat fünf Katechetinnen, die ihre Ausbildung innerhalb von zweieinhalb bis viereinhalb Jahren absolviert hatten, zur Diplomierung empfohlen werden. Im Januar 2023 hat die Kommission drei Kandidatinnen und einen Kandidaten in die katechetische Ausbildung aufgenommen, wovon drei den allgemeinbildenden Kurs am Campus Muristalden absolviert haben und nun einzelne Module der laufenden Ausbildung besuchen, bevor 2024 wieder ein regulärer Studiengang starten wird. Sie werden die Ausbildung so innerhalb von viereinhalb Jahren vollständig absolvieren können. Die vierte Person hatte sich entschieden, ihren Ausbildungsstart zu verschieben. Zusätzlich hat die Kommission zwei Äquivalenzvereinbarungen genehmigt und die entsprechenden Personen ebenfalls provisorisch in die Ausbildung aufgenommen. Zweimal musste sich die Kommission mit einem nicht erfüllten Leistungsnachweis befassen. Weiter waren die Durchführung und die Ergebnisse der Evaluation der Ausbildung ein wichtiges Thema, wie auch die Anforderungen an die Studierenden, sowie Möglichkeiten einer Erweiterung des Zielpublikums. Per Ende Jahr sind die beiden Mitglieder Matthias Zehnder und Matthias Zeindler aus der Kommission zurückgetreten Philippe Kneubühler, Vorsitz Rahel Voirol, Geschäftsführung Vertretung der Katechetik: Barbara Wenger Matthias Zehnder Nadine Zurbrügg Vertretung der Sozial-Diakonie: Stephan Schranz Matthias Weber Vertretung der Theologie: Matthias Zeindler ein Sitz bleibt vakant Stefan Zwygart, Protokoll Ausschüsse und Kommissionen BEA 2023: Die kirchlichen Berufe im Fokus.

14 15 Delegationen Delegationen Delegation für Genderfragen Der Fokus der Delegation für Genderfragen richtete sich im Berichtsjahr auf die Arbeit und Weiterbildung in verschiedenen Gruppen ausserhalb der Delegation. Dabei ging es insbesondere um den Schutz der persönlichen Integrität. Das Fazit daraus ergab, dass die Reformierten Kirchen Bern-JuraSolothurn professionelle Strukturen für Prävention, Intervention und Genug- tuung im Bereich Grenzverletzungen und Missbrauch aufbauen müssen. Dies ist für 2024 vorgesehen. Renate Grunder, Vorsitz Hanni Wyrsch, Geschäftsführung Annette Geissbühler Matthias Zeindler Delegation Berichterstattung und Öffentlichkeitsarbeit Der Start in das Jahr begann für die Delegation mit einem Höhepunkt: Per 31. Januar wurde der Bericht zu den Leistungen im gesamtgesellschaftlichen Interesse 2020–2021 bei der zuständigen Stelle des Kantons Bern eingereicht. Darin wird aufgezeigt, in welch vielfältiger Weise sich die Kirche in der Gesellschaft engagiert. Im Jahr 2023 legte die Delegation einen Schwerpunkt auf die Vorbereitung der bevorstehenden politischen Diskussionen über die kantonalen Beiträge an die Kirchen. Die Bestrebungen, Gefässe zu finden, in denen man die in der Öffentlichkeit oftmals zu wenig bekannten Leistungen unserer Kirche optimal darstellen kann, haben zu spannenden Projekten geführt. Die Ergebnisse werden 2024 sichtbar sein. Auch die Einreichung einer Motion zu den Kirchensteuern juristischer Personen, die 2024 zur Abstimmung im Kantonsparlament gelangt, hat die Delegation beschäftigt. Diese politischen Entwicklungen zeigen, wie entscheidend die Disziplin «Öffentlichkeitsarbeit» für unsere Landeskirche ist. Judith Pörksen Roder, Vorsitz Jan Gnägi, Geschäftsführung Ursula Marti Markus Dütschler Manuel Gloor Kurt Hofer Mathias Tanner Christian Tappenbeck Roger Wyss Delegation Jura-CER Die Delegation Jura-CER ist nicht nur für die Vorberatung der Geschäfte der Generalversammlung der Conférence des Eglises réformées de Suisse romande (CER) zuständig, sondern auch für die Beziehungen zum Kirchlichen Bezirk Jura und der Evangelisch-reformierten Kirche von Republik und Kanton Jura. Entsprechend war in der Berichts- periode auch wieder die Zukunft der Kirchgemeinde Moutier ein zentrales Thema. Die Kirchgemeinde umfasst neben der Stadt Moutier auch die Dörfer Perrefitte, Roches, Belprahon, Seehof und Schelten. Dieser Zusammenschluss hat eine fast fünfhundertjährige Geschichte, wurde die Kirchgemeinde Moutier doch 1531 gegründet und umfasste bereits damals neben der Stadt Moutier auch die Dörfer Belprahon, Perrefitte und Roches. An der Kirch- gemeindeversammlung vom 12. Dezember 2023 sprachen sich die Mitglieder der Kirchgemeinde einstimmig für ein Fortführen dieser Geschichte aus. Bei einem Wechsel der Stadt Moutier in den Kanton Jura soll deshalb eine kantonsübergreifende Kirchgemeinde geschaffen werden – bestehend aus den bisherigen Einwohnergemeinden. Damit soll ein Modell Anwendung finden, das sich im Gebiet der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn bewährt hat. So bestehen bereits kantonsübergreifende Kirchgemeinden zwischen den Kantonen Bern und Freiburg (Ferenbalm, Kerzers und Murten) sowie den Kantonen Bern und Solothurn (Messen und Oberwil b. Büren). Wie bereits im Vorjahr war auch in der Berichtsperiode die Kommunikation der CER ein wichtiges Diskussionsthema. So soll beispielsweise die GmbH «CER Médias Réformés» in das neue Kommunikationsdepartement integriert und die Form und der Rhythmus der Veröffentlichung des Magazins «Réformés» sollen an die heutigen Bedürfnisse angepasst werden. Auch die angespannte finanzielle Lage sorgte verschiedentlich für Diskussionen. Philippe Kneubühler, Vorsitz Andreas Mosimann, Geschäftsführung Ueli Burkhalter Judith Pörksen Roder Silvano Keller Kontaktgremium Solothurn Im Berichtsjahr haben die 29. und 30. Sitzung des Kontaktgremiums Solothurn stattgefunden. Das Kontaktgremium ist eine wichtige Plattform für den Austausch zwischen dem Synodalrat und der Bezirkssynode Solothurn. An der Delegiertenversammlung der Bezirkssynode Solothurn vom 7. November 2022 wurde Barbara Fankhauser zur Präsidentin der Bezirkssynode Solothurn gewählt. Damit trat sie auch die Nachfolge von Ruedi Köhli im Kontaktgremium an. Dieser war seit der 18. Sitzung im November 2017 dabei. Seit der 12. Sitzung im November 2014 nahm auch der Synodale Markus Müller als Delegierter der Bezirkssynode Solothurn an den Sitzungen teil. Er ist nach der Sitzung vom 3. Mai 2023 aus dem Kontaktgremium zurückgetreten. Ruedi Köhli und Markus Müller haben massgeblich zu einer weiteren Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen der Bezirkssynode Solothurn und dem Synodalrat beigetragen. Beide haben sich mit grossem Engagement jahrelang für die Bezirkssynode Solothurn und für die guten Beziehungen zum Synodalrat eingesetzt und wurden anlässlich eines gemeinsamen Mittagessens gebührend verabschiedet. An der Mai-Sitzung hat das Kontaktgremium unter anderem auch seine Geschäftsordnung angepasst. Insbesondere der erste Artikel bezüglich der Zusammensetzung wurde geändert, so dass die Anzahl Delegierter der Bezirkssynode Solothurn nun um eine Person erhöht wurde. Damit wird möglich, dass ab 2024 auch die Vizepräsidentin der Bezirkssynode Solothurn an den Sitzungen wird teilnehmen können. Seit längerem wurden Gespräche für die Erbringung von Kommunikationsdienstleistungen durch die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn für die Bezirkssynode Solothurn geführt. Diese Zusammenarbeit konnte 2023 auf strategischer und operativer Ebene in Form und Umfang weiter präzisiert und somit für beide Partner gewinnbringend aufgegleist werden. So kann der Start im Jahr 2024 erfolgen. Auch dies ist ein Ausdruck von partnerschaftlicher und gut funktionierender Kooperation. Besprochen wurde an den Sitzungen auch der Umgang mit den vielen Kirchenaustritten sowie den politischen Vorstössen zur Kirchensteuerpflicht juristischer Personen. Die finanzielle Situation ist in gewissen Kirchgemeinden äusserst angespannt und wird über kurz oder lang einschneidende Massnahmen zur Folge haben. Unter anderem muss versucht werden, mit kommunikativen Massnahmen Gegensteuer zu geben. So fehlt nach wie vor bei vielen Menschen das Wissen, was die Kirchen alles leisten. Renate Grunder, Vorsitz Andreas Mosimann, Geschäftsführung Judith Pörksen Roder Sabine Anderegg Barbara Fankhauser Markus Müller (bis 3. Mai 2023) Dorothea Neubert Delegationen BEA 2023: Die Münsterbauhütte stellt ihre Arbeit vor.

16 17 Und was ist vor dem Hintergrund der sich ankündigenden technologischen Umwälzungen zu tun, um die von Gott verliehene, unveräusserliche Menschenwürde zu wahren? Die Kirche mit ihrem grossen Wissens- und Erfahrungsschatz zum Menschenbild, zur Beziehungsgestaltung und zur Schöpfung kann hier und in anderen grundlegenden Fragen der Gesellschaft wertvolle Orientierungsperspektiven bieten. Das wird aber nur dann wahrnehmbar, wenn die Kirche als solche in der Öffentlichkeit erkennbar bleibt. Gleich zwei Werke sind im Jahr 2023 mit Unterstützung der Kirchenkanzlei erschienen, welche diese Sichtbarkeit der Reformierten Kirchen Bern-JuraSolothurn befördert haben: der Jahrzehntbericht 2011–2020 und der Bericht über die gesamtgesellschaftlichen Leistungen 2020–2021. Beide Publikationen zeigen eindrücklich auf, wofür unsere Kirche einsteht und wie breit ihr Wirken in der Gesellschaft ist. Neben der Mitarbeit an diesen Berichten brachte sich die Kirchenkanzlei 2023 unter anderem engagiert für die Reorganisation der gesamtkirchlichen Dienste ein. Dieses Vorhaben möchte die künftigen organisatorischen Rahmenbedingungen so setzen, dass unsere Kirche ihren Auftrag in einem sich rasch verändernden gesellschaftlichen Umfeld bestmöglich wahrnehmen kann. Die Zukunft der Reformierten? Sie ist kein deprimierender, sondern ein heller, hoffnungsvoller Klang. Wir dürfen den neuen Wegen vertrauen, auf die uns Gott gesandt hat: Die Zukunft ist sein Land (RG 843, 3). «Die Zukunft der Reformierten» – so heisst eine vor vierzehn Jahren publizierte Studie, die untersuchte, wie sich verschiedene tiefgreifende gesellschaftliche Trends – die Megatrends – auf unsere Kirche auswirken. Die Autoren Jörg Stolz und Edmée Ballif prägten dabei die Schlagworte «kleiner, ärmer, älter». Im Rückblick auf die seither verflossenen Jahre lässt sich sagen, dass die Wissenschaftler mit ihrem Befund leider nicht nur falschlagen. So sind etwa die Säkularisierung und die damit einhergehenden Kirchenaustritte unbestreitbar, ebenfalls der schmerzhafte Verlust jüngerer Generationen. Wie ein deprimierender Dreiklang schwingen diese Schlagworte in der Kirchenlandschaft nach: Ist es demnach nicht vergebliche Liebesmüh, unseren Auftrag weiterhin inmitten der Gesellschaft wahrnehmen zu wollen, wenn die übermächtigen gesellschaftlichen Megatrends «gegen die Kirche laufen»? Verlieren wir als Landeskirche nicht ohnehin bald unseren gesellschaftlichen Platz? Doch mir scheint, wir sollten nicht ausser Acht lassen, dass die gesellschaftlichen Entwicklungen die Kirche keineswegs bloss unter Druck setzen. Im Gegenteil: Sie eröffnen ihr auch neue Chancen. Gerade eine reformierte Kirche, die sich als offene, demokratische Diskursgemeinschaft versteht und das kritische Denken fördert, kann und soll einen markanten Kontrapunkt zur gesellschaftlichen Polarisierung und zum Rückzug in abgeschottete Meinungsblasen setzen. Wir leben sogar in einer Zeit, in der die alte Frage nach dem Wesen des Menschen wieder an Aktualität und an Brisanz gewinnt. Wenn beispielsweise Künstliche Intelligenz und Robotik ein Bewusstsein behaupten sollten: Warum haben wir es gleichwohl nicht mit beseelten Wesen der Schöpfung zu tun? Was gehört unantastbar zum Menschsein? Zukunft der Reformierten? Gesellschaftliche Megatrends mögen die Kirche unter Druck setzen, führen aber nicht unvermeidlich in eine düstere Zukunft. Ein Plädoyer, hoffnungsvoll die Chancen zu ergreifen, die unsere Zeit bereithält. Christian Tappenbeck Kirchenschreiber Eine zentrale Aufgabe des Rechtsdienstes ist die Unterstützung der gesamtkirchlichen Dienste. Dazu gehören u.a. das Begleiten von Rechtsetzungsvorhaben und die Prüfung von Verträgen, aber beispielsweise auch die Analyse von Vereinsstatuten. Der Rechtsdienst hilft auch den kirchlichen Bezirken. Da seit der Bezirksreform gut zehn Jahre vergangen sind, haben einige Bezirke um Unterstützung bei der Anpassung ihrer Organisationsreglemente angefragt. Bei dieser Gelegenheit hat der Rechtsdienst jeweils gleichzeitig geprüft, welche Anpassungen im Reglement aufgrund von Änderungen im kantonalen und landeskirchlichen Recht zusätzlich vorzunehmen sind. Ein grosser Teil seiner Beratungen erbringt der Rechtsdienst im Gebiet des Personalrechts. Dies nicht nur für die gesamtkirchlichen Dienste, sondern auch für die Kirchgemeinden. Gerade das Verfahren zur Beendigung von Arbeitsverhältnissen ist nicht nur komplex, sondern auch aufwändig. Vor diesem Hintergrund hat die Synode im Sommer 2022 die Aufstockung des Rechtsdienstes um 80 Stellenprozente beschlossen. Die neue Stelle konnte mit einer kompetenten und erfahrenen Rechtsanwältin besetzt werden, was aufgrund des Fachkräftemangels nicht selbstverständlich ist. Die Notwendigkeit dieser zusätzlichen Stellenprozente hat sich im Berichtsjahr bestätigt, leistete der Rechtsdienst doch verschiedenen Kirchgemeinden bei der Beendigung von Arbeitsverhältnissen Hilfe. Für diese Unterstützung sind die Kirchgemeinden jeweils sehr dankbar. Da auf Bundesebene per 1. Septem- ber 2023 das neue Datenschutzgesetz in Kraft getreten ist, wurde der Rechtsdienst häufig mit entsprechenden Fragen konfrontiert. Das Datenschutzgesetz des Bundes findet jedoch nur auf Bundesorgane sowie private Personen Anwendung, zu welchen u.a. auch Vereine gehören. Auf Kirchgemeinden findet das eidgenössische Datenschutzgesetz aber grundsätzlich keine Anwendung. Für diese gelten die jeweiligen Datenschutzgesetze der Kantone. In den Kantonen Bern und Solothurn werden sie zurzeit überarbeitet. Im Kanton Jura ist die teilrevidierte interkantonale Konvention bereits am 1. Oktober 2022 in Kraft getreten. Rechtsdienst Andreas Mosimann Leiter Kirchenschreiber Christian R. Tappenbeck Kanzleidienst Jan Gnägi, Leitung Carmen Binggeli Käthy Buntschu (bis 28. Februar) Manuel Gloor (ab 1. Februar) Marlene Hadorn (bis 30. April) Christine Rothenbühler (ab 1. November) Barbara Trachsel Kirsten Kunkel, Delegation Berichterstattung und Öffentlichkeitsarbeit (bis 28. Februar) Mathias Tanner, Delegation Berichterstattung und Öffentlichkeitsarbeit Kommunikationsdienst Markus Dütschler, Corine von Wartburg, Co-Leitung Iris Diem (bis 30. November) Karin Freiburghaus Heidi Hänni (bis 30. April) Lorraine Krebs (ab 24. März) Monika Leutenegger (ab 1. September) Isabelle Not (ab 1. August) Rebekka Nüesch (ab 24. März) Raphael Petit (ab 1. Juli) Rechtsdienst Andreas Mosimann, Leitung Roger Juillerat Ursula Lippuner (ab 1. Januar) Delia Sauer Nicole Schrepfer Ursula Sutter-Schärer Übersetzungsdienst französischsprachige Kommunikation Matthias Siegfried, Leitung Anne Berlincourt Nadya Rohrbach Nathalie Ogi, Redaktorin ENSEMBLE Reorganisation Florian Möri Kirchenkanzlei Kirchenkanzlei Kirchenkanzlei

18 19 Die Tendenz zu einer stetigen Zunahme des Arbeitsvolumens beim Übersetzungsdienst hat sich noch verstärkt. Zurückzuführen ist das insbesondere auf ausserordentliche, grosse Aufträge. Es handelt sich dabei namentlich um den Jahrzehntbericht, der dieses Mal in Form eines Buches mit zahlreichen Fotos und Texten veröffentlicht wurde, in dem aber nur die grundlegenden Artikel auf Französisch übersetzt wurden. Der Zweisprachigkeit muss künftig noch mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Die Übersetzung des «Berichts zu den Leistungen im gesamtgesellschaftlichen Interesse 2020–2021», der dem Kanton Bern erstmals übermittelt wurde, stellte eine grosse Herausforderung dar, die aber dank des grossen Einsatzes des internen Teams und von externen Übersetzer:innen gemeistert werden konnte. Es seien an dieser Stelle auch noch zwei liturgische Broschüren des Bereichs Theologie erwähnt, die übersetzt oder aktualisiert werden mussten: «Mit Freuden feiern» und «Einfach feiern». Der Bereich OeMeMigration beauftragte den Dienst, die im Auftrag des Synodalrats verfasste Broschüre «Christlicher Glaube und Pluralität in reformierter Perspektive» zu übersetzen. Auch die Reorganisation der gesamtkirchlichen Dienste, die neue Pfarrstellenzuordnung und die Übersetzung von Inhalten für die sozialen Medien – der letzte Punkt entspricht dem ausdrücklichen Wunsch des Synodalrats, die digitalen Kanäle auszubauen – hielten den Übersetzungsdienst auf Trab. Der Leiter der französischsprachigen Kommunikation nahm an Versammlungen der Plattform für Informations- und Kommunikationsspezialisten (PSIC) und des Projekts Infocom teil, dazu an einem Treffen, das gemeinsam von der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz, den Kommunikationsleitern der Westschweizer reformierten Kirchen, der Hilfswerke und von Journalistinnen und Journalisten, die religiöse Themen abdecken, einberufen wurde. Zentrale Themen bei diesen Treffen waren die Entwicklung einer künftigen, gemeinsamen Kommunikationsstrategie für die protestantischen Westschweizer Kirchen, die Zukunft des Magazins «Réformés» und der Informationsaustausch über aktuelle Themen. Der Umbau im Kommunikationsdienst (KomD) schreitet voran. Seit dem 1. Mai steht er unter der Co-Leitung von Corine von Wartburg und Markus Dütschler. Sporadisch liess sich das Leitungsteam in der Umbruchphase von Ralph Kreuzer begleiten, dem früheren Leiter des Dienstes ad inte- rim. Dieses Mandat lief Ende Jahr aus. Weiter hat der Synodalrat ein Kommunikationskonzept genehmigt, das dem Dienst eine führende Rolle in der Kommunikation im Haus der Kirche überträgt. Inhalte werden demnach künftig zentral erarbeitet und auf verschiedenen Kanälen in geeigneter Form ausgespielt, sei es online, in gedruckter Form oder auf der neuen Website. Letztere ist ein wichtiges Element in der neuen Kommunikation. Die Anforderungen für ihre Erstellung wurden bis zum Jahreswechsel erarbeitet, vergeben wird der Auftrag im Frühling 2024. Seit dem 1. September ist das neue Team der Beauftragten für Kommunikation komplett. Zwei Mitarbeiterinnen und ein Mitarbeiter mit entsprechender Ausbildung und Berufserfahrung teilen sich 200 Stellenprozente. Sie sind in Absprache mit der Co-Leitung selbständig tätig in der internen Kommunikation, auf Social Media und im Bereich Website. Zum gleichen Zeitpunkt hat eine Mitarbeiterin im Kommunikationsdienst-Sekretariat ihren Dienst aufgenommen, die eine Koordinations- und Drehscheibenfunktion bekleidet. Ein bereits angedachter Relaunch des Mitarbeitenden-Magazins ENSEMBLE Kommunikationsdienst Corine von Wartburg, Markus Dütschler Co-Leitung wurde verschoben. Er soll im Lauf des Jahres 2024 im Lichte des Gesamt- konzepts vorgenommen werden. So kann dieses vierteljährlich erscheinende Printprodukt seine künftige Rolle als voll integriertes und auf die anderen Kanäle abgestimmtes Element einnehmen. Bis dann liegt die Publikation weiterhin in den Händen von Adrian Hauser. Mit dem nun vollständigen Team arbeitet der Kommunikationsdienst intensiv daran, in Zusammenarbeit mit allen Bereichen im Haus der Kirche die integrierte Kommunikation Schritt für Schritt zu implementieren. Übersetzung und französischsprachige Kommunikation Matthias Siegfried Leiter Kirchenkanzlei Annette Geissbühler Departementschefin Zentrale Dienste Zurückschauen, hinschauen und vorausschauen Im Rahmen des Reorganisations- projekts brauchte es auch einmal einen Schritt zurück oder einen Blick mit Abstand, um den richtigen Faden aufzunehmen und weiterzuspinnen. Der Synodalrat hat mit Sondersitzungen und Retraiten strategische Entscheide gefällt, die den wachsenden Bedürfnissen der verschiedenen Anspruchsgruppen an die gesamtkirchlichen Dienste Rechnung tragen. So hat sich ein Organisationsmodell herauskristallisiert, dessen Struktur künftig mehr Agilität ermöglicht, aber gleichzeitig die notwendige Stabilität gewährleisten wird. Veränderungen in der Organisation machen auch etwas mit den Menschen, die sie umsetzen werden. Einige werden sich nicht mehr am gewohnten Ort wiederfinden, mit anderen Arbeitsinhalten konfrontiert sein oder sich in einem neuen Team zurechtfinden müssen. Was die Zentralen Dienste anbelangt, so wird deren künftige Verortung keinem Erdrutsch gleichkommen. Hingegen wird sich der Aufbau von Jahresrechnung, Budget und Finanzplan verändern, um der gewünschten «Agilität» in den gesamtkirchlichen Diensten Rechnung zu tragen und den Bedürfnissen der Gesamt-Organisation zu entsprechen. Das letzte Wort für die Umsetzung der neuen Struktur obliegt der Synode. Der Bericht über die gesamtgesellschaftlichen Leistungen zuhanden des Kantons war ein Höhepunkt im Berichtsjahr. Seine Erstellung bedeu- tete insbesondere für den quantitativen Teil viel Arbeit bei den Zentralen Diensten. Die Daten mussten ein- geholt, die Kirchgemeinden bei der Erhebung unterstützt und schliesslich alles korrekt ins System eingepflegt werden. Auch der Kanton hat die grosse Arbeit gewürdigt und keine Anpassungen verlangt. Dieser Bericht ist die Grundlage für die bereits im Berichtsjahr gestarteten Verhandlungen mit dem Kanton für den Beitrag in den Jahren 2026 bis 2031 gemäss Landeskirchengesetz. Gegenüber den Kirchgemeinden als Eigentümerinnen der Pfarrhäuser verantworten die Zentralen Dienste die Umsetzung der neuen Dienst- wohnungswerte. Diese stützen sich auf die Angaben der kantonalen Steuerverwaltung im Nachgang an die allgemeine Neubewertung der Liegenschaften von 2020. In der Folge erfuhren die Dienstwohnungswerte an den meisten Standorten eine deutliche Erhöhung, nachdem sie seit 1999 nicht mehr angepasst worden waren. Der Synodalrat beschloss, Erhöhungen über 20 Prozent gegenüber den Vorjahren gestaffelt über drei Jahre umzusetzen. Angelegenheiten mit einem Handlungsbedarf konnten meistens zusammen mit einer allfälligen Überprüfung der in die Berechnung einbezogenen Räume zugunsten der Pfarrschaft entschärft werden. Eine Arbeitsgruppe ist daran, die Stellvertretungsansätze, die seit mehr als zehn Jahren unverändert geblieben sind, an die heutigen Anforderungen der stellvertretenden Pfarrpersonen anzupassen. Die Inkraftsetzung der revidierten Verordnung ist noch im Jahr 2024 geplant. Mittlerweile habe ich auch die letzten, externen Zusatzämter von meinem Vorgänger Roland Stach übernommen: Ich bin nun auch Mitglied im Ausschuss der KIKO (Deutschschweizer Kirchenkonferenz) und Delegierte bei der EKS (Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz). Ausserdem wurde ich Departement Zentrale Dienste Ein erstes volles Amtsjahr, geprägt von diversen Geschäften mit grosser Tragweite für die Zukunft der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn. in die Geschäftsprüfungskommission von Mission 21 gewählt. Die zusätzlichen Vertretungen erweitern meinen Horizont auf die nationale bzw. die internationale Ebene und machen meine Tätigkeit als Synodalrätin noch interessanter.

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