Refbejuso - Jahresbericht 2023

10 11 Departement Präsidiales, Synodalratspräsidentin Judith Pörksen Roder, Pfarrerin, Bern Vizepräsident Iwan Schulthess, Pfarrer, Herzogenbuchsee Departement OeME-Migration Ueli Burkhalter, Pfarrer, Busswil BE Departement Zentrale Dienste Annette Geissbühler, Ing. Agr. ETH, Oberhofen Departement Gemeindedienste und Bildung Renate Grunder, lic. phil., Schwarzhäusern Departement Theologie Iwan Schulthess, Pfarrer, Herzogenbuchsee Departement Katechetik Philippe Kneubühler, Pfarrer, Dr. theol., Tramelan Departement Sozial-Diakonie Ursula Marti, Kommunikationsberaterin, Bern Drei zukunftsweisende Meilensteine aus dem vergangenen Jahrzehnt Im Jahrzehntbericht 2011–2020 werden drei zentrale Ereignisse anschaulich geschildert, die zukunftsweisend sind: 1) Das Verhältnis zwischen Kirche und Staat wurde mit der Revision des Landeskirchengesetzes neu bestimmt. Eine grössere Eigenständigkeit unserer Kirche wurde etabliert im partnerschaftlichen Verhältnis zum Staat. 2) Die Synode hat einen Visions- findungsprozess angeregt, der seinen Höhepunkt im Kirchenfest «Doppelpunkt» im September 2017 fand. Die Vision «Von Gott bewegt. Den Menschen verpflichtet.» mit ihren sieben Leitsätzen ist eine Quelle der Inspiration für unsere Kirche. 3) Seit 2012 werden Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone, Katechetinnen und Katecheten in unserer Kirche beauftragt. Dies ist ein wichtiger Schritt hin zu einer Kirche, in der Aufgaben in Kirchgemeinden von verschiedenen Ämtern und Diensten erfüllt werden; einer Kirche, die ausgeht vom Priestertum aller Gläubigen. Der Jahrzehntbericht wurde als Fotobuch gestaltet. Die Projektleitung oblag Pia Grossholz-Fahrni, die von 2003 bis 2019 als Synodalrätin in unserer Kirche wirkte. Ab 2007 war sie Vizepräsidentin des Synodalrats. Dieser dankt Pia Grossholz-Fahrni herzlich für ihre engagierte, kompetente Arbeit und freut sich am gelungenen Werk. Akzente des heutigen Synodalrats für die kommende Zeit Kirchenentwicklung ist nach dem Verständnis unseres Synodalrats ein organischer, kontinuierlicher Prozess, der weder von uns als Synodalrat Judith Pörksen Roder Präsidentin des Synodalrats «verordnet» noch «gemacht» werden kann. Wir vertrauen vielmehr auf die schöpferische Kraft Gottes und wollen unsererseits die bestmöglichen Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass Neues wachsen kann und Kontinuität erhalten bleibt. In der Wintersynode 2023 hat der Synodalrat in einem Auswertungsbericht Rechenschaft abgelegt über sein Legislaturprogramm 2020–2023 und das neue Legislaturprogramm 2024–2027 vorgelegt. Mit dem Themenfeld «Gott zur Sprache bringen» hat der Synodalrat einen neuen Akzent gesetzt. Von Gott zu reden, ist der ureigene Auftrag der Kirche, und dies ist umso wichtiger, je weniger es in unserer Gesellschaft selbstverständlich ist. Selbst das christlich-soziale Handeln ist nur als solches erkennbar, wenn es von einem entsprechenden Reden begleitet ist. Da wir auch nicht mehr davon ausgehen können, dass in den Familien von Gott gesprochen wird und Kinder und Jugendliche in den christlichen Glauben hineinwachsen, wird das Arbeitsfeld der Katechese und des religionspädagogischen Handelns immer wichtiger. Dabei geht es darum, Kinder und Jugendliche seelisch zu stärken und ihnen zu ermöglichen, ihren persönlichen Glaubensweg gehen zu können. Auch Kurse oder Gesprächskreise für Erwachsene, in denen über Glaubens- und Lebensfragen gesprochen wird, erhalten eine immer grössere Bedeutung. Das frühere Legislaturziel «Klar Stellung beziehen» wurde pointierter formuliert zum Legislaturziel «Als Kirche Stellung beziehen». Unser Standpunkt als Kirche muss vom Evangelium her begründet sein. In der Öffentlichkeit wollen wir darlegen, wie wir die Botschaft von Jesus Christus in unserer heutigen Zeit interpretieren. Unsere Stellungnahmen verstehen wir dabei als einen Beitrag zur öffentlichen Diskussion und nicht als eine «Direktive». Als evangelisch-reformierte Kirche verstehen wir uns als eine Gesprächsgemeinschaft, die in der Wahrheitsfindung gemeinsam unterwegs ist. Wie wichtig das Themenfeld «Digital Kirche sein» ist, haben wir in der Corona-Pandemie erlebt. Die Kirche ist heute auch gefordert, theologisch über die Veränderungen unserer Gesellschaft durch künstliche Intelligenz nachzudenken. Im Themenfeld «Kirche in Bewegung» soll die Begleitung innovativer Vorhaben in unserem Kirchengebiet durch die bestehende engagierte Innovationsgruppe weitergeführt werden. Wie die kirchliche Präsenz in der Gesellschaft durch ein diakonisches Engagement ermöglicht werden kann, zeigten die durchgeführten «ensa»-Kurse: Hunderte von Menschen tauschten sich dabei über die Wichtigkeit der Spiritualität für die Resilienz und damit für eine bessere psychische Gesundheit aus. Im Themenfeld «Wahrnehmen, unterstützen und bestärken» setzen wir besondere Akzente im diakonischen Handeln und im Engagement zur Bewahrung der Schöpfung angesichts des Klimawandels. Da immer mehr ältere Menschen in unserer Gesellschaft leben, halten wir die Entwicklung unserer Kirchgemeinden zu «sorgenden Gemeinschaften» für besonders wichtig und erstrebenswert. Wertvolle Partnerschaften Der Dialog und die Zusammenarbeit mit den landeskirchlichen evangelischen Gemeinschaften, den Freikirchen, den Migrationskirchen sowie anderen Religionsgemeinschaften sind uns wichtig. Wir denken darüber nach, wie die langjährige Zusammenarbeit mit den landeskirchlichen evangelischen Gemeinschaften und den Migrationskirchen weiter vertieft werden könnte. 2023 war auch das Jubiläumsjahr der Leuenberger Konkordie. Diese am 16. März 1973 verabschiedete Übereinkunft begründete die volle Kirchen- gemeinschaft zwischen den lutherischen, reformierten und den aus ihnen hervorgegangenen unierten Kirchen. Fast genau 50 Jahre später, am 18. März 2023, tagte in Bern die Versammlung des Bundes EvangelischLutherischer Kirchen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein (BELK). Anlässlich dieser Versammlung sagte ich in meiner Rede, dass ich eine Mitgliedschaft der evangelischlutherischen Kirchen im Verbund der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz begrüssen würde. Departement Präsidiales Der Synodalrat bleibt 2023 unverändert (v.l.): Renate Grunder, Ueli Burkhalter, Ursula Marti, Judith Pörksen Roder, Philippe Kneubühler, Annette Geissbühler, Iwan Schulthess. Neues entdecken und fördern Unsere Kirche befindet sich in einem tiefgreifenden Veränderungsprozess. Es ist nicht mehr selbstverständlich, zur Kirche zu gehören. Wir erleben aber, dass in unserer Kirche immer auch wieder Neues entsteht. Im Jesaja-Buch steht das göttliche Wort (Jesaja 43,19): Seht, ich schaffe Neues, schon spriesst es, erkennt ihr es nicht? Synodalrat Departement Präsidiales

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