42 43 gesetzt. Die Gesuchsunterlagen für die Fördermittel sind bewusst einfach gehalten und online verfügbar. In Zusammenarbeit mit unserem Partnerverein oeku führte der Bereich eine Tagung zum teilrevidierten Energiegesetz des Kantons Bern und seinen Auswirkungen auf die Kirchgemeinden durch. Das Energiegesetz sieht neu eine Meldepflicht für den Ersatz von Wärmeerzeugern in allen Gebäuden vor. Elektrische Widerstandsheizungen, wie sie auch in vielen Kirchen eingebaut sind, werden mit Stichtag 1. Januar 2032 gesetzlich verboten. Die Teilnehmenden haben von wertvollen Informationen und weiterführenden Hinweisen zum Themenkreis energetische Sanierungen und Photovoltaikanlagen an kirchlichen Gebäuden profitiert. Die Tagung wurde von über 60 Bauverantwortlichen aus den Kirchgemeinden besucht und die Rückmeldungen waren durchwegs positiv. Der Blick auf die derzeitige Weltlage stimmt leider wenig positiv. Zynismus und Resignation sind die grössten Gefahren im Umgang mit den Herausforderungen, die es zu meistern gibt. Als Kirche sind wir gefordert, für die Hoffnung einzustehen. Hoffnung vermag die Menschen grösser zu machen als die Angst. Nutzen wir die Kirchen als Quelle der Kraft für die Erhaltung einer lebenswerten Umwelt und Gesellschaft. Eine Anpassung des Bildungsangebots gelingt nur mit dem Blick auf die Ziel- gruppen in den Kirchgemeinden. Die Fachmitarbeitenden des Bereichs stellen sich die Frage nach zeitgemässen Formaten für alle Beratungs- und Kursprogramme stets von neuem und passen sie den aktuellen Entwicklungen und veränderten Erwartungen an. Im September konnte die Projektstelle der Fachbeauftragten Klimaschutz per 1. Januar 2024 besetzt werden. Die Umweltingenieurin Regula Armingeon wird eine Drehscheibenfunktion in Beratung, Bildung und Förderung von Kirchgemeinden in der aktuellen Thematik einnehmen. Eine wesentliche Aufgabe ist die Bekanntmachung der neuen Verordnung über Förderbeiträge an Klimaschutzprojekte. Die Stellenbesetzung bildete den Abschluss eines gelungenen, bereichsübergreifenden Prozesses mit dem Bereich OeME- Migration. Rückblickend zeigt sich der Erfolg des Verpflichtungskredits 2020–2023 darin, dass die Fördermittel einen wesentlichen Beitrag zur Sensibilisierung in der Klimathematik geleistet haben. Das Engagement der Kirche zur Bewahrung der Schöpfung muss unter dem Gesichtspunkt der Kirchenentwicklung betrachtet werden – das wachsende Bewusstsein als Chance, um vielfältige Projekte im kirchlichen Leben zu initiieren. Die Synode hat erfreulicherweise mit überwiegender Mehrheit einem erneuerten Verpflichtungskredit in der Höhe von 300 000 Franken zur Förderung indirekter Massnahmen zugestimmt. Dem Einfallsreichtum der engagierten Menschen in den Kirchgemeinden ist (fast) keine Grenze Gute Bildung heute ist eine Frage der Kirche von morgen Renate Grunder Departementschefin Gemeindedienste und Bildung Künftige Entwicklungen rechtzeitig in den Blick nehmen Im Berichtsjahr galt es vor allem, die Kirchgemeinden darin zu unterstützen, Lösungen für aktuelle Herausforderungen zu finden und zukünftige Entwicklungen mit konkreten Initiativen und Massnahmen im Blick zu behalten. Regionale Zusammenarbeit Etwa jede zehnte Kirchgemeinde wandte sich mit Fragen zur regionalen Zusammenarbeit an den Bereich – deutlich mehr als in den Jahren zuvor. Bei sechzehn Kirchgemeinden wurde daraus eine intensivere Beratung. Viele Anfragen wurden gemeinsam mit den Regionalpfarrpersonen bearbeitet. Vor allem kleinere Kirchgemeinden haben zunehmend Schwierigkeiten, attraktive Anstellungsbedingungen anzubieten. Deshalb müssen Ressourcen gebündelt werden, wobei die regionale Zusammenarbeit eine zunehmend wichtigere Rolle spielt. Wäre eine Fusion sinnvoll? Könnten gemeinsame Anstellungen von Pfarrpersonen Synergien erzeugen? Fragen der Organisation und Struktur werden wichtiger. Die stärkere Regionalisierung wird die Kirchgemeinden und auch die gesamtkirchlichen Dienste künftig vermehrt beschäftigen. Klimaschutz 2023 bildete das Abschlussjahr des Förderkonzepts zum Klimaschutz. Dieses startete 2020 im Auftrag der Synode und wurde seither vom Bereich Gemeindedienste und Bildung umgesetzt. Es war ein arbeitsintensiver Balanceakt zwischen fachlichen Ansprüchen, administrativen Erfordernissen und finanziellen Möglichkeiten. Dass die verfügbaren Mittel bereits Ende 2022 vollständig gesprochen waren, zeigt den Erfolg. Der Bericht an die Sommersynode 2023 enthielt interessante Beispiele. Ab 2024 ist eine Fachbeauftragte für die Unterstützung der Kirchgemeinden in Sachen Klimaschutz zuständig. Partizipative Gemeinde- entwicklung: Konkret und praxisnah Deutlich gewachsen ist die Nachfrage nach Unterstützung von partizipativen Initiativen, mit denen die Menschen vor Ort stärker einbezogen werden. Mitarbeitende interessierten sich vor allem für geeignete Methoden und konkrete Massnahmen. Bei Behördenmitgliedern galt es, das Verständnis für partizipatives und sozialräumliches Arbeiten aufzubauen, damit sie Initiativen in ihrer Kirchgemeinde strategisch unterstützen können. Der Bereich unterstützte viele Entwicklungs- und Veränderungsvorhaben durch Beratung, Prozessbegleitung, Kursangebote und Vernetzung. Partizipative Gemeindeentwicklung ist eng mit anderen Handlungsfeldern verknüpft, so etwa Organisations- entwicklung, Freiwilligenarbeit, «Kirche in Bewegung» oder Caring Communities. Daher ist das Zusammenwirken mit Fachpersonen innerhalb und ausserhalb der gesamt- kirchlichen Dienste ein zentraler Aspekt dieser Fachbeauftragung. Jugend und junge Erwachsene 49 junge Leitende engagierten sich in drei Konfcamps und im regionalen Lager «fourElements» mit kreativen Workshops, in der Tagesleitung oder im Freizeitprogramm. Als gute Vorbilder ermöglichten sie den Teilnehmenden unvergessliche Tage. Einsatzfelder für junge Leitende in regionalem Kontext werden von den Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn finanziell unterstützt. Kurt Hofer Bereichsleiter Gemeindedienste und Bildung Bereichsleitung Kurt Hofer, Leitung Annemarie Bieri, Stellvertretung Sekretariat Helga Baechler (bis 31. Juli), Myriam Burri (ab 1. Dezember), Jessica Gurtner (bis 31. Dezember), Benjamin Hari (ab 7. August), Lilli Klein (ab 1. Januar), Monika Leutenegger (bis 31. August), Julia Singh (ab 1. September) Fachmitarbeitende Sonja Bossart Marlise Graf Anne-Dominique Grosvernier Veronika Henschel Christoph Kipfer Ralph Marthaler Griselda Naumann Janique Perrin Johannes Stückelberger (bis 30. April) Ursula Trachsel forum3 Thomas Schüpbach-Schmid, Hochschulpfarrer Kirsten Kunkel Assistenz: Sherina Hofer (bis 31. Dezember), Anja Lang, André Lourenco (ab 1. Mai), Ionia Tauern (bis 15. Juni) Gemeindedienste und Bildung Fortsetzung auf Seite 44 Departement Gemeindedienste und Bildung Departement Gemeindedienste und Bildung Die Welt, in der wir leben, verändert sich rasant. Die vielfältiger werdende Gesellschaft und sich rasch wandelnde Technologien stellen uns immer wieder vor neue Herausforderungen. So wie sich die Formen des Engagements in Gesellschaft und Kirche verändern, müssen sich auch die Bildungs- und Weiterbildungsangebote wandeln.
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