48 49 Zeichen der Solidarität im Dienst des Friedens Der Krieg in Israel/Palästina und die Rolle von Kirchen und Menschenrechtsorganisationen Noch im Februar 2023 besuchten Ueli Burkhalter und Heinz Bichsel im Rahmen einer Reise unter dem Titel «Mehr als zwei Narrative» das israelische Grenzgebiet zum Gazastreifen. Sie lernten dabei die unermüdliche israelische Kämpferin für den Frieden Roni Kedar kennen, die Kontakte mit Menschen im Gazastreifen pflegt und regelmässig Hilfsgüter dorthin brachte. Am 7. Oktober 2023 wurde Netiv HaAsara, die genossenschaftliche Siedlung, in der sie lebt, von Hamas-Kämpfern überfallen. Roni Kedar geht es soweit gut, aber das Leben dort wird nie mehr dasselbe sein, der Schock sitzt tief und die Zukunft ist ungewiss. Die auf den Angriff folgende Reaktion des israelischen Staates führte zu einer humanitären Katastrophe für über zwei Millionen Menschen im Gazastreifen und auch in der West- bank. Davon berichtete die palästinensische Schriftstellerin und Friedensarbeiterin Sumaya Farhat Naser eindringlich anlässlich ihres Besuchs in der Schweiz im November und sagte dabei: «Israeli und Palästinenser:innen guten Willens trauern gemeinsam, träumen gemeinsam und hoffen gemeinsam, dass der Krieg zu Ende geht und endlich Verhandlungen stattfinden.» Die Kirchen in Palästina, in Israel und bei uns sind machtlos im Krieg. Aber Kirchen können zur Empathie mit der Zivilbevölkerung beitragen und zum Frieden und zum Respekt der Menschenrechte aufrufen. Die von den Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn unterstützte Nothilfe von HEKS und die Arbeit des Forums für Menschenrechte in Israel/ Palästina sowie die Berner Mahnwache sind zivilgesellschaftliche Zeichen der Solidarität mit der notleidenden Bevölkerung. Ein grosser Dank gebührt Jasmin Kneubühl, die nach ihrem Praktikum noch eine Mutterschaftsvertretung in der Fachstelle Migration übernommen hat. Die 40-Prozent-Stelle einer «Beraterin der Kirchgemeinden im Bereich Flucht/ Asyl/Integration» wurde auf den 1. Januar 2023 mit Susanne Gfeller neu besetzt. Eine grosse Unterstützung ist uns seit August 2023 Sarina Bucher, die ein achtmonatiges Praktikum in der Fachstelle OeME absolviert. Heinz Bichsel Bereichsleiter OeME-Migration Asylsystem am Anschlag – was droht unter die Räder zu geraten? Zu dieser Frage und den Handlungsmöglichkeiten der Kirchen fand das sehr gut besuchte Jahrestreffen des Netzwerks Joint Future in Spiez statt. Die Tagung brachte kirchlich engagierte Freiwillige und Mitarbeitende im Bereich Flucht/Asyl/Integration zusammen. Im Fokus standen konkrete Handlungsmöglichkeiten der Kirchgemeinden und der Freiwilligen. Hier zeigte sich, dass das Potenzial nach wie vor gross ist, aber leider von den Behörden häufig nicht abgeholt wird. Der Vizedirektor des Staatssekretariats für Migration SEM betonte die Wichtigkeit der von den Landeskirchen getragene Seelsorge in den Bundesasylzentren. Weitere Fachinputs beleuchteten die Perspektive von Frauen und unbegleiteten Minderjährigen in den aktuellen Asylstrukturen. Ergänzt wurden diese Inhalte durch die Vorstellung des Vereins Spiez Solidar, der sich in nachahmenswerter Weise für abgewiesene Asylsuchende einsetzt. Migrationskirchen Die Migrationskirchenarbeit wurde im Berichtsjahr intensiv weitergeführt. Teil dieser Arbeit sind der CAS «Interkulturelle Theologie und Migration» und die Betreuung des Fonds «Migrationskirchen und Integration». Ein weiterer wichtiger Pfeiler sind die theologischen Austauschrunden zwischen Leitungspersonen der von den Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn begünstigten Migrationskirchen und Mitarbeitenden der Bereiche Theologie und OeME-Migration. Im Berichtsjahr ging es im Frühling um Friedensethik und im Herbst um die zukünftige Ausrichtung der Zusammenarbeit. Leider fehlt seit Juli eine starke weibliche Stimme an diesen Gesprächen: Henriette TéSchiavinato, Leiterin der Migrationskirche Centre Mamré, ist verstorben. Religionen im Dienst des Friedens Unter diesem Titel fand im November eine Tagung mit rund 80 Teilnehmenden in Biel statt. Sie wurde von Religionsgemeinschaften aus dem Kanton Departement OeME-Migration Departement OeME-Migration Fortsetzung auf Seite 50 Bereichsleitung Heinz Bichsel, Leitung Carsten Schmidt, Stellvertretung Fachstelle Oekumene, Mission und Entwicklungszusammenarbeit (OeME) Heinz Bichsel, Leitung Viviane Amacker, Sarina Bucher (Praktikantin ab 1. August), Heidi von Känel, Lisa Krebs, Susanne Schneeberger Fachstelle Migration Carsten Schmidt, Leitung Peter Gerber, Susanne Gfeller (ab 1. Januar), Sabine Jaggi, Jasmin Kneubühl (1. Januar bis 30. September), Mathias Tanner Regionalarbeit Mission 21 Sarah Jäggi Terre nouvelle Jura Daniel Chèvre Animation migration Jura Séverine Fertig OeME-Migration Fachstelle Migration Podiumsdiskussion an der Jahrestagung des Netzwerks Joint Future in Spiez. Religionen im Dienst des Friedens: Tagung vom 10. November im Zentrum Bruder Klaus, Biel.
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