OeME-Migrationsarbeit - ein Handbuch für Kirchgemeinden

Aufgaben und Ziele Zentrale Aufgabe der im Kirchgemeinderat für Migration zuständigen Person ist die Unterstützung von Mitarbei- tenden, Freiwilligen und kirchlichen Gruppen, die sich mit Migration befassen. Es geht darum, Aktivitäten zu koordinieren, allenfalls Neues zu initiieren und über die Thematik im Kirchgemeinderat zu berichten. Wichtig sind Begegnungen zwischen Einheimischen und Zugewan- derten. Die folgenden Ziele können Ihre Aktivitäten leiten: • die Lebensvielfalt von Zugewanderten kennen zu lernen, • die Mitglieder der Kirchgemeinde zu ermutigen und zu befähigen, ihre Beziehung zu Zugewanderten offen und in christlicher Verantwortung zu gestalten, • Aktivitäten und Gefässe für ein friedliches Miteinan- der zu schaffen, • mitzuhelfen, die Würde aller Menschen zu schützen. Mögliche Aktivitäten Im Bereich Migration sind für die zuständige Person im Kirchgemeinderat verschiedenste Aktivitäten denkbar. Eine mögliche Auswahl: • Sich Fachwissen zu Migrationsthemen und den welt- weiten Zusammenhängen aneignen, indem Sie im Netzwerk Joint Future (siehe Kapitel 4.2) mitmachen, themenspezifische Tagungen besuchen oder externe Fachpersonen für Beratungen beiziehen. • Den Kontakt zu Treffpunkten von Migranten und Migrantinnen, spezialisierten Stellen der Einwohner- gemeinde, Beratungsstellen im Migrationsbereich und kirchlichen Hilfswerken pflegen. • Die Mitarbeitenden der Kirchgemeinde und weitere Gruppen, die sich mit Migration befassen, informie- ren und koordinieren. In Migrationsbelangen Anträge an den Kirchgemeinderat stellen. • Alle Mitarbeitenden der Kirchgemeinde motivieren und darin unterstützen, Migrationsfragen in ihrer Arbeit mit zu bedenken und aufzunehmen. • Verantwortung in konkreten Migrationsprojekten über- nehmen – etwa in Bezug auf Planung, Finanzierung, Begleitung, Durchführung und/oder Auswertung. Gemeinsam geht‘s besser Weder Sie als verantwortliche Person im Kirchgemein- derat noch Mitarbeitende der Kirchgemeinde oder Freiwillige müssen alles selber machen. Vernetzen Sie sich mit anderen Akteuren. Projekte sind so leichter zu planen und durchzuführen. Warum nicht mit privaten Vereinen (etwa dem Turnverein), der Schule oder der politischen Gemeinde zusammenspannen? Auch ökumenische Trägerschaften oder die Zusammenarbeit mit benachbarten Kirchgemeinden können sinnvoll sein. Arbeiten Sie dabei nach Möglichkeit immer mit Migrantinnen und Migranten zusammen. So kommen neue Ideen und Perspektiven – und viele noch unge- nutzte Talente – ins Spiel. Bestimmen Sie im Kirchgemeinderat eine Person, die für Migrationsthemen zuständig ist. Aktion der Kirchgemeinde Paulus, Bern für Geflüchtete Foto: Kirchgemeinde Paulus 53 0 4 | M I G R AT I O N S A R B E I T

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