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Fokus —– ENSEMBLE 2016/14
An Weihnachten wollen wir Freude machen.
Das gelingt besser mit genügend Vorberei-
tungszeit. Ein Ratgeber – unter anderem mit
Tipps zu ökologischen Geschenken.
Von Kurt Aufdereggen*
In der Schweiz herrscht Schenklaune: Schweize-
rinnen und Schweizer geben pro Jahr rund 300
Franken für Weihnachtsgeschenke aus. Haupt-
sächlich Bücher werden damit gekauft, aber auch
Schmuck, Kleidung und Unterhaltungselektronik.
Unter dem Weihnachtsbaum liegen häufig auch
Lebensmittel und Süsswaren sowie Geld oder Gut-
scheine.
In einer Gesellschaft, in der viele schon alles
haben, ist die Auswahl von sinnvollen Geschenken
nicht einfach. Wie kommt man beim Auswählen
zu guten, also besonders persönlichen Geschen-
ken?
Drei Arten von guten Geschenken
Erstens: Wenn viel Zeit in einem Geschenk steckt,
wenn man also zum Beispiel Selbstgebasteltes
verschenkt, dann wächst die Freude über die Ges-
te enorm.
Zweitens: Wenn Geber die Wünsche der Be-
schenkten genau treffen, ist die Freude ebenfalls
gross. Wünsche von den Augen ablesen ist gut,
nachfragen ist meistens besser!
Drittens: Mehr ist nicht unbedingt besser. Ein
zweites Geschenk entwertet nämlich gemäss dem
«Geber-Paradox» das erste, teurere Geschenk.
U M W E L T S C H U T Z
Weniger schenken
Ökotipps zur Weihnachtszeit
Das Institut für Kirche und Gesellschaft der
Evangelischen Kirche von Westfalen hat einen
Ratgeber «Wissenswertes und Nützliches rund
um das Weihnachtsfest» herausgegeben. Einige
Tipps daraus:
– Aus ökologischen Gründen müssen Sie nicht
auf einen Weihnachtsbaum verzichten. Es gibt
Weihnachtsbäume aus ökologischem und
nachhaltigem Anbau. Sinnvoll ist eine einhei-
mische Rotfichte, möglichst vom lokalen Bau-
ern oder Förster oder aus einem FSC-zertifi-
zierten Betrieb. Ein zunehmender Trend sind
die eingetopften, also Weihnachtsbäume im
Topf, gekauft oder gemietet.
– Nach dem Fest kann der vertrocknete Weih-
nachtsbaum kompostiert werden, im eigenen
Garten oder auf der Grüngut-Sammelstelle der
Gemeinde. Entfernen Sie den Baumschmuck
sorgfältig.
– Verwenden Sie bei der Herstellung von Ad-
ventskränzen und Gestecken natürliche Ma-
terialien. Stellen Sie den Adventskranz auf
eine feuerfeste Unterlage.
– Verpackungspapier für Geschenke kann wie-
derverwendet werden, wenn nicht zu viel
Klebstoff verwendet wird.
– Backen Sie Weihnachtsgebäck als Baum-
schmuck oder als Geschenk. Kaufen Sie nach
Möglichkeit regional gesunde und ökologisch-
fair produzierte Waren zum Backen.
– Planen Sie nicht für jeden Feiertag vier auf-
wändige Mahlzeiten. Verbringen Sie lieber die
gewonnene Zeit im Kreis Ihrer Familie als am
Herd.
www.zukunft-einkaufen.deEine gute Orientierungshilfe sind Geschenke,
an denen man selber Freude hat. Statt Materiellem
kann das auch geteilte Zeit sein, also ein ge-
schenkter Tag oder der gemeinsame Besuch eines
Konzertes.
Bei der Organisation können Männer von den
Frauen lernen. Frauen handeln nämlich weitsich-
tiger und werden entsprechend eher aktiv. Bis
Mitte Dezember haben die meisten ihre Präsente
beisammen. Kein Wunder, dass der Anteil der
«Last-Minute-Shopper» unter den Männern mehr
als doppelt so hoch ist als bei den Frauen. Obwohl
kurzfristige Aktionen häufig weniger befriedigen-
de Ergebnisse bringen. Schenken wir also Zeit,
schenken wir Freude!
www.zeit-statt-zeug.de© Patrick Lüthy / Imagopress
* Umweltbeauftragter «oeku»
Eine gute Orien-
tierungshilfe sind
Geschenke, an
denen man selber
Freude hat.
Point de repère:
un cadeau auquel
l’on pourrait égale-
ment se réjouir.