ENSEMBLE Nr. / No 6 - März / Mars 2016

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22 Kreuz und quer —– ENSEMBLE 2016/6
K O N F L I K T E I N K I R C H G E M E I N D E N
Respektvoll und wertschätzend handeln
L E I T F A D E N F Ü R D E N U N T E R R I C H T
Umgang mit Störungen im Unterricht
Von Ursula Trachsel – Konflikte in
der Zusammenarbeit von engagier-
ten Menschen sind nichts Ausser-
gewöhnliches. Sie können durch-
aus befruchtend sein, so denn ein
respektvoller und wertschätzender
Umgang mit ihnen gefunden wird.
Dem Kirchgemeinderat kommt
dabei in seiner Leitungsfunktion
eine zentrale Rolle zu: Er ist gefor-
dert, nach Möglichkeit eine einver-
nehmliche Lösung eines Konfliktes
anzustreben und für ein faires, für
alle Beteiligten nachvollziehbares
Verfahren besorgt zu sein (vgl.
auch Verordnung über die Beratung, Unterstüt-
zung und Aufsicht, Kapitel IV – KES 45.030).
Die neue Handreichung gibt Hinweise zur Vor-
beugung von Konflikten, zeigt in einer kurzen
theologischen Betrachtung, dass sich in der Bibel
Von Ruedi Schweiwiller – Störungen gehören zum
Unterricht. Wo immer Menschen miteinander
kommunizieren, gibt es Störungen. Verschiedene
Bedürfnisse stehen sich gegenüber. Verschiedene
Sprach-, Sozialisations- und individuelle Gefühls-
welten prallen aufeinander und müssen sich
finden.
Wer unterrichtet, kann Klagelieder davon sin-
gen. Da ein unpassender Redewechsel und dort
ein unangebrachtes Verhalten. Der geplante Un-
terricht gerät ins Stocken. Störungen sind Signale.
Sie wollen beachtet, gedeutet und bearbeitet
werden. Oft sind es gerade diese Unterbrüche, die
der Weiterentwicklung dienen können.
Der Leitfaden «Umgang mit schwierigen Un-
terrichtssituationen» will Katechetinnen und
Katecheten sowie anderen Unterrichtenden eine
Orientierung sein. Er wurde auf der Grundlage
pädagogischer Erkenntnisse und aus der Praxis
entwickelt. Der Leitfaden entwickelt ein Modell
mit drei Eskalationsebenen. Ebene eins ist der un-
terrichtliche Normalbetrieb. Unterrichtende
können die auftretenden und zum Unterrichtsall-
tag gehörenden Störungen erkennen, beurteilen
zahlreiche Konfliktsituationen finden, welche
hoffnungsvoll aufgelöst werden, und leitet an-
hand von konkreten Fallbeispielen an, wie eine
Konfliktsituation sinnvollerweise angegangen
und welche Lösungsansätze verfolgt werden kön-
nen. Schliesslich ist im Serviceteil – sowie nach
jedem Kapitel – eine Sammlung von Links auf Ar-
beitshilfen und dienliche Kontakte aufgelistet.
Links:
Download Handreichung:
> Inhalte >
Kirchgemeindebehörden > Downloads
Kursangebot «Konflikte in Kirchgemeinden –
hinsehen und handeln!»:
> Bildungsangebote
La version française sera disponible dans le courant
de l’année.
und situationsgerechte Massnahmen ergreifen,
die mehr oder weniger die erhoffte Wirkung zei-
gen. Bei Ebene zwei und vor allem bei Ebene drei
sind Unterrichtende vermehrt auf die Unterstüt-
zung und Begleitung weiterer Akteure im Unter-
richtsgeschehen angewiesen: Kolleginnen und
Kollegen, Unterrichtsleitende, Kirchgemeinderäte,
schulische Lehrpersonen, fachliche Beraterinnen
und Berater.
In der katechetischen Ausbildung RefModula
setzen sich die Studierenden mit diesem Leitfaden
auseinander. Er dient hier vor allem der didak-
tischen Reflexion und der Persönlichkeitsent­
wicklung der Unterrichtenden. Den Unterrichts­
leitenden in Kirchgemeinden dient der Leitfaden
zur Klärung der eigenen Rolle und von Abläufen
und Aufgaben in schwierigen Unterrichtssitua-
tionen. Dieser Teil des Leitfadens wird in den
kommenden Monaten mit Erfahrungen aus den
Kirchgemeinden weiterentwickelt und ausge-
baut.
Link:
> Dokumente
KONFLIKTE IN
KIRCHGEMEINDEN
RECHTZEITIG
ERKENNEN UND
ANGEMESSEN
ANGEHEN
RESPEKTVOLL UND
WERTSCHÄTZEND