ENSEMBLE Nr. / No 7 - April / Avril 2016

24 / 32

24 Kreuz und quer —– ENSEMBLE 2016/7
Von Matthias Zeindler – Bereits zum dritten Mal
bieten die Theologische Fakultät Bern (Institut
für Systematische Theologie) und die Reformier-
ten Kirchen Bern-Jura-Solothurn einen gemein-
samen Studientag für Pfarrpersonen, weitere
kirchliche Mitarbeitende sowie Studierende an.
In diesem Jahr steht der Tag unter dem Titel «‹Du
sollst dir aus Gott nichts machen› (Elazar Ben-
yoëtz). Wenn Theologie und Literatur einander
die Gottesrede hinüberreichen».
Die Kirche ist nicht «autark», sie bedarf für
ihre Verkündigung der Sprachhilfen von aussen,
besonders aus der Kunst, der Musik und der Lite-
ratur. Sie braucht die
Künste auch, weil dort
harte Fragen gestellt
werden, die eine allzu
bequeme Verkündigung
erschweren und ein
selbstgenügsames Bei-
sichbleiben verhindern.
Der Studientag dient
dazu, die Potenziale lite-
rarischer Texte für die
Gottesrede in der Kirche
zu erkunden. Gedacht ist
dabei nicht an eine
«Blütenlese» zur Ver-
schönerung von Predig-
ten oder zur Auflocke-
rung von Unterrichts-
stunden. Sondern daran,
sich der genauen Wahr-
nehmung, der Sprach-
sensibilität, den uner-
schrockenen Fragen und
den verwegenen Antworten in der Dichtung aus-
zusetzen.
Als Hauptreferent konnte der emeritierte Dog-
matikprofessor Dr. Michael Trowitzsch aus Jena
gewonnen werden. Der Tag bietet grundsätzliche
Überlegungen zum Verhältnis von Theologie und
Literatur sowie Kurzvorträge zu markanten
literarischen Beispielen: Franz Kafka (M. Tro-
witzsch), Philip Roth (F. Mathwig), Fernando Pes-
soa (M. Zeindler), Elazar Benyoëtz (M.L. Frettlöh).
Workshops, ein Podium sowie Plenumsdiskus­
sionen geben Gelegenheit zur gemeinsamen
Vertiefung.
S T U D I E N T A G T H E O L O G I E
Potenziale literarischer Texte
Vorlesung im Kuppelsaal
Datum: Montag, 25. April 2016, 9.15–17 Uhr
Ort: Kuppelsaal Hauptgebäude
Universität Bern (Hochschulstrasse 4)
Kosten: Fr. 50.– (Kursgebühr inkl. Pausenkaffee)
Für Studierende gratis
Leitung und Information:
Prof. Dr. Magdalene L. Frettlöh,
Prof. Dr. Matthias Zeindler,
Programm und Anmeldung:
Bei der entsprechenden Veranstaltung unter
©Patrick Lüthy
Goodwill